Das Reuss-Städtchen hat neu eine Märchenwelt mit Bronzeskulpturen des bekannten Künstlers Freddy Air Röthlisberger
Das «Dornengestrüpp» der Mellinger Altstadt wird langsam gelichtet und auf die Seite geräumt. Zu sehen sind bereits Visionen, um die ...
Das Reuss-Städtchen hat neu eine Märchenwelt mit Bronzeskulpturen des bekannten Künstlers Freddy Air Röthlisberger
Das «Dornengestrüpp» der Mellinger Altstadt wird langsam gelichtet und auf die Seite geräumt. Zu sehen sind bereits Visionen, um die Altstadt zu beleben. Die Märchenwelt mit zwölf Bronzen von Künstler Freddy Air Röthlisberger ist ein weiterer Schritt, um Menschen nach Mellingen bringen.
Es ist eine Sensation. Der Künstler Freddy Air Röthlisberger hat bereits im letzten Jahr grosszügig der Stadt Mellingen drei Bronzeskulpturen überlassen. Nun setzte der 88-Jährige noch eins drauf. Er schenkte nun der Stadt Mellingen eine ganze Sammlung an Märli-Bronzeskulpturen. Doch Aschenputtel, Rübezahl und Rumpelstilzchen werden nicht einfach ausgestellt, sondern wie es der Künstler wünschte, der Öffentlichkeit dauerhaft zugänglich gemacht. Und das wird nun mit einem Märliweg realisiert. Die Vision der Arbeitsgruppe Freddy Air Röthlisberger: Nach der Sanierung der Hauptgasse und der Reussbrücke in zwei Jahren, sollen die zwölf Bronzeskulpturen ihren endgültigen Platz in der Altstadt finden und so Besucherinnen und Besucher von nah und fern nach Mellingen locken. Doch bis es soweit ist, befindet sich der neu angelegte Märliweg direkt auf der Wiese zwischen dem Alterszentrum Im Grüt und dem Reussuferweg. «Die Leitung des Alterszentrums freut sich sehr, dass die Figuren auf unserer Wiese aufgestellt wurden. Der Märliweg ist einfach nur schön», schwärmt Zentrumsleiterin Johanna Hutzler. «Der Märlipfad bringt Abwechslung für unsere Bewohnenden und wird für Gesprächstoff sorgen.»
Stadtpräsidentin Györgyi Schaeffer sagte bei der Installation der Bronzefiguren: «Ich bin über die grosszügige Schenkung glücklich und ich danke dem Künstler im Namen der Bevölkerung herzlich. Seine Kunstwerke werten den öffentlichen Raum auf und erfreuen Gross und Klein. Wir hoffen auf regen Besuch.»
Am 14. August war es soweit. Um 8 Uhr fuhr die Transportfirma Helping Hand aus Zollikon beim Alterszentrum Im Grüt vor. Während einer Stunde entluden die Mitarbeiter vorsichtig die zwölf Bronzefiguren von Freddy Air Röthlisberger. Arbeitsgruppenmitglied Madlen Zimmermann war schon seit 7 Uhr vor Ort. Sie steckte zusammen mit den Werkdienstmitarbeitern die von ihr vorbereiteten Fähnchen mit den Namen der Märchenfiguren in den Rasen. Der Künstler hatte zuvor anhand einer Karte den Standort für jede Figur bestimmt. Bei den Markierungen stellten die Werkdienstmitarbeiter dann die ebenfalls vom Künstler aus Armierungseisen gefertigten Sockel auf. Freddy Air Röthlisberger liess es sich nicht nehmen, bei der Installation dabei zu sein und kleine Justierungen vorzunehmen. Danach war nochmals Muskelkraft gefragt. Werkdienstleiter Severin Kamm sicherte mit dem Vorschlaghammer die Skulpturen im Boden.
Märlibeschrieb vom Künstler
Jede Bronze verfügt über einen vom Künstler verfassten Kurzbeschrieb über das Märchen. Aufgezeigt wird, zu was Eifersucht und Habgier führen und dass eigenes Wissen eine Macht ist, die hilft, sich aus verzwickten Situationen zu befreien. Damit die Öffentlichkeit von der neuen Märliwelt profitiert, weisen Hinweisschilder darauf hin. Die Bronzen fallen bereits auf. Noch während der Installation, schossen Passanten Fotos. Die Arbeitsgruppe Freddy Air Röthlisberger will in naher Zukunft neben dem Beschrieb der Märlifigur auch einen QR-Code anbringen. «Angedacht ist, dass später bei den Figuren die Märchen dank des QR-Codes auch gehört werden können», schwärmt Madlen Zimmermann.
Debora Gattlen
Die Bevölkerung ist am Samstag um 11 Uhr auf der Alterzentrum-Wiese zur Vernissage mit Apéro eingeladen.