Christoph Frei ist neuer Leiter Gemeindewerke und trägt als solcher viele verschiedene Hüte
Christoph Frei reizte am neuen Posten die Vielseitigkeit und das selbstständige Arbeiten. Neben seinem beruflichen Vorleben kommt dem Stetter auch seine Tätigkeit als Kommandant ...
Christoph Frei ist neuer Leiter Gemeindewerke und trägt als solcher viele verschiedene Hüte
Christoph Frei reizte am neuen Posten die Vielseitigkeit und das selbstständige Arbeiten. Neben seinem beruflichen Vorleben kommt dem Stetter auch seine Tätigkeit als Kommandant der Feuerwehr Heitersberg-Reusstal zugute.
Seit Anfang November ist Christoph Frei als Leiter Gemeindewerke im Amt. Bis vor zwei Woche begleitete ihn noch sein Vorgänger Wendelin Blattmer. Mittlerweile ist Frei auf sich gestellt. «Jetzt bin ich verantwortlich, dass alles läuft», lacht er. Die alleinige Verantwortung für die zahlreichen Aufgabenbereiche sei wohl der grösste Unterschied zu seiner bisherigen Tätigkeit als stellvertretender Leiter Werke in Hägglingen, erklärt er auf Nachfrage. In Hägglingen war Frei schwerpunktmässig für die Grünanlagen zuständig.
Den grünen Daumen, den es in seiner jetzigen Position ebenfalls braucht, erwarb er aber schon viel früher während seiner Forstwart-Lehre. Von 2001 bis 2005 arbeitete der heute 44-Jährige beim Forstbetrieb in Niederwil, der damals wie heute gleichzeitig Tägerig betreut. Damals sei Guido Schibli, der heutige Leiter des Forstbetriebs Reusstal, gerade im ersten Lehrjahr gewesen, erinnert sich Frei. Aber nicht nur in Tägerig, sondern auch in der Region ist Christoph Frei kein Unbekannter. Er stammt zwar ursprünglich aus Würenlingen, wohnt aber seit 30 Jahren in Stetten. Seit zwei Jahren ist der Vater einer kleinen Tochter darüber hinaus Kommandant der Feuerwehr Heitersberg-Reusstal.
81 Hydranten in einer Woche
Die Erfahrung bei der Feuerwehr helfe auch im neuen Job, bestätigt Frei. Denn schliesslich ist er unter anderem für den Unterhalt von Wasser und Abwasser zuständig – sowie für die Kontrollen der Hydranten: «Ich habe in 23 Jahren bei der Feuerwehr nicht so viele Hydranten aufgedreht, wie in der letzten Woche», witzelt er. Als Feuerwehrkommandant gehe es ebenfalls um Hilfsbereitschaft. Man lerne ausserdem den Umgang mit der Bevölkerung – etwa bei einem Einsatz. Dort gelte es, ruhig zu bleiben und Lösungen zu suchen. Sowohl als Kommandant als auch als Leiter Gemeindewerke müsse man zudem planen und ein Budget erstellen.
Einen gravierenden Unterschied gibt es jedoch. Während sich Frei bei der Feuerwehr auf seine Abteilungsleiter und Offiziere verlassen kann, gibt er in seiner jetzigen Position überwiegend eine One-Man-Show. «Das Ziel ist es, so viel wie möglich selbst zu machen», erklärt er.
Selbst bei Gräbern legt er Hand an
So kümmert er sich eigenhändig um die Blumenrabatte, die Abfallentsorgung der Gemeinde sowie denn Unterhalt der Feldwege. Darüber hinaus überwacht er die Trinkwasserversorgung und die Wasserqualität. Und wen ruft man an, wenn es einen Leitungsbruch gibt oder Strassenschäden? Klar, die Gemeindewerke. Deren Leiter koordiniert dann die Instandhaltungsarbeiten mit den zuständigen Firmen. Und wenn ein Kandelaber ausfällt, ruft er die AEW an. Für den Friedhofsunterhalt und Bestattungen ist Frei ebenfalls zuständig – und meist selbst vor Ort: «Da muss man mit gewissem Respekt vorgehen und sich entsprechend verhalten», weiss er. Es sei gerade diese Vielseitigkeit des Berufs und das selbstständige Arbeiten gewesen, das ihn an der Stelle gereizt habe, so Frei. Ihn nach seinem Führungsstil zu fragen, ist eigentlich müssig, denn direkte Mitarbeiter hat er keine. Aber fragen kann man ja trotzdem: «Ich pflege einen kollegialen Führungsstil, basierend auf Vertrauen», erklärt Frei. Wenn man dieses jedoch missbrauche, dann sei irgendwann fertig mit lustig, fügt er an – und schmunzelt dabei.
Michael Lux