Nachtragskredit für Schulhausplanung
07.11.2025 WohlenschwilAm Informationsanlass im Pfarreisaal war auch die Schulraumerweiterung ein Thema
Ende August informierte der Gemeinderat offiziell über das Siegerprojekt der Schulraumerweiterung. Nun wurde an einer Infoveranstaltung ausgeführt, weshalb ein Nachtragskredit für die Planung ...
Am Informationsanlass im Pfarreisaal war auch die Schulraumerweiterung ein Thema
Ende August informierte der Gemeinderat offiziell über das Siegerprojekt der Schulraumerweiterung. Nun wurde an einer Infoveranstaltung ausgeführt, weshalb ein Nachtragskredit für die Planung benötigt wird.
Es wird teuer. Soviel steht fest. Die Schulraumerweiterung wird die Gemeinde Wohlenschwil 9,7 Millionen Franken kosten. «Um zur nächsten Stufe zu gelangen, braucht es eine Erhöhung des Planungskredites», sagte Daniel Zehnder, beratender Architekt der Gemeinde, an der Infoveranstaltung. «Wenn wir nicht erhöhen, kann im nächsten Jahr nicht weiter geplant werden und die ganze Musik steht still.» Es würde erst wieder weiter geplant, wenn wieder Geld vorhanden sei. Eine Tatsache sei, dass öffentliche Bauprojekte mehr Zeit benötigten als diejenigen von Privatpersonen. Das beste Beispiel sei seine Wohngemeinde Niederrohrdorf, welche seit Jahren mit der Schulraumerweiterung nicht vorwärtskomme. Deshalb brauche es in Wohlenschwil den Nachtragskredit über 250 000 Franken, um an der Sommer-Gmeind 2026 den Baukredit mit einem genaueren Kostenvoranschlag traktandieren zu können. «Wenn der Souverän ‹Ja› sagt, kann bereits im 1. Quartal 2027 mit der Submission, Arbeitsvergabe, begonnen werden», sagt Zehnder. Geht alles glatt – der Baukredit wird genehmigt und beim Baugesuch gehen keine Einwendungen ein – wäre der Bezug des neuen Schulhauses im Sommer 2029 möglich. «Vielleicht würde sogar der Winter 2028 reichen», so Zehnder.
Schule braucht mehr Platz
Unbestritten ist, die Schule Wohlenschwil braucht mehr Platz. Tatsache sei, dass in Wohlenschwil Bauprojekte mit 15 Mehrfamilienhäuser und neun Doppeleinfamilienhäuser geplant sind. «Nur schon für diesen Bevölkerungszuwachs muss eine zusätzliche Schulklasse geführt werden» sagt Zehnder. Die Schule brauche aber auch mehr Platz, um die Tagesstrukturen unterzubringen und die vom Lehrplan 21 geforderten Zusatzräume umzusetzen.
Der Erweiterungsbau wird angehängt
«Das Gewinnerprojekt des Kollektivs Marudo aus Baden war das kostengünstigste Projekt», sagt Daniel Zehnder. Das sei aber nicht der ausschlaggebende Punkt gewesen, weshalb die Jury sich für das Projekt der Jungarchitekten Emanuel Moser und Rafael Zulauf entschied. Der Pluspunkt war, dass die bestehende Schulanlage vom Bau des neuen Schulhauses grün verschont bleibt. Der Erweiterungsbau kann mit dieser Lösung während des Schulbetriebs gebaut werden. Deshalb lautet der Titel des Siegerprojekts «Us zwoi mach eis». Dieses Ziel verfolgen die beiden Architekten konsequent. Das Schulhaus rot erhält talseitig einen eigenständigen würfelartigen Erweiterungsbau. Aula und Musikräume befinden sich im Erdgeschoss und sind direkt von aussen zugänglich. Erst zum Ende der Bauzeit wird der Ergänzungsbau mit dem Schulhaus rot verbunden. 6,5 Millionen Franken betragen die Kosten.
Beim Schulhaus rot ist vorgesehen, das Raumprogramm anzupassen, die sanitären Anlagen zu erneuern und die Gebäudehülle energetisch zu sanieren. Die Kosten belaufen sich für die Sanierung auf 1,5 Millionen Franken.
Die Tagesstrukturen werden statt im Foyer der Halle blau im Obergeschoss des Schulhauses gelb untergebracht. Der Doppelkindergarten befindet sich weiterhin im Erdgeschoss. Auch im Schulhaus gelb wird ein Lift eingebaut. Die Kosten belaufen sich auf 500 000 Franken. Der Aussenbereich wird neu gestaltet, die Parkplätze aufgehoben und Spielplätze für Schule und Kindergarten eingerichtet. Die Kosten für Umgebungsarbeiten sind mit 1,2 Millionen Franken voranschlagt. Die Parkplätze für rund 30 Fahrzeuge befinden sich neu an der nördlichen Hangkante des Grundstücks.
Sind die Kosten tragbar?
Besucher Markus Jost fragte nach den Ausführungen: «Wie will die Gemeinde das Ganze finanzieren?» Der Leiter Finanzen Dieter Stäger antwortet: «Tatsache ist, die Verschuldung der Gemeinde nimmt wegen der Schulraumerweiterung für ein paar Jahre zu. Die Pro-Kopf-Verschuldung wird auf 4500 Franken steigen.» Stäger sagte weiter: «Ich verstehe, dass ein solcher Brocken Sorge bereitet. Wohlenschwil verfügt aber über 13 Millionen Franken frei verfügbares Vermögen, dem sogenannte Bilanzüberschuss.» – Stäger spricht dabei das Eigenkapital mit den Gemeindeliegenschaften an. Weiter führte der Leiter Finanzen aus, dass die Gemeinde über ein schönes Polster von früheren Ertragsüberschüssen verfüge. Das sind Steuern, die in früheren Jahren bezahlt worden sind. «Wir dürfen das verrechnen. Ich bin überzeugt, dass Wohlenschwil sich die Schulraumerweiterung leisten kann», sagte er.
An der Winter-Gmeind sind nebst dem Nachtrag zum Planungskredit für die Schulraumerweiterung auch der Verkauf des Elektrizitätswerks Wohlenschwil, das Budget 2026, das Gebührenreglement der Regionalpolizei, die Genehmigung der Gemeinderatsbesoldung und die Erhöhung der Stellenprozente der Gemeindeverwaltung von 450 auf 550 traktandiert.
Debora Gattlen
Gemeindeversammlung am Mittwoch, 19. November, ab 20 Uhr, Halle blau

