Photovoltaikanlagen doch noch abgesegnet
14.11.2025 StettenAntrag für Photovoltaikanlagen auf dem Gemeindehaus und der Schulanlage Egg sorgte für Diskussionen
Es gab viele Fragen, Voten und Anregungen beim Traktandum zum Verpflichtungskredit für Photovoltaikanlagen auf dem Gemeinde- und Schulhaus. Trotzdem sagte schlussendlich der ...
Antrag für Photovoltaikanlagen auf dem Gemeindehaus und der Schulanlage Egg sorgte für Diskussionen
Es gab viele Fragen, Voten und Anregungen beim Traktandum zum Verpflichtungskredit für Photovoltaikanlagen auf dem Gemeinde- und Schulhaus. Trotzdem sagte schlussendlich der Souverän «Ja».
Am Mittwochabend waren 96 Stimmbürgerinnen und Stimmbürger in der Mehrzweckhalle Egg zur Wintergmeind erschienen. Zu vielen Fragen und Diskussionen führte das fünfte Traktandum. Gemeinderätin Claudia Hoppler stellte dieses vor. «Die Gemeinde Stetten will mit der Erstellung der Photovoltaikanlagen auf dem Gemeindehaus und der Schulanlage Egg einen weiteren Beitrag zur Energiewende 2050 beitragen», sagte sie. Zum einen beantragte der Gemeinderat an der Gmeind einen Verpflichtungskredit von 128 100 Franken für eine Photovoltaikanlage mit Modulen und einer Leistung von 56 Kilowatt Peak auf dem Dach des Primarschulhauses. Der erzeugte Strom soll hauptsächlich für den Schulbetrieb verwendet werden. So für Beleuchtung, Computer oder Heizungssteuerung. Wenn bei Schlechtwetter nicht genug Strom vorhanden ist, wird der Strom aus dem Netz bezogen.
Photovoltaikanlage Gemeindehaus
Zum anderen beantragte der Gemeinderat für das Gemeindehaus einen Verpflichtungskredit über 155 600 Franken für eine Photovoltaikanlage mit 30 Kilowatt Peak inklusive Ladestation für E-Autos. Die Photovoltaikanlage ist auf dem gesamten Süd-Dach, Richtung Parkplatz, mit leistungsstarken Vollpanels vorgesehen. Überschüssiger Strom wird in einer Batterie gespeichert. Dazu gab es gleich mehrere Fragen und Voten. Andreas Fischer sagte: «Ich finde es gut, dass die Gemeinde einen ökologischen Beitrag leisten will. Ich habe aber eine Frage zur Abschreibung. In 20 Jahren sind es 144 000 Franken und nicht in zehn Jahren.» Marcel Bigler, Projektleiter vom Elektro-Ingenieurbüro Schmidiger + Rosasco antwortete, dass mit der Ladestation und Anschlüssen die Amortisation 20 Jahre betrage. Ruedi Schürmann sagte: «Ich finde für diese Grösse der Anlagen den Preis zu hoch. Ich würde heute nicht zustimmen. Diese Branche ist im Wandel. Wir müssen das machen, aber vielleicht stimmt der Zeitpunkt nicht.» Gemeinderätin Claudia Hoppler antwortete: «Grundsätzlich handelt es sich um eine Kostenschätzung des beauftragten Ingenieurbüros und wir haben noch keine Offerte mit genauen Zahlen.» Projektleiter Bigler fügte an: «2022 sind die Preise wegen der Energiemangellage durch die Decke gegangen, jetzt sind sie am sinken. Auch die Preise für Speicher. Es ist aber schwierig die Preisentwicklung abzuschätzen, das ist wie Kristallkugellesen. Wir nehmen für die Kostenschätzung jeweils den aktuellen Stand.» Gemeindeammann Stephan Schibli sagte: «Es ist nicht so, dass das was wir im Kredit beantragen, wir auch ausgeben werden. Wenn der Kredit bewilligt wird, wird submissioniert. Das heisst, verschiedene Unternehmer können offerieren und die günstigste Variante wird gewählt. Wir rechnen damit, dass der Kredit unterschritten wird, deshalb können wir heute darüber abstimmen.» Eine weitere Frage war, ob das Flachdach so lange halte wie die Lebensdauer der Photovoltaikanlage sei. Schibli antworte, dass das Dach erst vor sechs Jahren saniert worden sei. Nach der angeregten Diskussionsrunde wurde der Verpflichtungskredit für die Realisierung der Photovoltaikanlage auf dem Gemeindehaus mit 54 zu 21 Nein-Stimmen angenommen. Knapper, mit 46 Ja- zu 24 Neinstimmen, fiel die Genehmigung des Verpflichtungskredites für die Photovoltaikanlage auf dem Primarschulhaus aus.
Kreditabrechnungen und Budget
Ein Minus von 650 000 Franken ist beim Budget 2026 vorgesehen. Der Steuerfuss bleibt bei 105 Prozent. Darin enthalten sind Abschreibungen von über 800 000 Franken auf abgeschlossenen Bauprojekte der Gemeinde. Zum Minus tragen zudem steigende Gesundheitskosten bei. «Einwohnerinnen und Einwohner benötigen mehr Pflege», so der Gemeindeammann. Der Souverän stimmte dem Budget, dem Gebührenreglement der Regionalpolizei Rohrdorferberg-Reusstal und der Zusicherung des Gemeindebürgerrechts für fünf Personen mit grossem Mehr zu. Zugestimmt wurde auch den drei Kreditabrechnungen: Dorfplatz statt 200 000 Franken mit einer Kreditüberschreitung von 4000 Franken, Einführung Tempo 30 auf Gemeindestrassen statt 49 500 Franken mit einer Überschreitung von 23 070 Franken und Schulmobiliar statt 250 000 Franken mit einer Überschreitung von 25 000 Franken.
Unter «Verschiedenes» hielt Gemeindeammann Stephan Schibli die Laudatio für die auf Ende Jahr zurücktretende Frau Vizeammann Barbara Fischer. Sie war 13 Jahre im Amt. Fischer konnte krankheitshalber nicht anwesend sein. Eine Laudatio gab es auch für Gemeinderätin Brigitte Businger, sie war Jahre im Amt und tritt ebenfalls auf Ende Jahr zurück.
Debora Gattlen

