Regionalpolizei: Die Verbandsgemeinden prüfen Zukunfts-Szenarien für die Regionalpolizei Rohrdorferberg-Reusstal

Der Chef der Regionalpolizei, Daniel Schreiber, verabschiedet sich im Verlauf des neuen Jahres in den vorzeitigen Ruhestand. Nun wurde die Suche nach seiner Nachfolge plötzlich gestoppt.

Wird es die Regionalpolizei Rohrdorferberg-Reusstal in einigen Jahren noch geben – oder wird sie in einer anderen Polizei oder gar einem Verbund von Regionalpolizeien integriert? Oder, ein anderes Szenario, steigen einzelne Verbandsgemeinden aus und schliessen sich einer anderen Polizei an? Solche Fragen stellt sich, wer die neuste Ausgabe der «Bergpost» aufmerksam liest. Dort ist eine Mitteilung der zehn Verbandsgemeinden zur von ihnen getragenen Regionalpolizei publiziert. In dieser heisst es, die Ausschreibung zur Neubesetzung der Stelle von Kommandant Daniel Schreiber sei vorläufig gestoppt worden. Schreiber geht im ersten Semester 2026 in den vorzeitigen Ruhestand. «Im Zuge dieser vorzeitigen Pensionierung hat man sich entschieden, verschiedene Möglichkeiten zur Weiterführung der Polizeiarbeit im Einsatzgebiet der Regionalpolizei Rohrdorferberg-Reusstal zu prüfen», heisst es.
Auch werde «eine mögliche Zusammenarbeit» geprüft. Die zentrale Frage, mit wem, wird nicht beantwortet. Gisela Greder, Frau Gemeindeammann von Niederrohrdorf und Vorsitzende der Repol-Kommission, sagt auf Anfrage, man sei in Abklärungen. «Wir sind angefragt worden», erklärt sie, «das will ich aber nicht kommentieren.» Gleichzeitig beruhigt sie: «Die Repol arbeitet weiter.» Greder betont auch, Niederrohrdorf sei zwar Sitzgemeinde, aber insgesamt würden zehn Verbandsgemeinden in der Repol-Kommission durch je ein Gemeinderatsmitglied vertreten sein. «Niederrohrdorf ist nicht federführend», sagt Gisela Greder. Bis wann die Abklärungen beendet werden, sei offen. «Wir haben uns kein Datum gesetzt.» Zu den Vertragsgemeinden der Regionalpolizei Rohrdorferberg-Reusstal gehören die Gemeinden Bellikon, Fislisbach, Mägenwil, Mellingen, Niederrohrdorf, Oberrohrdorf, Remetschwil, Stetten, Tägerig und Wohlenschwil.

Roger Lenherr wird Chef ad interim
Eine Zwischenlösung für die Besetzung des Chef-Postens wurde getroffen. Der bisherige zweite Stellvertreter von Daniel Schreiber, Roger Lenherr, ist per 1. Januar 2026 zum Repol-Chef ad interim befördert worden, vorderhand befristet bis Ende 2026. «Das gibt der Repol-Kommission die notwendige Zeit, die begonnenen Prüfungen seriös und zum Wohl der Bevölkerung innerhalb der betroffenen Polizeigemeinden weiterzuführen», heisst es in der Mitteilung. Der Niederrohrdorfer Die Mitte-Grossrat Michael Notter, der sich im Parlament erfolgreich für das duale Polizeisystem von Regionalpolizeien und Kantonspolizei einsetzt, ist erstaunt über die Kommunikation seiner Wohngemeinde in Sachen Repol. «Es konnte doch davon ausgegangen werden, dass ein neuer Kommandant gesucht wird. Jetzt macht es den Anschein, dass der Fächer ordentlich geöffnet wurde und andere Optionen in Betracht gezogen werden. Diese werden nun wohl geprüft», sagt er auf Anfrage. Gespannt verfolge er das weitere Vorgehen, da zeitgleich die Vernehmlassung für eine optimierte Zusammenarbeit zwischen Regionalpolizei und Kantonspolizei laufe.

Seit Mai Zusammenarbeit mit Baden
Zu einer Zusammenarbeit der Repol mit Nachbar-Polizeien ist zu sagen, dass die Repol seit Mai mit der Stadtpolizei Baden zusammenarbeitet; die Repol interveniert seither am Wochenende in Birmenstorf, Dättwil und Rütihof. Und natürlich gibts die obligatorische Kooperation mit der Kapo.

Marc Benedetti