Der Verkauf des Elektrizitätswerks kommt am Mittwoch an die Gmeind
Am Mittwochabend treffen sich die Wohlenschwiler zur Winter-Gemeindeversammlung. Der geplante Verkauf des Elektrizitätswerks wird zu reden geben. Am Samstag flatterte ein Flugblatt von Gegnern in alle ...
Der Verkauf des Elektrizitätswerks kommt am Mittwoch an die Gmeind
Am Mittwochabend treffen sich die Wohlenschwiler zur Winter-Gemeindeversammlung. Der geplante Verkauf des Elektrizitätswerks wird zu reden geben. Am Samstag flatterte ein Flugblatt von Gegnern in alle Haushaltungen.
Der Gemeinderat Wohlenschwil will das Elektrizitätswerk per 1. Januar 2026 an die Regionalwerke Baden verkaufen (der «Reussbote» berichtete). Nun machen Gegner des Verkaufs in letzter Sekunde mobil und haben ein Flugblatt in alle Haushaltungen verteilt. Es liegt dem «Reussbote» vor. Unterschrieben ist es von einer «Interessengemeinschaft sichere Zukunft Elektrizitätswerke Wohlenschwil» sowie von Adrian Friedli, Hans Fischer und Marco Klaus. Sie kritisieren, dass im Vorfeld nicht informiert wurde, welche Optionen geprüft wurden und warum ein Verkauf die einzige mögliche Option sein soll. «Zudem erfolgten die Ankündigungen mit sehr wenig Vorlaufzeit», schreiben die Kritiker. Die Vorinfo im kommunalen Infoblatt 2025/09 sei am 24. September kurz vor den Herbstferien erschienen.
Bevölkerung nicht einbezogen
Die Bevölkerung sei nicht in den Prozess einbezogen worden und es seien keine anderen Lösungen geprüft worden. Als Beispiele werden etwa die Bildung einer Fachkommission genannt, der Zusammenschluss mit einem anderen, eigenständigen EW aus der Umgebung ohne Gewinnorientierung oder die Vergabe des kompletten Betriebs als Auftrag.
Im Flugblatt wird auch ein Gemeindevergleich gemacht. Die Gemeinde Büttikon ist mit 1172 Einwohnern etwa halb so gross wie Wohlenschwil (1878 Einwohner) und hat 450 Haushalte. Wohlenschwil hat 800. Beide Gemeinden produzieren aber gleich viel Solarenergie (rund 1800 kWp). Auch Büttikon habe ein eigenes EW, die Elektra Büttikon. Der Gemeinderat dieser Gemeinde habe verschiedene strategische Optionen für die künftige Ausrichtung geprüft und sich entschieden, ab 1. Januar 2026 die ibW (Wohlen AG) mit der Betriebsführung zu beauftragen. Büttikon bleibe aber auch künftig Eigentümerin der lokalen Stromversorgung.
«Auch deutlich kleinere Gemeinden wie Büttikon haben sich trotz entsprechender Herausforderungen (2024 höchster Strompreis im Kanton Aargau, gleich viel Solarenergie bei 2/3 der Einwohner) für den Erhalt ihres EW entschieden», heisst es im Flugblatt. «Bitte helfen Sie mit, unser eigenständiges Elektrizitätswerk zu erhalten und stimmen Sie an der Gemeindeversammlung für unseren Rückweisungsantrag», schreiben die Gegner. Damit werde der Gemeinderat verpflichtet, sämtliche möglichen Optionen transparent zu prüfen. «Ein Verkauf wäre unwiderruflich und bedarf einer fundierten Aufklärung der Bevölkerung.»
Marc Benedetti