Und was arbeitest du? Ach wie süss – du hast also ein kleines Grafikatelier? So mit Farben und so? Machst du da … Bastelsachen? – Ja, genau. Ich bastle. Zum Beispiel aus einem unausgereiften Firmenauftritt ein visuelles Gesamtkonzept mit Wiedererkennungswert. Oder aus ...
Und was arbeitest du? Ach wie süss – du hast also ein kleines Grafikatelier? So mit Farben und so? Machst du da … Bastelsachen? – Ja, genau. Ich bastle. Zum Beispiel aus einem unausgereiften Firmenauftritt ein visuelles Gesamtkonzept mit Wiedererkennungswert. Oder aus einem viel zu langen Briefing ein klares Design, das verkauft. Aber hey, nennen wir’s ruhig Basteln – solange du meine Rechnung bezahlst, darfst du auch Glitzerzeugs sagen. Als selbstständige Unternehmerin in der kreativen Gestaltungsbranche umgeben von Lionsclub-Menschen, fühle ich mich wie ein Flamingo unter Pinguinen: auffällig, anders – aber hey, trotzdem cool ;-). Es ist schon faszinierend, wie Menschen manchmal glauben, der kreative Beruf einer Frau und dann noch selbstständig, sei automatisch ein Hobby. Als würde mein Mac-Book nur Pinterest-Rezepte anzeigen und mein Atelier in Wahrheit ein Nähzimmer sein.
Dabei leite ich ein Business – mit Strategie und Deadlines. Ich kalkuliere, verhandle, liefere. Ich mache Marken sichtbar und Unternehmen marktfähig. Natürlich komme ich nicht mit dem Hammer ins Meeting. Ich komme mit Ideen, manchmal etwas crazy, «Scharm» und mit einem Blick für Details, was man sich nicht antrainieren kann. Dafür werde ich manchmal belächelt – und später dann beauftragt. Denn wenn das selbstgebastelte Logo vom Kollegen doch nicht ganz «so geil» ist, rufen sie plötzlich mich an.
Ich bin Unternehmerin. Kreativ, klar, konsequent. Und ja – ich habe mein Atelier selbst aufgebaut. Nicht mit Bastelkleber, sondern mit Know-how, Nachtschichten und Nerven wie Stahl. Augenzwinkern? Immer. Rückzug? Nie. Denn selbst im Haifischbecki kann man glitzernd schwimmen – solange man weiss, wie man die Richtung angibt.