Bei der Gemeindeversammlung am Montagabend herrschte überwiegend Einvernehmen
Heisse Diskussionen blieben an der Gemeindeversammlung aus – trotz einiger Nachfragen. Am Ende genehmigten die 76 Anwesenden alle Traktanden ohne Gegenstimmen. Das galt auch für das wichtigste ...
Bei der Gemeindeversammlung am Montagabend herrschte überwiegend Einvernehmen
Heisse Diskussionen blieben an der Gemeindeversammlung aus – trotz einiger Nachfragen. Am Ende genehmigten die 76 Anwesenden alle Traktanden ohne Gegenstimmen. Das galt auch für das wichtigste Geschäft, die aktive Kühlung für das Schulhaus Bach.
Sowohl das Protokoll der Sommer-Gmeind als auch die Kreditabrechnung für die Sanierung der Dorfstrasse samt Werkleitungen wurden an der Gemeindeversammlung Remetschwil ohne Wortmeldungen und einstimmig durchgewunken. Das galt auch für den Antrag zur Genehmigung des neuen Gebührenreglements für die Regionalpolizei Rohrdorferberg-Reusstal. Damit ist Remetschwil nach Stetten und Fislisbach bereits die dritte der zehn Vertragsgemeinden, die dem Reglement zustimmte.
Das wohl wichtigste Geschäft der Gmeind war der Kredit für die aktive Kühlung der Schulzimmer im Schulhaus Bach. Diese soll vor allem gegen die zunehmende Hitze im Sommer helfen, die Lehrpersonen und vor allem den Schülerinnen und Schülern zu schaffen macht. Ergänzend sollte an der Gmeind eine Photovoltaik-Anlage auf dem Schuldach genehmigt werden. «Es ist das Normalste der Welt, dass man versucht die Energie, die man verbraucht, selbst zu erzeugen», sagte Gemeinderat Urs Herzog. Votant Fridolin Koch wollte wissen, wie gewährleistet werde, dass sich die Kinder aufgrund der Klimaanlage nicht erkälteten – und ob die Klimageräte auch zum Heizen verwendet werden könnten. Herzog erklärte, die Lehrer würden die Temperatur so einstellen, dass sie erträglich sei. Ausserdem würden die aufgeheizten Räume vor allem in den Pausen heruntergekühlt, wenn die Schülerinnen und Schüler nicht im Raum seien: «Die Kinder werden keine Käppli tragen müssen», versicherte Herzog. Dass man die Kühlgeräte auch benutzen könne, um die Nutzung der Ölheizung zu reduzieren, bestätigte er. Im Anschluss genehmigte der Souverän einstimmig die 106 000 Franken für die Anschaffung und Installation der nötigen Klimageräte sowie die 110 000 Franken für die PV-Anlage.
Nettoschuld wird wohl steigen
Als letztes Traktandum stellte Gemeinderat Matthias Grob das Budget 2026 vor, das bei einem unveränderten Steuerfuss von 92 Prozent von einem Minus von rund 230 000 Franken ausgeht. Der Beitrag der Gemeinde Remetschwil an den Finanzausgleich würde allein 1,25 Millionen Franken betragen, rechnete Grob vor. «Das sind fast 15 Prozent unserer Einnahmen, die wir weitergeben dürfen», ergänzte er. Der Betrag hänge mit den hohen Steuererträgen der letzten Jahre zusammen. Gleichzeitig erwarte man für 2026 wieder geringere Erträge. Anschliessend gab Grob einen Ausblick auf die Finanzplanung bis 2031. Diese sieht mehrere grosse Investitionen, wie den Anteil am Schulhausneubau der Kreisschule in Niederrohrdorf oder die Sanierung der Mehrzweckhalle und des Gemeindehauses vor. Auch diverse Strassensanierungen stehen an. Die Planung sei nicht definitiv und es gebe viele Unsicherheiten, betonte Grob. Würden alle aufgeführten Investitionen umgesetzt, ergebe sich jedoch eine Kreditsumme von insgesamt rund 20 Millionen Franken. Dies würde unweigerlich zu einer Erhöhung der Nettoschuld pro Einwohner führen – selbst wenn der Steuerfuss ab 2028 auf 97 Prozent erhöht würde. Vor diesem Hintergrund habe man sich dafür entschieden, den Steuerfuss nicht, wie von manchen gefordert, zu verringern, sondern für 2026 auf dem gleichen Niveau zu belassen. Nach einer kurzen Nachfrage zu den Gesundheitskosten wurde schliesslich auch das Budget einstimmig angenommen.
Michael Lux