Die Gemeinden Niederrohrdorf und Oberrohrdorf feierten wieder gemeinsam den 1. August
Olga Sirovatcenko wurde an der letzten Winter-Ggmeind in Oberrohrdorf eingebürgert. Bei der gemeinsamen Bundesfeier von Niederrohrdorf und Oberrohrdorf sprach sie über ihre ganz ...
Die Gemeinden Niederrohrdorf und Oberrohrdorf feierten wieder gemeinsam den 1. August
Olga Sirovatcenko wurde an der letzten Winter-Ggmeind in Oberrohrdorf eingebürgert. Bei der gemeinsamen Bundesfeier von Niederrohrdorf und Oberrohrdorf sprach sie über ihre ganz persönliche Sicht auf ihre Wahlheimat.
Turnusgemäss übernahm in diesem Jahr wieder Oberrohrdorf die Gastgeberrolle bei der Bundesfeier am Höhenweg. Für die musikalische Unterhaltung sorgten dabei die «Rohrdorfer Wolpertinger», die Festwirtschaft übernahm der TSV Rohrdorf, der mit rund 50 Helferinnen und Helfern im Einsatz war. Es gab Fleischkäse, Leckeres vom Grill und ein Kuchenbuffet: «Neu ist in diesem Jahr auch eine Bar», erzählte TSV-Präsident Pascal Heusler. Damit verband sich die Hoffnung, dass mancher der rund 500 Besucherinnen und Besucher nach dem Ende des offiziellen Teils noch ein bisschen länger bleiben würde.
Auch bei der Gastrednerin ging man in diesem Jahr neue Wege. Nachdem in den vergangenen Jahren mit Regierungsrat Markus Dieth (Die Mitte) und SP-Grossrätin Colette Basler zwei Politiker zu Wort kamen, wollte man in diesem Jahr eine andere Sicht. «Wir haben gedacht, es wäre schön, zu hören, was es bedeutet, einen Teil seiner Identität aufzugeben und sich einbürgern zu lassen», erklärte Oberrohrdorfs Gemeindeammann Thomas Heimgartner zur Entscheidung, die im letzten Jahr frisch eingebürgerte Olga Sirovatcenko für die Gastrede zu gewinnen.
Frischer Blick von aussen
Sirovatcenko ist in Lettland aufgewachsen und studierte später in Schweden. Mittlerweile lebt die Business Analystin, die einen erwachsenen Sohn hat, seit 16 Jahren in Oberrohrdorf. «Neugierig, hoffnungsvoll und ein wenig ängstlich» sei sie gewesen als sie in die Schweiz gekommen sei – für sie ein neues Land mit neuer Sprache und Kultur. Würde sie dazu gehören, akzeptiert werden und ihren Platz finden? Vieles sei für sie neu gewesen, so Sirovatcenko: das Schulsystem, das Banksystem, die Steuererklärung und viele Kleinigkeiten des Alltags, die für andere selbstverständlich waren. Offenheit, Neugier auf Neues und die Bereitschaft zu lernen, hätten ihr geholfen, sich zu integrieren – und das Wandern. Neben Literatur, Musik und Malerei für sie eine Möglichkeit das Land ganzheitlich kennenzulernen. Nicht nur die unterschiedlichen Landesteile und Landschaften, sondern auch die Menschen, die sie als «hilfsbereit, freundlich und stolz auf ihr Land» erlebe. Ein Land, das nun auch das ihres ist: «Mein Herz hat in der Schweiz das zweite Zuhause gefunden. Je mehr ich unser Land kennenlerne, umso mehr entfaltet sich seine Schönheit», so Sirovatcenko. Fühlt sie sich mittlerweile akzeptiert und zugehörig? «Heute kann ich sagen: definitiv ja», lautet ihr abschliessendes Fazit. (ml)