Der STV Tägerig hat vier neue Schiedsrichterinnen, die auch einiges über Kommunikation gelernt haben
Vier junge Schiedsrichterinnen können nun Volleyball-Spiele leiten und pfeifen. Das freut den Verein – und die jungen Frauen lernen, Entscheide alleine zu treffen und ...
Der STV Tägerig hat vier neue Schiedsrichterinnen, die auch einiges über Kommunikation gelernt haben
Vier junge Schiedsrichterinnen können nun Volleyball-Spiele leiten und pfeifen. Das freut den Verein – und die jungen Frauen lernen, Entscheide alleine zu treffen und sich dabei durchzusetzen.
Vier junge Volleyballerinnen des Sportvereins Tägerig erhielten kürzlich für ihre besondere Leistung nicht nur ein Diplom sondern auch viele Glückwünsche von ihrem Verein: Michelle Bertschinger, Sonja Cesaro do Buora, Jaël Rippstein und Fabienne Zehnder hatten vor Weihnachten die «Maxi»-Schiedsrichterprüfung bestanden. Als «Maxi»-Schiedsrichterinnen dürfen sie ab sofort Volleyball-Spiele bis zur Kategorie U18 sowie auch jene der Easy League (Freizeitvolleyball-Teams) pfeifen.
Für den Verein sind die neuen Schiedsrichterinnen von grossem Wert. Seraina Hufschmid, Hauptleitung Volleyball beim STV Tägerig, jedenfalls äussert sich sehr stolz über die Leistung der noch jungen Spielerinnen. «Für den Verein ist es sehr wichtig, die Spielerinnen möglichst früh in Ämter wie Schiedsrichter, Schreiber oder Trainer miteinzubeziehen.» Der Verein lege sehr grossen Wert auf die Ausbildung der Spielerinnen und Spieler und möchte sie möglichst früh fördern, sei es als Hilfstrainerinnen oder Schiedsrichterinnen. Für Aus- und Weiterbildungen würde der Verein auch damit verbundene Kosten übernehmen, für eine Coach-Ausbildung oder auch für eine J+S-Ausbildung.
Vor der Prüfung waren sie nervös
Beim STV Tägerig ist Lara Reinhardt von Swiss Volley Region Aarau lizenzierte Schiedsrichterin. Reinhardt bereitete die vier jungen Frauen an einem Theorie-Abend sowie auch mit praktischen Übungen auf die Prüfung vor, die letztlich im Dorf durchgeführt wurde, weil der Prüfer nach Tägerig kam. Bertschinger, Cesaro do Buora, Rippstein und Zehnder mussten eine Theorieprüfung mit Fragen zu Netzhöhe, Feldeinteilung oder zu unterschiedlichen Handzeichen ablegen. Für die praktische Prüfung stellten sich vereinsintern 14 Spielerinnen und Spieler zur Verfügung, die in vier Sätzen gegeneinander spielten. Geleitet und gepfiffen wurden die einzelnen Sätze von den Prüfungsteilnehmerinnen.
Vor der Prüfung seien alle nervös gewesen, erinnert sich Volleyball-Hauptleiterin Seraina Hufschmid. Sonja Cesaro do Buora allerdings meint, am Erfolg habe sie eigentlich nicht gezweifelt. Sie hätten sich am Theorie-Abend vorbereitet. Bei dieser Gelegenheit seien einige Aspekte genauer betrachtet worden. «Wir konnten dazu lernen», so Cesaro do Buora. Weil alle selber Volleyball spielen – Cesaro do Buora seit acht Jahren – sei ihnen vieles auch bereits bekannt gewesen.
Entscheide ganz alleine treffen
Und doch stiessen alle vier bei der praktischen Prüfung in neue Bereiche vor. «Es war ungewohnt, im grossen Feld auf dem Bock der Schiedsrichterin zu stehen», sagt etwa Sonja Cesaro do Buora. Ungewohnt auch, dass Entscheide ganz alleine getroffen werden mussten – «ohne Support». Cesaro do Buora, die im Sommer eine Lehre als Polygrafin beginnt, fügt an: «Mir machte das sehr viel Spass.» Ihr gefiel auch, dass unter Schiedsrichterinnen und Schiedsrichtern alle per Du sind. Sie habe überdies gelernt, dass sie Team und Captain auf das Spiel einstimmen müsse. Im Vorfeld müssten Formalitäten und Regeln erklärt werden; während des Spiels soll die Schiedsrichterin an ihren Entscheiden festhalten und sich weder von Zwischenrufen aus dem Publikum noch vom Team irritieren lassen.
Heidi Hess