Seit drei Monaten arbeite ich an meiner Masterarbeit. Im Moment beschäftige ich mich mit dem Thema «Sinnhaftigkeit». Der belgische Unternehmensberater Frédéric Laloux beschreibt in seinem Buch die Teal-Organisation (Laloux, 2014) und betont, dass die Sinnhaftigkeit eine ...
Seit drei Monaten arbeite ich an meiner Masterarbeit. Im Moment beschäftige ich mich mit dem Thema «Sinnhaftigkeit». Der belgische Unternehmensberater Frédéric Laloux beschreibt in seinem Buch die Teal-Organisation (Laloux, 2014) und betont, dass die Sinnhaftigkeit eine zentrale Dimension moderner Organisationsgestaltung ist. Das klingt vielleicht kompliziert, lässt sich aber leicht erklären. Laloux geht davon aus, dass Mitarbeitende eine höhere Veränderungsbereitschaft entwickeln, wenn sie den Sinn einer Sache verstehen. Diese Erkenntnis kann ich nur bestätigen. Auch für mich ist es wichtig zu wissen, warum etwas angepasst oder verändert werden soll. Unser Leben, insbesondere die Berufswelt, befindet sich in einem stetigen Wandel. Mittlerweile werden die Abstände zwischen den einzelnen Veränderungsphasen immer kürzer. Wer an einem Wandel beteiligt ist, tut sich oft schwer, die neuen Situationen zu akzeptieren. Veränderungen können verunsichern oder sogar Widerstände hervorrufen. Gerade in solchen Phasen hilft es, eine vernünftige Erklärung für den Grund einer Veränderung zu erhalten. Wenn sich jemand die Zeit nimmt, uns den Sinn einer Sache zu erklären, zeugt das von Wohlwollen und Respekt – und oft entscheidet genau dieser kleine Unterschied, ob wir eine Veränderung wagen.
Schlussendlich bestimmt jeder Mensch selbst, ob eine Veränderung angebracht ist und ob die daraus resultierenden Konsequenzen tragbar sind. Eine einfache Frage kann dabei helfen, die richtige Wahl zu treffen: Können wir noch so tun, als gäbe es diese Veränderung nicht, ohne dass uns die Folgen irgendwann überrollen? Damit kehrt der Gedanke zum Ausgangspunkt zurück: Solange wir in unserem Tun einen Sinn erkennen, können wir kaum falschliegen. Wer jedoch gedankenlos handelt, bremst sich selbst aus und findet keine Erfüllung.
Manchmal erkennen wir die Tragweite nicht sofort, dann ist es sinnvoll, Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Gelegentlich verlieren wir den Fokus und sind dankbar, wenn uns jemand auf den richtigen Pfad zurückführt. Doch auch diese Entscheidung, jemanden einzubeziehen, liegt bei uns selbst. Der Sinn unseres Tuns kann uns wie ein zuverlässiger Kompass durchs Leben führen. Mit dem nötigen Feingefühl sind wir dabei gut beraten. Auch wenn wir teilweise fremdbestimmt werden, dürfen wir jederzeit den Sinn hinterfragen. Welche weiteren Schritte wir daraus ableiten, bleibt situativ.