Die Feuerwehren in der Region waren einsatzbereit. Ausrücken mussten sie wegen des Unwetters nicht
Das Unwetter am Wochenende sorgte für Starkregen im Kanton. Die Notrufzentrale erhielt über 160 Meldungen.
Am Samstagabend zog kurz nach 17 Uhr ein heftiges ...
Die Feuerwehren in der Region waren einsatzbereit. Ausrücken mussten sie wegen des Unwetters nicht
Das Unwetter am Wochenende sorgte für Starkregen im Kanton. Die Notrufzentrale erhielt über 160 Meldungen.
Am Samstagabend zog kurz nach 17 Uhr ein heftiges Gewitter über den Kanton Aargau. Die Kantonale Notrufzentrale und die Feuerwehren waren gefordert, verletzt wurde niemand. Während rund drei Stunden gingen bei der Notrufzentrale über 160 Meldungen im Zusammenhang mit dem Unwetter ein. 20 Feuerwehren standen wegen überfluteten Kellern und umgestürzten Bäumen im Einsatz. Auch in der Nacht auf den Montag regnete es in Strömen. Am Montag fragte der «Reussbote» bei den Feuerwehren in der Region nach. In globo bestätigten die zuständigen Feuerwehrkommandanten, dass bei ihnen kein Notruf eingegangen war. Der Pegel der Reuss erreichte erst in der Nacht auf den Dienstag die Gefahrenstufe 2. Dank der Einigung zwischen den Kantonen Aargau und Luzern für koordinierten Hochwasserschutz blieben aber Überflutungen im Reuss-Städtchen aus.
Viel Wasser im Vierwaldstättersee
Nach dem Jahrhunderthochwasser 2005 erarbeiteten die Kantone Aargau, Luzern, Zug und Zürich ein Gesamtkonzept zum Hochwasserschutz entlang der Reuss. Ein Wehr reguliert inzwischen den Wasserspiegel des Vierwaldstättersees. Bei drohendem Hochwasser wird der Pegel prophylaktisch abgesenkt, um Reserven zu haben. Zudem wird der Reuss dann nur noch reguliert Wasser zugeführt. Flurkorridore wie das Auenprojekt Reussegg in Sins sorgen für zusätzlichen Wasserrückhalt. Zurzeit gilt für den Vierwaldstättersee, gemäss Prognosen des Bundes, bis am Donnerstag noch die Gefahrenstufe 3.
Viel Wasser in der Reuss
Trotz nachlassender Niederschläge führt die Reuss wegen des hohen Wasserpegels im Vierwaldstättersee immer noch viel braunes Wasser. Die Abflussmenge betrug am Dienstag 388,27 m3 pro Sekunde. Zum Vergleich, 2005 donnerten 854 m3 Wasser pro Sekunde die Reuss runter, im Sommer 2021 waren es immerhin 760 m3. In der Nacht auf Dienstag stieg der Wasserpegel kurz an, die Gefahrenstufe 2 wurde erreicht. Auf Facebook schrieb Trudi Rubi am Montag: «Der Wasserpegel ist immer noch am Steigen.» Der Uferweg unterhalb des Vereinshauses des Pontonierfahrvereins Mellingen war geflutet. Inzwischen entspannte sich die Lage, der Pegel sank. «Wir sind im Reusstal glimpflich davongekommen. Trotzdem sind wir noch auf Pikett», sagt Patrick Schibli, Kommandant der Feuerwehr Regio Mellingen.
Rund ums Reusstal gab es Schäden
Rund um das Einzugsgebiet des «Reussbote» ging es nicht so harmlos ab. In Wohlen musste die Feuerwehr vier geflutete Keller auspumpen. Zwischen Büttikon und Villmergen kam es gar zu einem kleinen Erdrutsch. In Wildegg, Dottikon, Hendschiken und Othmarsingen trat die Bünz über die Ufer. In Baden war die Bahnhofunterführung und in Bremgarten am Montag die Uferpromenade geflutet.
Debora Gattlen