Stetten im Ausnahmezustand
01.07.2025 StettenDas erste Dorffest seit vielen Jahren begeisterte das Publikum von nah und fern
Das Dorffest Stetten 2025 ist Geschichte. Doch die schönen Erinnerungen bleiben.
Nach einer 18-jährigen Pause hat Stetten vom Freitagabend bis am Sonntagnachmittag wieder einmal ein ...
Das erste Dorffest seit vielen Jahren begeisterte das Publikum von nah und fern
Das Dorffest Stetten 2025 ist Geschichte. Doch die schönen Erinnerungen bleiben.
Nach einer 18-jährigen Pause hat Stetten vom Freitagabend bis am Sonntagnachmittag wieder einmal ein Dorffest gefeiert. Eine «Dorfplatzete» war es genau gesagt. Denn der Grund zum Feiern war die Einweihung des Dorfplatzes unterhalb der «Krone». Dort begannen die Festivitäten am Freitag um 18 Uhr mit einem grossen Aufmarsch der Bevölkerung und Gästen von nah und fern. Schulkinder sangen Lieder und liessen bunte Ballone in den Himmel aufsteigen, die Musikschule Reusstal und das Jugendspiel Rohrdorferberg spielten. Doch vorher war Ohrenspitzen angesagt: Gemeindeammann Stephan Schibli hielt vor einer grossen Stetter Fahne eine Festrede. Es sei eine grosse Ehre für ihn, auf dem Dorfplatz zu stehen, sagte er. «Dieser ist mehr als die Pflastersteine, die Bäume und der Dorfbrunnen oder gar eine ‹bauliche Massnahme›», so Schibli. Eine Vision sei Wirklichkeit geworden und dafür gebühre seinem Vorgänger Kurt Diem Dank. Auf dem Dorfplatz entstehe ein Gemeinschaftsgefühl.
Planung begann vor 1,5 Jahren
Das hoffte er auch fürs Dorffest. Der Gemeindeammann dankte auch dem Organisationskomitee mit Präsidentin und Gemeinderätin Claudia Hoppler für die enorme Arbeit; vor 1,5 Jahren habe das OK bereits mit der Planung begonnen. Der angereiste Aargauer Landammann Dieter Egli (SP) begrüsste das Publikum ebenfalls: «Es ist schön, dass ihr in Stetten wieder einmal ein Fest feiert!». Stetten habe sich verändert. «Wo früher Höfe standen, sind moderne Wohnungen, Strassen entstanden und es gibt neue Gesichter.» Die «Dorfplatzete» sei ein Symbol für das Miteinander in Stetten. Gemeinden böten Heimat, Identität und Gemeinschaft, so Egli. Claudia Hoppler richtete einige pragmatische Worte ans Publikum. «Die Vereine werden uns mit Getränken und Essen versorgen. Ob salzig oder süss, es hat für alle etwas dabei!». Danach gab es kein Halten mehr, das Fest begann. Ein Höhepunkt war am Freitag die Uraufführung des neuen Stetter Dorffestliedes durch das Dorffestchörli im Festzelt. Die Stetterinnen und Stetter sangen mit und freuten sich besonders über diese Strophe: «In Stette im Rüsstal, da läbet mir gern, viel lieber als z’Züri als z’Basel ond z’Bärn». Eine weitere Strophe bringt die Stimmung am Fest gut auf den Punkt: «Mol ufe, mol abe, mol links ond mol rächts, mer send alli glücklich und z’friede: do fägt’s!». Es «fägte» offiziell 47 Stunden lang!
Alte und neue Bekannte treffen
Die Stimmung am Fest war friedlich. Beizlis und Bars der Vereine mit ihren kulinarischen Angeboten luden zum Verweilen ein. Der Feuerwehrverein beispielsweise grillierte Würste beim Dorfplatz, der Modellflugsportverein bot Curry auf dem Gemeindehausplatz an. Die Fasnachtsnarren hatten dort ihre Festhütte im Chaletstil namens «Saloon zum wilden Hörndli» aufgestellt. Sehr beliebt war auch die Kaffeestube der Damenriege beim Schulhaus.
Viele trafen am Fest alte Bekannte. Neben einem tollen musikalischen Angebot gab es viele Spiele und Attraktionen. Zu den Musik-Highlights zählte der Auftritt der Schlagersängerin Monique, die seit 2017 mit ihrem Partner in Stetten lebt. Sie begeisterte das Publikum im Festzelt. Am Samstagabend rockte die Band «azTon» vor einem vollen Zelt. Stimmungsvoll war auch der ökumenische Gottesdienst am Sonntag; die Kirchen schenkten der Gemeinde aus besonderem Anlass eine Linde.
OK-Präsidentin Claudia Hoppler zeigte sich am Sonntagnachmittag müde, aber zufrieden. «Es war super und so schön», zieht sie ein erstes Fazit. Nur einmal habe die Security eingreifen müssen. Auch die Sanität hatte bis auf Schürfwunden von Kindern versorgen, wenig zu tun. Das Feedback der Festbesucher war sehr positiv und die Bevölkerung machte mit. «Alle hätten am liebsten gleich wieder ein Dorffest», sagt die OK-Präsidentin. Sie danke allen Vereinen und Standbetreibern, die mitgemacht haben, ganz herzlich.
Marc Benedetti
Siehe auch den Beitrag zum Jugendfest Stetten auf Seite 7