Am Freitagabend gabs im «Stadttörli» eine feine Abschiedsfeier für Beat Gomes (siehe Hauptartikel). Ich wollte wegen der Hitze nur rasch ein Bier heben und wusste von nichts – und landete mitten in einer vollen Gartenwirtschaft mit Musik, Spanferkel à la Dennis und ...
Am Freitagabend gabs im «Stadttörli» eine feine Abschiedsfeier für Beat Gomes (siehe Hauptartikel). Ich wollte wegen der Hitze nur rasch ein Bier heben und wusste von nichts – und landete mitten in einer vollen Gartenwirtschaft mit Musik, Spanferkel à la Dennis und einem grossen Transparent mit Beats Konterfei. Die vielen Reden und guten Wünsche haben mich berührt. Verdient hat ers. Beats Rückblick auf seine Zeit in Mellingen zeigt: Hier lässt es sich leben – mitten in unseren schönen Orten, mit guten Menschen, manchmal auch hitzigen Gesprächen und politischen Auseinandersetzungen. Wer sich an seine Anfangszeit in der Exekutive 2018 erinnert, weiss, es wurde ihm nicht leicht gemacht und doch kam es gut heraus.
Ich erinnere mich gut, wie ich Beat das erste Mal im Juni 2015 bei uns im Gartenhäuschen traf. Ich war zwar Gastgeber aber doch stiller Begleiter einer wortgewandten, eben zurückgetretenen Gemeinderätin – Beat als Journalist – auch er musste um seinen Wortanteil ringen. Die Offenheit des Gesprächs erschreckte mich anfangs und beeindruckte mich zugleich. Gegenüber der Presse war ich kritisch. Beat änderte dies: Wer ehrlich kommuniziert, wird meist auch fair behandelt. Lokale Themen schaffen Nähe und machen unsere Dörfer lebendig.
Die Gespräche mit Beat über die Sportplätze in Tägerig haben mich geprägt. Die Ausgaben stiegen, der Steuerfuss ebenso. Transparenz war rar und Erfahrungen mit HRM2 sowieso. Das motivierte mich, 2019 für den Gemeinderat zu kandidieren. Aus der Fiko heraus etwas zu bewegen war lehrreich – doch eher begrenzt. Nun stehen die Wiederwahlen an. Ich kandidiere erneut. Nicht wegen unserer Harmonie im Gremium oder der bescheidenen Entschädigung – sondern weil es neben der Mehrheit, eine kritische Stimme im Rat braucht.
Was ich an Beat besonders schätze: Er scheut keine heissen Eisen und berichtet lebendig, verfasst lesenswerte Beiträge und Porträts. In Tägerig stellten einige damals den Wecker, um seine Texte nicht zu verpassen. Manche pilgerten extra ins «Stadttörli», um die neuste Schlagzeile schon am Vorabend zu erfahren.
Was ist wohl sein Geheimnis? Er hört zu. Ist beiden Seiten verpflichtet. Fragt geschickt und lockt so manche Wahrheit heraus. Und ganz wichtig, er zeigt immer Respekt seinem Gegenüber. Danke, Beat. Bitte schaue gut auf dich und teile deine Energie gut ein. Wir freuen uns auf weitere Berichte von dir aus Brasilien.