Teilöffnung bereits wieder im Sommer
11.11.2025 MellingenDie lange erwartete Sanierung des Hallenbades rückt einen Schritt näher. Jetzt liegt das Baugesuch auf
Die «sanfte Sanierung» des Hallenbads, für die vor einem Jahr an der Gmeind der Kredit gesprochen wurde, soll im kommenden Frühjahr starten. Das bisherige ...
Die lange erwartete Sanierung des Hallenbades rückt einen Schritt näher. Jetzt liegt das Baugesuch auf
Die «sanfte Sanierung» des Hallenbads, für die vor einem Jahr an der Gmeind der Kredit gesprochen wurde, soll im kommenden Frühjahr starten. Das bisherige Bogendach kann im Gegensatz zu früheren Plänen erhalten bleiben.
Ziemlich genau 50 Jahre hat das beliebte Hallenbad in Mellingen auf dem Buckel. 1975 wurde es in Betrieb genommen. Wie es mit dem in die Jahre gekommenen Bad weitergehen sollte, war lange unklar. Komplettsanierung und Ausbau oder gar in die Luft sprengen, wie Ex-Stadtrat Beat Gomes einmal provokativ forderte? Am Ende entschied man sich aus Kostengründen für eine «sanfte Sanierung», die den Betrieb erst einmal für die nächsten zehn Jahre gewährleisten soll. Der Verpflichtungskredit in Höhe von 2,78 Millionen Franken wurde im November 2024 an der Gemeindeversammlung ohne Gegenstimmen angenommen. Im aktuell aufliegenden Baugesuch werden geschätzte Kosten von zwei Millionen angegeben. «Wir sind dabei den Kostenvoranschlag zu ermitteln», erklärt Marcus Hsu, Leiter Abteilung Bau und Planung. Derzeit würden noch Offerten eingeholt. Mit der Projektleitung wurde Antonio Quaresima von der Quaresima Architekten AG betraut.
PV-Anlage auch mit Bogendach
Das Baugesuch enthält neben Bauplänen keinen ausführlichen Projektbeschrieb. Grössere Änderungen gegenüber dem an der Gmeind vorgestellten Massnahmenkatalog gibt es jedoch nicht. Unter anderem stehen die Instandstellung der Wasseraufbereitung, des Ausgleichsbeckens sowie die Sanierung weiterer Teile der Gebäudetechnik und viele kleinere und grössere Sanierungsarbeiten an. Ein zentraler Punkt ist ausserdem der Umbau und die Erweiterung der Garderoben samt Duschen und WCs, die vor allem für den Schwimmunterricht der Schulen entscheidend sind. Laut Stadtpräsidentin Györgyi Schaeffer sollen die zusätzlichen Garderoben dazu beitragen, die vorhandene Wasserfläche optimal zu nutzen und die Wartezeiten für die unterschiedlichen Gruppen, welche das Hallenbad nutzen zu verkürzen.
Eine bessere Auslastung generiere ausserdem zusätzliche Einnahmen. Geld sparen soll die im Zuge der Sanierung geplante Einführung des digitalen Kassensystems, da die Lohnkosten für die Kassenangestellten, die mit jährlich fast 100 000 Franken zu Buche schlugen, wegfallen, wie Beat Gomes bei der Infoveranstaltung des Projektes vor einem Jahr vorgerechnet hatte. Ein weiterer Bestandteil des Sanierungsprojektes ist die Erdbebenertüchtigung des Gebäudes, die auch das bisherige Bogendach umfasst. Das sanierungsbedürftige Dach sollte ursprünglich durch ein Flachdach ersetzt werden, um die geplante Photovoltaikanlage zu installieren. Sowohl am Infoanlass zum Projekt als auch an der Gemeindeversammlung waren Bedenken bezüglich des neuen Flachdachs aufgekommen. Ex-Gemeindeammann Paul Zürcher erinnerte daran, dass man vor 35 Jahren das Bogendach gebaut habe, weil es mit dem vorherigen Flachdach Probleme gegeben habe. Die Planer versicherten daraufhin, moderne Flachdächer hätten sich im Vergleich zu damals sehr verbessert. «Normalerweise hält ein Flachdach einige Jahrzehnte», sagt auch Marcus Hsu auf Nachfrage. Das Bogendach bleibt dem Hallenbad nun ohnehin erhalten. Abklärungen hätten ergeben, dass dieses durch die Verstärkung im Rahmen der Erdbebenertüchtigung die PV-Anlage tragen könne, erklärt Györgyi Schaeffer. Eine weitere gute Nachricht. Mellingen muss die Kosten für die Sanierung wohl nicht komplett alleine tragen: «Der Stadtrat rechnet mit einem Zuschuss aus dem Swisslos-Fonds des Kantons», so die Stadtpräsidentin.
Möglichst kurze Pause des Betriebs
Der Baubeginn ist für das Frühjahr geplant. Ab den Frühlingsferien 2026 ist das Bad daher gesperrt. «Im August wollen wir das Hallenbad für die Schulen und die Öffentlichkeit wieder zugänglich machen», erklärt Schaeffer. Bis zur Teilöffnung im Sommer sei ein Teil der Garderoben bereits renoviert. Der Zugang zur Hallenbadwiese bleibt während der kompletten Sanierung geschlossen. Das Volleyballfeld bleibt aber offen und wird während der Bauarbeiten abgesichert. Bis Ende 2026 soll die Sanierung abgeschlossen sein.
Michael Lux

