Umzonung soll das Malheur beheben
08.04.2025 TägerigErweiterung des Kiesabbaus im Gebiet «Eichfeld» und «Chrüz» – Teiländerung des Kulturplans beantragt
Das Kiesabbaugebiet im Gebiet Eichfeld soll wieder hergestellt und im Gebiet Chrüz erweitert werden. Vor zehn Jahren kam es bei der ...
Erweiterung des Kiesabbaus im Gebiet «Eichfeld» und «Chrüz» – Teiländerung des Kulturplans beantragt
Das Kiesabbaugebiet im Gebiet Eichfeld soll wieder hergestellt und im Gebiet Chrüz erweitert werden. Vor zehn Jahren kam es bei der Zonendigitalisierung zu einem Fehler.
Die Hubschmid AG betreibt aktuell die Kiesabbaustelle im Südosten von Tägerig. Vor vier Jahren sollte die zweite und dritte Etappe des Kiesabbaus erfolgen. Dabei stellte man die nicht korrekte Auszonung fest. Die Abbaufläche Eichfeld wurde bei der Zonendigitalisierung vor zehn Jahren nicht gesamthaft als Abbaufläche übernommen, sondern ein Teil wurde als Agrarfläche ausgewiesen. Damals bemerkte niemand das Malheur, da die Firma den Kiesabbau an diesem Standort nicht vorantrieb. Die Abbau-Bewilligung des Kantons liegt bereits für die Etappen zwei und drei vor. Bei der Etappe drei gibt es jedoch die Einschränkung, dass die Umzonung in die Materialabbauzone wieder erfolgt.
Bewilligung lag bereits vor
Das Abbaugebiet befindet sich ausserhalb des Siedlungsgebiets von Tägerig, an der Gemeindegrenze zu Niederwil. Die kommunalen Bestimmungen der Nutzungsplanung (Kulturlandplan, Bau- und Nutzungsordnung) wurden am 29. Juni 2006 durch die Gemeindeversammlung beschlossen und am 6. Dezember 2006 durch den Regierungsrat genehmigt. Im Zuge moderner Melioration sind die Flächen im nördlichen Bereich Eichfeld aber nicht wie im Kulturlandplan festgesetzt und genehmigt, übernommen worden. Dieses Malheur muss nun wieder behoben und eine Umzonung erneut beantragt werden.
Zurzeit liegt dieser Antrag für die Teiländerung des Kulturlandplans «Erweiterung Materialabbauzone Eichfeld und Chrüz» bis am 28. April bei der Gemeinde Tägerig öffentlich auf.
Einwendungen müssen schriftlich und mit einer Begründung beim Gemeinderat eingereicht werden. «Gehen keine Einsprachen gegen die Zonenänderung ein, wird der Gemeinderat an der Sommer-Gmeind den Antrag für die Umzonung stellen», sagt Gemeinderat Thomas Mayer auf Anfrage. «Damit kann die Gemeinde die Fehler, die damals bei der Zonenplandigitalisierung der Unterlagen gemacht wurden, wieder ins Lot rücken.»
Kiesabbau für die Region
Beim geplanten Kiesabbau Eichfeld und Chrüz handelt es sich um ein kleineres Projekt. Bereits besteht eine Kiesgrube aus der ersten Etappe. Bis zu 100 000 Kubikmeter Kies sollen in der zweiten und dritten Etappe abgebaut werden. Dieser Kies wird in unmittelbarerer Nähe, am Werkstandort in Nesselnbach, verarbeitet. Die Abbauplanung sieht den Abbau der Etappe drei vor der Etappe zwei vor. Da ohne Umzonung nicht mit der dritten Etappe Eichfeld begonnen werden kann, wird zurzeit aber in der zweiten Etappe Kies abgebaut.
Abbaugebiet liegt abseits
Um die bereits verfügbaren Infrastrukturen und Ressourcen optimal nutzen zu können, beantragt die Hubschmid AG neben der Umzonung auch die Erweiterung des Kiesabbaugebietes im Gebiet Chrüz. Das Abbaugebiet ist durch die Tägerigerstrasse im Süden erschlossen, welche an die Kantonsstrasse K270 Reusstal angeschlossen wird. Nördlich des Planungsgebiets fliesst die Reuss. Die Reussschutzuferzone wird nicht tangiert. Die nächstgelegenen Wohnzonen sind 400 m von der Abbauzone entfernt. «Der abgebaute Kies wird für Neubauten in der Region verwendet. Zudem kann die Grube laufend mit sauberem Aushubmaterial von Baustellen der Region aufgefüllt werden. Die Wege für den Transport sind kurz und das ist wiederum nachhaltig», so Hans Hubschmid, Geschäftsführer der Hubschmid AG. «Wir hoffen, dass die Gemeindeversammlung die Umzonung gutheisst und wir im Herbst mit dem Abbau der Etappe 3 beginnen können. Das vorgesehene Grubenareal ist zurzeit nicht als Landwirtschaftsland nutzbar. «Wir werden nach dem Abbau die gesamte Abbaufläche rekultivieren. Danach kann es für die Landwirtschaft wieder genutzt werden», sagt er. Der Abbau soll in fünf bis sieben Jahren erfolgen. Die Firma Hubschmid setzt sich auch für Naturprojekte ein. So befindet sich seit etlichen Jahren eine künstlich aufgeschüttete Uferschwalbenwand auf dem Areal der Kiesgrube. Bereits wurde die Wand wieder mit dem Bagger abgestochen, damit sie für die aus Afrika zurückkehrenden Vögel bezugsbereit ist. «Die Uferschwalbenwand werden wir weiter betreiben, auch wenn die Kiesgrube später wieder rekultiviert ist», führt Hans Hubschmid aus.
Debora Gattlen