Nach einem Einbruchsversuch in ein Reiheneinfamilienhaus ist es gelungen, einen Täter zu fassen
Mitten in der Nacht wird die Familie geweckt: Es klingelt und poltert an der Türe. Ins Haus der Ethemis versucht jemand einzubrechen. Kreshnik Ethemi gelingt es mithilfe seines ...
Nach einem Einbruchsversuch in ein Reiheneinfamilienhaus ist es gelungen, einen Täter zu fassen
Mitten in der Nacht wird die Familie geweckt: Es klingelt und poltert an der Türe. Ins Haus der Ethemis versucht jemand einzubrechen. Kreshnik Ethemi gelingt es mithilfe seines Vaters, den Einbrecher zu fassen und festzuhalten.
Kurz vor 2 Uhr, am Samstagmorgen, 21. Dezember, wurden Kreshnik Ethemi und seine Frau mitten in der Nacht wach, aufgeschreckt durch mehrmaliges Klingeln an der Haustüre, gefolgt von Poltern am Türgriff. Wenig später hörten sie, wie jemand auf grobe Art und Weise mit einem Gegenstand auf mehrere Türen einschlug und an Storen und Rollläden rüttelte und zerrte. Er sei daraufhin zum Haupteingang gegangen, um nachzuschauen, woher der Lärm komme, berichtet Ethemi am Telefon am Freitag nach Weihnachten. «Zum Glück hielten unsere Türen und Storen den wuchtigen Schlägen stand», sagt er. Der Lärm habe aber seine Eltern geweckt, die im oberen Stock schliefen. Im Haus hatten die Ethemis inzwischen Licht gemacht, was den Täter jedoch nicht von seinem Tun abhielt. «Ein solches Vorgehen ist unüblich», meint Ethemi. Inzwischen war, abgesehen von den kleineren Kindern, die ganze Familie wach. «Wir waren alle in grosser Angst.»
Seine Frau alarmiert die Polizei
Mit viel Kraft hieb der Einbrecher währenddessen weiter auf Türen und Rollläden ein. Als Hilfsmittel diente ihm ein grosser Holzstern, den er – wie sich später herausstellte – auf seiner Tour bei einem Nachbarhaus mitlaufen gelassen hatte. «Er hatte auch dort versucht, einzubrechen», erklärt Ethemi. Erfolglos. – Die Familie Ethemi bewohnt an der Weihermattstrasse in Mellingen ein Reiheneinfamilienhaus. Gemeinsam mit seinem Vater wollte Kreshnik Ethemi zunächst vom Balkon aus feststellen, woher der Lärm komme. Gleichzeitig alarmierte seine Frau die Polizei.
Weil der Täter unablässig auf Türen und Storen einschlug, öffnete Ethemi schliesslich im Parterre die Terrassentüre und näherte sich dem Unbekannten, bis es ihm gelang, ihn zu packen. Vom Balkon im ersten Stock habe sein Vater alles beobachtet, erzählt er. Als der Unbekannte unvermittelt eine Bewegung machte, als wolle er eine Waffe zücken, sei sein Vater aus rund vier Metern Höhe vom Balkon gesprungen, um ihm zu helfen. Gemeinsam sei es ihnen gelungen, den Täter zu überwältigen und festzuhalten, bis Kantons- und auch Regionalpolizei mit einem Grossaufgebot an der Weihermattstrasse eintrafen.
«Innert kurzer Zeit sei die Polizei vor Ort gewesen», äussert sich Ethemi dankbar und präzisiert, «rund 7 Minuten nach unserem Anruf». Ob auch weitere Täter involviert waren, ist unklar. Beim Sprung vom Balkon habe sich sein 60-jähriger Vater ein Bein gebrochen, das andere sei gequetscht worden. Sein Vater, sagt Kreshnik Ethemi, müsse operiert werden.
Wunsch: «Viel mehr Kontrolle»
Eine Woche ist seit dem versuchten Einbruch vergangen. Obwohl es gelungen ist, den Täter zu fassen, klingt Ethemi am Telefon immer noch aufgewühlt. Es ist ihm ein Anliegen, dass die Bevölkerung wachsam bleibt und im Notfall vorbereitet wäre, richtig zu reagieren: Ruhe bewahren, die Polizei alarmieren und sich mit allen Bewohnerinnen und Bewohnern in ein Zimmer einschliessen. Nach diesem Erlebnis wünschte er sich aber auch «viel mehr Kontrolle durch die Polizei. Sie sollen Präsenz markieren.»
Heidi Hess