Wie sich 360 Mädchen und Buben aus Kindergarten und Schule Hinterbächli aufs «Weihnachtssingen 2024» vorbereiteten
Von einer «Riesenkiste» spricht Dirigent Andreas Wiedmer. Der Besuch der Hauptprobe für das «Weihnachtssingen» zeigt, wie es dem ...
Wie sich 360 Mädchen und Buben aus Kindergarten und Schule Hinterbächli aufs «Weihnachtssingen 2024» vorbereiteten
Von einer «Riesenkiste» spricht Dirigent Andreas Wiedmer. Der Besuch der Hauptprobe für das «Weihnachtssingen» zeigt, wie es dem Dirigenten gelingt, den Schülerinnen und Schülerinnen schönste Töne zu entlocken.
Hauptprobe in der Turnhalle des Schulhauses Hinterbächli: 360 Kinder sangen am Dienstagmorgen Weihnachtslieder unter der Leitung von Andreas Wiedmer, Chorleiter und Dozent an der Fachhochschule Nordwestschweiz. Die Mädchen und Buben vom Kindergarten bis zur 6. Klasse probten für ihren grossen Auftritt beim «Weihnachtssingen 2024» in der katholischen Kirche in Oberrohrdorf am Donnerstagabend. Dieser Auftritt ist inzwischen Geschichte. Er fand gestern Abend in der Martinskirche statt, die bis auf den letzten Platz besetzt gewesen sein dürfte. Mit tausend Besucherinnen und Besuchern, lediglich aus den Reihen der Angehörigen rechnete die Co-Schulleiterin Susan Held, mit Eltern, Grosseltern, Geschwistern, Gotte und Göttis – der «Reussbote» allerdings war nicht vor Ort, ein Plätzchen hätte sich wohl gefunden, aber Redaktionsschluss war bereits am Donnerstagmorgen.
Es gilt, das Beste herauszuholen
Dennoch lohnt sich auch der Blick zurück auf die Hauptprobe, bei welcher die Journalistin einen Vorgeschmack erhielt auf ein Konzert, das begeistert haben dürfte. So viel war an der Hauptprobe absehbar. Es überzeugten die sieben jungen Schlagzeuger, die hochkonzentriert bei der Sache waren und Rhythmus und Takt in die singenden Reihen brachten. Auch wenn Dirigent Wiedmer sie bei der Hauptprobe zwischendurch ermahnen musste, das Tempo zu halten, nicht zu schnell zu werden und während der Probe kleine Anpassungen vornahm, um dann freudig überrascht einzuwerfen: «Woaouh, das funktioniert!»
Die Mädchen und Buben sangen mit Begeisterung. Sie nahmen Wiedmers Anregungen für eine bessere und deutlichere Intonation auf, setzten Pausen an geeigneten Stellen und bemühten sich, einen guten Stand zu finden, um mehr Spannung in ihre Körper zu bringen, so wie es Wiedmer von ihnen wünschte.
Andreas Wiedmer forderte die Kindergartenkinder, er war streng mit den Mittelstüflern bis hin zu den grossen Sechstklässlerinnen und Sechstklässlern. «Leute, wir sind zum Singen da», erinnerte er sie, als die ersten im riesigen Chor nach rund 30 Minuten unruhig wurden. Die Lehrerinnen und Lehrer blieben aufmerksam, geduldig und humorvoll, sie mahnten und erklärten. Geprobt und abgehakt waren da bereits die Lieder «This little Light of Shine», «Jingle Bells Rock» oder auch das Spiel mit den fallenden Schneeflöcklein, den leuchtenden Kerzen und den hellen Glöckchen. Es folgte «Esel lauf mit», das die vielen Sängerinnen und Sänger «so schön» rüberbrachten, dass der Dirigent ein Lob aussprach. Und kurz vor Probenende ein Kanon, den alle gemeinsam summend begannen, um dann den kurzen Text in sieben verschiedenen Stimmen aufzulösen: «Wenn eine(r) alleine träumt, ist es nur ein Traum. Wenn viele gemeinsam träumen, ist das der Beginn, der Beginn einer neuen Wirklichkeit. Träumt unseren Traum!»
Nach der letzten Note informierte Co-Schulleiterin Susan Held über Organisatorisches. Vor allem aber motivierte sie die Schülerinnen und Schüler: «Das kommt mega gut!»
«Sehr beeindruckt» sei er, meinte auch Andreas Wiedmer nach der Hauptprobe und erzählte, dass er nicht so gut geschlafen habe, weil dieser Auftritt doch «eine Riesenkiste» sei. Ein wenig Strenge während der Proben sei nötig, fügte er an. Aus einem einfachen Grund: «Ich habe den Anspruch, zu zeigen, was dieser Chor kann.»
Heidi Hess