Grosser Andrang beim Game-Design-Workshop der «Mojuro – offene Jugendarbeit Rohrdorferberg» am Herbstferientag
Selbst kreativ sein, statt einfache nur zu zocken: Beim Game-Design-Workshop in Zusammenarbeit mit dem Verein Filmkids lernten die Kinder und Jugendlichen, selbst ...
Grosser Andrang beim Game-Design-Workshop der «Mojuro – offene Jugendarbeit Rohrdorferberg» am Herbstferientag
Selbst kreativ sein, statt einfache nur zu zocken: Beim Game-Design-Workshop in Zusammenarbeit mit dem Verein Filmkids lernten die Kinder und Jugendlichen, selbst Spiele zu programmieren. Der Fantasie waren dabei fast keine Grenzen gesetzt.
Komme ich überhaupt zur richtigen Uhrzeit?», frage ich mich für eine Schrecksekunde. Denn aus dem Jugendbüro der Mojuro dringt kein Laut. Beim Öffnen der Tür dann die Erleichterung: Der Raum ist voll, der Workshop völlig ausgebucht. Die Jungen und Mädchen von der 4. bis zur 7. Klasse sind hoch konzentriert bei der «Arbeit»: Die einen sind noch mit Stift und Papier zugange, während andere bereits auf ihren iPads herumklicken. «Internet und Social Media gehören zu unserer Gesellschaft», erklärt Jugendarbeiterin Valerie Mäder – das gilt auch für das Spielen an Konsolen oder dem Computer. Beim Workshop sollen die Kids verstehen, wie viel Arbeit hinter solchen Games steckt. Aber in erster Linie geht es natürlich um den Spass: «Sie können richtig kreativ sein, auch mal etwas ausprobieren und lernen dranzubleiben», so Mäder.
Keine Vorkenntnisse nötig
Und wie funktioniert das Ganze? Schliesslich ist ja noch keiner als IT-Genie auf die Welt gekommen. «Es ist speziell für Kinder erstellt und bringt ihnen Programmieren auf spielerische Art und Weise näher», erklärt Workshopleiterin Sarina Schreiner vom Verein Filmkids zur verwendeten Software namens Candli. Das Programm basiere auf Forschungen der ETH Zürich und sei dank Klick-and-Drag-Funktionen (übersetzt Klicken und Ziehen) ganz ohne Vorwissen zu erlernen. Wie der Name schon sagt, geht es bei den Workshops des Vereins Filmkids meist ums Filmemachen. Beim Game-Design gibt es laut Schreiner aber durchaus Parallelen – etwa beim Storytelling und der Animation. «Die Kinder haben die Möglichkeit, ihre ganz eigenen Welten zu kreieren», so die Kursleiterin.
Iron Man und Autorennen
Die Gaming-Welt selbst ist für die Kids natürlich längst Alltag. Auch der zehnjährige Kimon spielt zu Hause gerne mal am Nintendo, dem Computer oder dem iPad. Er hat ein Auto-Rennspiel programmiert: «Ich habe versucht Hindernisse zu machen für die Autos», erzählt er. Die Elemente seines Spiels hat er wie die anderen zuerst gezeichnet und sie dann eingescannt, um sie ins Spiel zu integrieren. Kollege Nicandro ist derweil noch dabei einen Spiele-Charakter zu erstellen. «Es ist ein Superheld von Marvel», erzählt er. Jetzt fehle nur noch der Widersacher von Iron Man.
Die Welt der Film-Comics gehört eben auch zu den Welten der Kinder, genauso wie die der Videospiele. Eine Figur aus einem «echten» Spiel hat Benjamin zum Leben erweckt. Obwohl auch er noch nie etwas programmiert hat, hat er seine Figur schon in verschiedenen Bewegungen animiert. Sie wirft mit Sternen auf Gegner – und kann sterben. Das Wort «Loser» erscheint dann auf dem Bildschirm. Liv (10) hat es sonst im Gegensatz zu den Jungs nicht so mit Gamen – schon gar nicht mit «Schiess-Spielen». Ihr Spiel sei eher eine Art Parcours, erzählt sie. Bei ihr sammelt ein fliegender Drache Münzen auf einem von Wölkchen bevölkerten Himmel ein. «Ich finde es super, etwas selber zu machen und sie erklären es toll», lobt sie. Und die anderen pflichten ihr nickend bei.
Michael Lux