Im Herbst ist viel los. Besonders der September ist ein bewegter Monat. Am letzten Samstagmorgen durfte ich auf Einladung am Waldumgang der Gemeinden Wohlenschwil-Mägenwil teilnehmen. Das brachte mich an meine alte Wirkungsstätte meiner Lehrzeit, im Forstamt Wohlenschwil-Tägerig, ...
Im Herbst ist viel los. Besonders der September ist ein bewegter Monat. Am letzten Samstagmorgen durfte ich auf Einladung am Waldumgang der Gemeinden Wohlenschwil-Mägenwil teilnehmen. Das brachte mich an meine alte Wirkungsstätte meiner Lehrzeit, im Forstamt Wohlenschwil-Tägerig, vor rund 35 Jahren zurück.
Im Wald und auf dem Feld wurde viel Wissen über Pflege, Nutzung und Erhaltung des Waldes als wichtige Stütze unserer Biodiversität vermittelt. Spannend wie wenig graue Energie im heimischen Holzschnitzel steckt im Vergleich zur gleichen Energiemenge Heizöl, das über die Weltmeere transportiert wird. Im Aargau ist die Holznutzung allerdings fast ausgeschöpft. Gezeigt wurde auch, wie dicke Stämme problemlos gehackt werden.
Ein weiterer Posten betraf den Strassenunterhalt. Der Meter Strasse kostet bedeutend weniger als ein Meter Autobahn. Der Förster erklärte die Veränderungen in der Waldbewirtschaftung. Früher entstand durch Übernutzung grosse Holznot und heute wird in kleineren Baumschlägen geerntet und der natürliche Jungwuchs gefördert. Das stärkt den Bestand und bringt mehr Zuwachs als Monokulturen. Drei Jäger der nächsten Station vermittelten Wissen über Jagdausbildung und die Jagd. Auch das richtige Verhalten bei einem Wildunfall, nämlich umgehend 117 anrufen, wurde erwähnt.
Nicht nur der Wald war Thema. Auf dem Feld sahen wir einen Traktor, der sich selbst steuert, wenn er nicht gerade durch eine Starkstromleitung gestört wird. Der Landwirt erklärte, wie wichtig die Zusammenarbeit unter den Betrieben ist. Digitalisierung erfordert hohe Investitionen, hilft aber der Umwelt etwa durch präzises Säen, maschinelles Jäten reduziert Pflanzenschutzmittel, gezieltes Ausbringen der Gülle erhöht den Ertrag und sparsame Bewässerung schützt unser Trinkwasser. Zum Schluss gab es eine feine Stärkung auf dem Nüeltschehof mit Grilladen, etwa mit einer Wildschweinbratwurst aus heimischer Jagd, hausgemachtem Brot und frischgepressten, lokalen Süssmost. Dem Motorsägenkünstler konnte ich leider nicht mehr zuschauen. Vielen Dank allen, die zu diesem einmaligen Tag beigetragen haben. Für mein Fernbleiben beim Lottoschiessen oder beim Clean-Up-Day (Neophyten) in Tägerig bitte ich um Verständnis. Den Ausklang des Tages genoss ich mit den kulinarischen Höhenflügen der Sprützehüsli-Clique Metzgete.