Am Dienstag wurde am Tanklager der Ernstfall geprobt. Teile des Katastrophenhilfebereitschaftsbataillons kamen zum Einsatz
Ein Grossbrand im Tanklager wäre wohl das Worst-Case-Szenario. Falls nötig, würde dann zur Unterstützung der zivilen Kräfte auch die Armee ...
Am Dienstag wurde am Tanklager der Ernstfall geprobt. Teile des Katastrophenhilfebereitschaftsbataillons kamen zum Einsatz
Ein Grossbrand im Tanklager wäre wohl das Worst-Case-Szenario. Falls nötig, würde dann zur Unterstützung der zivilen Kräfte auch die Armee aufgeboten. Die probte diese Woche den Ernstfall.
Rund um das Tanklager und die Zufahrten zum Reussufer sind Armee-Posten aufgestellt. Sie sichern den Verkehr überall dort, wo der Wasserschlauch, der sich wie eine dicke Schlange aufbläht, die Strasse überquert. Rund einen Kilometer lang schlängelt er sich hinunter zum Reussufer: «Wir suchen immer Zugang zu offenen Gewässern», erklärt Gian-Luca Weidinger, Mediensoldat beim Katastrophenhilfebereitschaftsbataillon, das in Bremgarten stationiert ist. Ein Rettungszug mit 30 Soldatinnen und Soldaten ist bereits seit dem Morgen im Einsatz und hat die Wasserversorgung zum Tanklager aufgebaut. «Wir werden immer aufgeboten, wenn die zivilen Systeme überlastet sind. Dann würde der Kanton einen Antrag beim Militär auf Unterstützung stellen», erklärt Weidinger. Im Ernstfall wären also bereits die lokalen Feuerwehren vor Ort und die Hydranten wären möglicherweise ausgelastet.
Reuss als Wasserreservoir
Das Tanklager selbst verfügt über eine autonome Brandschutzanlage, die im Notfall pro Minute bis zu 32 000 Liter Wasser aus dem eigenen Löschweiher pumpen würde. Die von einem 200 PS starke Dieselmotor angetriebene Hydraulikpumpe der Armee kann zusätzlich 4000 Liter Wasser pro Minute zur Kühlung der 25 Stehtanks aus der Reuss bereitstellen. Das Bataillon aus Bremgarten besteht aus Rettungssoldaten und sogenannten Geniesoldaten und kam beispielsweise beim Bau einer Behelfsbrücke im Maggiatal im letzten Jahr zum Einsatz. «Wir sind ein Bereitschaftsbataillon und versuchen unsere Übungen möglichst realistisch zu gestalten», erklärt der Mediensprecher. Für die 30 Durchdiener, die mit den Örtlichkeiten nicht vertraut sind, sei der Einsatz am Tanklager eine gute Übung. Endlich heisst es: Wasser marsch! Eine zweite Pumpe entnimmt das Wasser aus dem 50 000 Liter fassenden Ausgleichsbecken, das die Soldaten auf dem Tanklager-Gelände installiert haben. Je 2000 Liter Wasser spucken die beiden Wasserwerfer pro Minute auf die Aussenhülle des Tanks. Keine 15 Minuten später ist das Becken leergeschlürft. Im Ernstfall wäre der ständige Zufluss von der Reuss garantiert. Zudem könnten mehrere Becken gekoppelt werden. Im Gegensatz zu den Miliz-Feuerwehren wären die Helfer der Armee ausserdem im 24-Stunden-Schichtbetrieb einsetzbar. Für den Ernstfall wäre man also gerüstet. Bleibt zu hoffen, dass dieser nie eintritt.
Michael Lux