Während ich diese Zeilen schreibe, sitze ich auf einem Steg am See. Die Sonne geht langsam unter, das Wasser glitzert golden, und im Hintergrund höre ich das fröhliche Lachen der Jugendlichen aus dem Segellager. Hier bin ich diesen Sommer als Trainerin tätig – und obwohl ...
Während ich diese Zeilen schreibe, sitze ich auf einem Steg am See. Die Sonne geht langsam unter, das Wasser glitzert golden, und im Hintergrund höre ich das fröhliche Lachen der Jugendlichen aus dem Segellager. Hier bin ich diesen Sommer als Trainerin tätig – und obwohl es eine Pause vom politischen Alltag sein sollte, merke ich, wie sehr mich diese Tage auch politisch beeinflussen.
Segeln trainiert die Fähigkeit, sich veränderten Verhältnissen anzupassen. Man kann den Wind nicht ändern, aber man kann lernen, die Segel richtig zu setzen. Diese Weisheit, oft zitiert, klingt banal – doch hier auf dem Wasser, zwischen Flaute und Böen, demonstriert sie ihre Aktualität. Wie oft wünschen wir uns in der Politik den perfekten Rückenwind. Doch die Realität ist komplizierter. Es braucht Kurskorrekturen, Teamarbeit und manchmal auch Mut zur Pause.
Was mich besonders beeindruckt: der Teamgeist unter den Jugendlichen. Sie helfen einander, ziehen gemeinsam Boote an Land, lachen über kleine Missgeschicke und lernen, Verantwortung zu übernehmen. Niemand kommt hier allein durch. Und ich frage mich: Was, wenn wir diesen Geist mitnehmen könnten in unseren Alltag, in unsere Gemeinden, in unsere politischen Gremien?
In einer Zeit, in der vieles laut und hektisch geworden ist, wirken die einfachen Lektionen des Segelns fast wie eine kleine Revolution: zuhören, abwarten, handeln – und nicht zuletzt: vertrauen. In sich, ins Team, ins Material, in die eigene Vorbereitung.
Vielleicht ist es das, was ich mir für uns alle wünsche, jetzt im Sommer: Dass wir uns wieder mehr auf das besinnen, was uns trägt. Dass wir im Team an Lösungen arbeiten, statt uns nur zu behindern. Und dass wir erkennen: Die Richtung bestimmen wir letztlich gemeinsam.
Bis dahin grüsse ich Sie herzlich – mit Wind im Haar, Salz auf der Haut und Zuversicht im Herzen.