«Wir müssen die Ärmel hochkrempeln»
04.03.2025 StettenAn der Generalversammlung des FC Fislisbach drehte sich fast alles um das Projekt Kunstrasen
Vieles hat der FC Fislisbach im letzten Jahr erreicht. Das Projekt Kunstrasen verlangt aber weiterhin vollen Einsatz.
Zwei wichtige Ziele hatte der FC Fislisbach erreicht. Zum einen hatten ...
An der Generalversammlung des FC Fislisbach drehte sich fast alles um das Projekt Kunstrasen
Vieles hat der FC Fislisbach im letzten Jahr erreicht. Das Projekt Kunstrasen verlangt aber weiterhin vollen Einsatz.
Zwei wichtige Ziele hatte der FC Fislisbach erreicht. Zum einen hatten die Fislisbacherinnen und Fislisbacher an der letzten Winter-Gmeind mit sehr deutlicher Mehrheit einen Gemeindebeitrag von 640 000 Franken an den Kunstrasen genehmigt. Und im Dezember wurde dann auch der kantonale Förderbeitrag von 385 000 Franken zugesichert. Damit war der Verein dem neuen Kunstrasen einen bedeutenden Schritt näher gekommen.
Und doch bleibt viel zu tun. Denn das Bauprojekt Kunstrasen wird 1,5 Millionen Franken kosten. Es bleiben rund eine halbe Million Franken, die der Verein selbst stemmen muss. «Ärmel hochkrempeln», betonte deshalb FCF-Präsident Martin Dürr an der Generalversammlung am Freitagabend vor 100 Anwesenden.
In seinem Jahresbericht blickte er auf ein «unglaubliches Jahr» zurück. «Wir haben viel erreicht», so Dürr, «aber wir müssen weiterhin viel liefern.
Der Verein verpflichtet sich
Ins Detail ging unter «Traktandum 11, Kunstrasen» Ehrenpräsident Markus Dort. Er informierte zunächst über ein «Commitment», welches Verein und Gemeinde beim Bildungsdepartement unterschreiben müssen: Der Verein muss sich für langfristige Mädchen- und Frauenförderung verpflichten. Erst danach fliessen die Kantonsgelder. «Die verlangte Gleichbehandlung von Männer- und Frauenfussball leben wir in unserem Verein schon seit vielen Jahren», meinte indes Markus Dort.
Grund für dieses «Commitment»: Der Fislisbacher Kunstrasen wird nicht über das eigentliche Schwerpunktprogramm gefördert, sondern über zusätzliche Fördergelder. Das Aargauer «Legacy-Projekt» berücksichtigt im Hinblick auf die Fussball-Europameisterschaften der Frauen 2025 in der Schweiz besonders die Förderung von Frauen- und Mädchenfussball. Davon profitiert neben Aarau, Bremgarten, Reinach und Rupperswil auch Fislisbach.
Wie also den eigenen Anteil an den Kunstrasen finanzieren? Nötig sind 540 000 Franken. Dank Rückstellungen sind Eigenmittel von 100 000 Franken vorhanden. Weitere 153 000 Franken kommen über einen einmaligen Beitrag von 450 Franken zusammen, den jedes FCF-Mitglied bezahlen muss. «Ein Drittel dieser Summe», freute sich Dort, «wurde bereits bezahlt.» Weitere 72 000 Franken sollen Sponsoring-Anlässe in die Kasse spülen. Ein grosses Schülerturnier ist geplant, Sonntagsbrunch und Autowaschaktionen sowie ein Spezialprogramm zum Sponsoringlauf und auch ein Crowdfunding. Vor über einer Woche fand der Racletteplausch mit 165 Gästen und einer grossen Tombola statt – alleine die Tombola brachte einen Reinerlös von 2000 Franken.
Sorgen macht das Platzsponsoring
«Ärmel hochkrempeln» gilt vor allem für das Platzsponsoring. Gesucht sind 140 Sponsoren für Rasenflächen, die mit je 750 Franken veranschlagt sind. Das würde dem Verein weitere 105 000 Franken einbringen. Manche hätten im Vorfeld ihre Unterstützung zugesagt und machten jetzt Rückzieher, äusserte sich Dort besorgt: «Wir müssen uns etwas einfallen lassen.» Jedes Vereinsmitglied ist gefordert, Platzsponsoren zu suchen, bei positivem Vertragsabschluss winkt ein Bonus an den Mitgliederbeitrag. – Über die baulichen Aspekte des Kunstrasenprojektes informierte Roland Dubach. «Läuft alles nach Plan», so Dubach, «kann der neue Kunstrasen im Juni 2026 eröffnet werden.»
Es kommt im Verein zu Mutationen: Neuer Juniorenobmann ist David Carlesso, Vakanzen bleiben beim Eventmanager oder beim Revisor. Schiedsrichterobmann Lukas Brunner sprach eindringlich den Bedarf an Schiedsrichtern an. Der Verein zahle hohe Bussen, wenn er bei Spielen nicht die nötige Anzahl Schiedsrichter stellen kann. «Das können wir uns aktuell nicht leisten», meinte er mit Verweis auf den Kunstrasen. Die Jahresrechnung 2024 – die unabhängig vom Budget Kunstrasen läuft, wie Finanzchef Stefan Würsch betonte – schliesst mit einem Verlust von knapp 10 000 Franken. Nächstes Jahr muss deshalb der Mitgliederbeitrag erhöht werden.
Heidi Hess