Jung und Alt: «Es gibt Leben im Haus»

Mo, 26. Aug. 2013
Gemeinsames Basteln von Lavendelsäcklein

Im Rahmen des Projekts «Jung und Alt» besuchen Kinder aus dem Chinderhuus Aarau viermal pro Jahr die Mägenwiler Pflegewohnung Schlossblick.

Die Besuche der Kleinen wecken bei den Bewohnerinnen und Bewohnern der Pflegewohnung im Mägenwiler Alterszentrum Schlossblick Emotionen und öffnen Barrieren. «Einer Frau kamen sofort Tränen, als sie die Kinder sah», erzählt Aktivierungstherapeutin Stephanie Zeier. Oder ein betagter Mann offenbarte ungeahnte Fähigkeiten, indem er sich beim Spielen mit einem kleinen Jungen gelenkig am Boden bewegte. Ein weiterer älterer Herr wiederum sei sonst gehemmt. Doch mit den Kindern kann er besser kommunizieren als mit Erwachsenen. Etwa die Hälfte der zehn Bewohnerinnen und Bewohner der Pflegewohnung Schlossblick sei  als dement einzustufen, sagt deren Leiterin Nadja Müller-Friedrich. Speziell bei als dement einzustufenden Menschen weiss man um die positive Wirkung, wenn sie mit Kindern oder Tieren zusammentreffen. Deshalb nimmt Stephanie Zeier auch stets ihren Therapiehund «Bubi», einen schönen Hovawart-Schäferhundmischling aus dem Tierheim, mit zur Arbeit in den «Schlossblick».
Die regelmässige Zusammenarbeit mit Kindern war dagegen gar nicht so einfach herzustellen. Schliesslich ergab sich die Möglichkeit durch persönliche Kontakte: Nadja Müllers Schwester Tamara Friedrich arbeitet als Kleinkindererzieherin im Chinderhuus Aarau. Vergangenen Donnerstag war nach kurzer Anreise mit dem Zug von 10 bis 16 Uhr bereits zum dritten Mal eine Kindergruppe zu Besuch in Mägenwil. Die Gruppe «Sternefänger» –  acht Kinder zwischen 1 und 5 Jahren – besuchten die Bewohner der Pflegewohnung. Ihre Eltern haben selbstverständlich vorgängig  ihre Einwilligung dazu gegeben. «Sie finden es positiv», betont Tamara Friedrich. Für die Kleinen sei es wie ein Besuch beim Grosi oder Opa. «Denn nicht bei allen Kindern wohnen die Grosseltern so nahe, um sie regelmässig zu besuchen.» Die Generationen traten in einen Dialog, gemeinsam wurden nicht nur ein feines Spaghetti-Zmittag genossen, sondern auch schöne Säckli gebastelt und mit fein duftendem Lavendel gefüllt, dessen beruhigende Wirkung bekannt ist. An den zwei bisherigen Besuchen wurden Samichlaussäckli verpackt (im Dezember) und Eier gefärbt sowie Zopfhäsli gebacken (vor Ostern). Bereits ist der nächste Besuch im Herbst eingeplant. «Wir werden zusammen Lippenpomade mit natürlichen Aromen herstellen», erzählt Nadja Müller. Schon heute freuen sich alle auf diese frohen, abwechslungsreichen Stunden. Nadja Müller erklärt: «Es durchbricht den Alltag. Nie ist es so lebendig bei uns, wie wenn die Kinder da sind. Alle Beteiligten profitieren von diesem Projekt.»
 

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