Der Sport erwacht langsam aus der Schockstarre

Di, 26. Mai. 2020

Endlich! Das Leben nach dem Lockdown kehrt langsam zurück. Auch einzelne Sportarten sind wieder möglich. Ein Augenschein in der Region zeigt: Viele Sportplätze sind noch leer. Dennoch regt sich vereinzelt wieder etwas.

Unsere kleine Tour de Region beginnt in Niederwil. Dort hat der Vorstand des Fussballclubs keinen Aufwand gescheut, um den Junioren im Verein das Fussballspielen wieder zu ermöglichen. Und wen treffen wir vor dem Clubhüsli des FC Niederwil? Einige rüstige Fussballveteranen auf ihren Mountainbikes. Um genau zu sein: Es handelte sich um eine gemischte Fussballergruppe. Mit Raphael Peterhans ist auch der Kapitän der 1. Mannschaft mit von der Partie. Sie alle sind gut über die Krise gekommen. Aber nur, weil sie sich auf ihren Rädern regelmässig in der freien Natur bewegen konnten.
Der Rasen auf der Riedmatt präsentiert sich, als wäre er gerade frisch angesät worden. Der Platz, der normalerweise im Winter leidet, hat sich dank der Corona-Krise prächtig erholen können. Der Ball rollt wie auf einem Teppich. Wir treffen die beiden D-Juniorentrainer Faton Rexhaj und Stefan Holenweger an, die sich ein ausgeklügeltes Programm nach Massgabe der Abstands- und Hygienevorschriften ausgedacht haben. Die 13 Buben und Mädchen trainieren in vier Gruppen unterteilt auf verschiedenen Parcours. Die Trainer werden von den beiden Spielern Noah Schwegler und Joel Rey aus der 1. Mannschaft unterstützt. So hat jede Gruppe einen Trainer. Die Fussballkids haben sich auf dieses erste Training gefreut wie auf Weihnachten. Allerdings müssen sie in der Abendhitze beissen. Die Kondition hat während der fussballlosen Zeit etwas gelitten.
In Oberrohdorf treffen wir ein Dutzend Beachvolleyballer an, Frauen und Männer. Die meisten spielen im Winter in der Halle mit dem VBC Mellingen. Die Spielfreude ist bei allen beinahe förmlich greifbar.

Gemeindeammann schlägt auf
Nebenan treffen sich Gregor Naef und Koni Keller auf der Anlage des Tennis- und Squash-Klubs Rohrdorferberg (TSR) zu einer Trainingseinheit. Es ist die dritte nach dem Lockdown. Gregor Naef, seit Jahren amtierender Gemeindeammann von Niederrohrdorf und passionierter Tennisspieler, sagt: «Es ist wie eine Befreiung, wieder auf dem Platz zu stehen.» Naef und Keller sind Stützen des Ü55-Teams. Der TSR spielt in ihrer Altersklasse die Meisterschaft in der NLC, in der ein beachtliches Niveau gespielt wird. Entsprechend ehrgeizig bereiten sich die Senioren des TSR auf den August vor. Dann soll die Meisterschaft in den Amateurligen, mit Verspätung, doch noch gespielt werden. Sehr zur Freude des zahlreichen Publikums, das sich an diesem Abend auf der Tennisanlage im «Gfeend» versammelt hat, um bei einem Gläschen Wein die Geselligkeit zu pflegen. Eines, so sagt einer der Zuschauer, hat sich nicht geändert: «Es werden noch immer die gleichen Sprüche geklopft.»

Beat Gomes

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