Achtung, fertig, los! Endlich wieder aufs Wasser

Fr, 26. Jun. 2020

Die Ersten kamen schon eine halbe Stunde vor dem offiziellen Trainingsbeginn. 15 Buben und zwei Mädchen konnten es kaum erwarten, endlich wieder aufs Wasser

Dominic Dietiker ist Jungpontonier-Leiter. Zusammen mit seinem Bruder Marc hat er sich auf das erste Training nach der Corona-Zwangspause vorbereitet. Der Treffpunkt war auf 18.45 Uhr festgelegt. Aber die Jungpontoniere standen schon eine halbe Stunde früher auf dem Kiesplatz vor dem Vereinshaus. Die Spannung vor dem ersten Training dieser Saison war förmlich spürbar. «So extrem war es noch nie», sagt Dominic Dietiker. Aber, wie es halt so ist bei den Pontonieren. Disziplin gehört dazu. Erst mussten sich die 15 Jungs und zwei Girls anhören, wie das Schutzkonzept an Land funktioniert. Erst auf dem Wasser wartet die grosse Freiheit. Im Weidling ist der Abstand zwischen Steuermann und Vorderfahrer gewährleistet. Schliesslich ist so ein Weidling knappe zehn Meter lang. Nach der Instruktion zum Schutzkonzept geht es ab in die Weidlinge, die am Reussufer verteilt liegen. Doch so einfach losfahren geht nicht. Denn die Boote sind halb gefüllt mit Regenwasser. Also heisst es zuerst einmal Wasser schöpfen. Das allein taugt schon als Aufwärmübung. Endlich können die Jungpontoniere ablegen. Aber nur bis zum Sammelplatz, hundert Meter reussaufwärts. Die beiden Mädchen gehen zu Fuss. Es hat nicht genügend Weidlinge für alle. Deshalb muss zwischen den Teams gewechselt werden. Aber vorher heisst es nochmals Anlanden, Weidlinge festmachen und Versammeln auf der Wiese beim Alterszentrum. Dominic Dietiker bittet die Jungpontoniere zum Aufwärmen. Aufstellen im weiten Kreis. Die geforderten Liegestütze sind zwar nicht bei allen stilrein. Aber darauf scheint es nicht anzukommen.
Ein Neuling ist auch dabei. Sein Vater ist ebenfalls Pontonier. Der 11-Jährige steigt erstmals in einen Weidling. Die Leiter kümmern sich um ihn. Nach anderthalb Stunden auf dem Wasser kommt er mit roten Wangen zurück. Er hat es, nach anfänglichen Schwierigkeiten, tatsächlich gepackt. Er hatte ein erstes Erfolgserlebnis mit Stachel und Ruder. Dominic Dietiker sagt: «Die Jungen lernen schnell.» Einen Weidling zu steuern, benötigt in erster Linie Geschicklichkeit. Selbst die Mädchen, denen es im Vergleich zu den Buben noch an Muskelkraft fehlt, bringen den «Kahn» durch die starke Strömung ans andere Ufer. Und es gelingt ihnen, den 350 Kilo schweren Weidling gegen die Strömung anzuhalten. An diesem ersten Abend nach dem Lockdown konnten die Jungpontoniere nicht genug bekommen. Sie stachelten ein ums andere Mal reussaufwärts und steuerten im wilden Ritt den «Bach» runter. Endlich! Die Reuss hat sie wieder, ihre Pontoniere.

Beat Gomes

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