Eine zweite Chance für den Fussballclub

Di, 30. Jun. 2020

Die Niederwiler wollen einen Kindergartenpavillon mit Keller. Das ging aus der Abstimmung vom Wochenende hervor. Mit 306 «Ja»- und 357 «Nein»- Stimmen schickten sie das Geschäft zurück an den Gemeinderat.

Die Mehrheit der Niederwilerinnen und Niederwiler ist gegen die Sanierung des Kindergartenpavillons «Riedmatte». So jedenfalls deuten Aussenstehende das Abstimmungsresultat vom vergangenen Wochenende. Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Denn: Die Gegner sind sehr wohl für die Sanierung des altersschwachen Gebäudes, sie wünschen sich aber einen Keller. Denn dort könnten die fehlenden Garderoben und Duschen installiert werden, die der Fussballclub seit Jahren vermisst. «Wenn unter der Woche zwei Matches und zugleich noch Trainings stattfinden, dann stossen wir an unsere Grenzen», verdeutlicht Sportchef Martin Bräuer die Situation des Clubs. Gemeinsam mit seinen Fussballkollegen schrieb er Leserbriefe und verteilte Flyer in der Gemeinde gegen das Vorhaben. Dies mit Erfolg, wie sich nun anhand des Abstimmungsresultates zeigt.

«Das reicht uns nicht»
Gemeindeammann Wädi Koch kommentiert den Ausgang der Urnenabstimmung wie folgt: «Das ist ein knappes, aber deutliches Resultat.» Für den Gemeinderat gelte es nun, einen Ersatzraum für den Kindergarten zu suchen. Denn die Sanierung (Kostenpunkt 1,1. Mio. Fr.) war so getaktet, dass keine Ersatzräume notwendig geworden wären. Der Gemeinderat werde sich nun mit den Vereinen nochmals an einen Tisch setzen. Ziel sei es, präzise Informationen über den notwendigen Platzbedarf zu erhalten. Denn bisher habe er von den FC-Verantwortlichen keine genauen Zahlen erhalten. Ausserdem habe man dem Club angeboten, punktuell die Garderobe in der Mehrzweckhalle zu benutzen. «Das ist ja schön, dass wir endlich Platz in der Mehrzweckhalle erhalten, wir haben lange darum gekämpft. Aber das reicht uns nicht», kontert Martin Bräuer. Er zweifelt zudem an, dass diese Alternative Bestand hat: «Die Verantwortlichen des Turnvereins werden keine Freude haben, wenn sie davon hören.» Er bedauere zwar, dass das Projekt nun durch das «Nein» ins Stocken gerate. Das sei aber nicht das Verschulden des Fussballclubs. «Wir sprechen nicht von einem Sieg», fügt er an. Das Abstimmungsergebnis sei für den Fussballclub eine Grundlage, um die Wünsche und Bedürfnisse erläutern zu können.

«Wir halten uns an Fakten»
Hat der Gemeinderat tatsächlich am «Volk» vorbeigeplant? «Für uns ist es schwierig, sich gegen diese Behauptungen zu wehren. Wir halten uns lieber an Fakten», so Wädi Koch. Damit spielt er auf die Zahlen an, mit denen die Gegner argumentierten. Bräuer und seine Mitstreiter gehen davon aus, dass eine Unterkellerung des Pavillons 185 000 bis 215 000 Fr. kosten würde. Sie rechneten den Stimmbürgern vor, dass die Unterkellerung – abzüglich des Zuschusses aus dem Sport-Toto-Fonds – auf etwa 125 000 Fr. zu stehen käme. Dem steht die Zahl des Gemeinderates diametral gegenüber. Der zuständige Architekt geht von zusätzlichen Kosten in der Höhe von 415 000 Fr. aus. Das werde sich auch auf den Steuerfuss auswirken, warnt Koch. Dieser liegt derzeit bei 99 Prozent. Das überarbeitete Projekt werde man voraussichtlich erst an der Sommer-Gmeind des nächsten Jahres präsentieren können, so Koch.

Nathalie Wolgensinger

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