Proben seit März ausgefallen
30.06.2020 PorträtEr ist Remetschwil und dem Gemischten Chor eng verbunden: Bruno Casadei unterrichtete während 33 Jahren in Remetschwil und gehört dem Chor seit 1978 an. Der Vater zweier erwachsener Kinder lebt in Hägglingen.
◆ Wie lange muss der Gemischte Chor schon pausieren? ...
Er ist Remetschwil und dem Gemischten Chor eng verbunden: Bruno Casadei unterrichtete während 33 Jahren in Remetschwil und gehört dem Chor seit 1978 an. Der Vater zweier erwachsener Kinder lebt in Hägglingen.
◆ Wie lange muss der Gemischte Chor schon pausieren?
Bruno Casadei: Am 10. März fand unsere letzte Chorprobe statt. An diesem Abend teilten wir den Mitgliedern mit, dass unsere beiden Jahreskonzerte im März und der Probenbetrieb bis auf weiteres ausfallen werden.
◆ Haben Sie Ihre Sängerkollegen in den vergangenen Wochen gesehen? Wie gelingt es, den Kontakt aufrechtzuerhalten?
In unserem Chor singen Sängerinnen und Sänger aus der ganzen Region. Einige habe ich inzwischen getroffen, mit anderen hatte ich Mailkontakte und wieder andere habe ich seit über drei Monaten nicht mehr gesehen.
◆ Wie sind Sie im Reusstal am liebsten unterwegs?
Hier bin ich meistens mit dem Auto unterwegs.
◆ Was ist für Sie Luxus?
Als Rentner erlebe ich den Luxus, über den Grossteil meiner Zeit frei verfügen zu können.
◆ Wann findet einen das Glück?
Glück empfinde ich im sorglosen Zusammensein mit meiner Familie oder mit Freunden. Viele Menschen warten auf die grossen Glücksgefühle und verpassen die vielen kleinen Glücksmomente.
◆ Besitzen Sie alles? Oder sind da noch Wünsche offen?
Sicher keine materiellen Wünsche. Ich möchte noch möglichst lange gesund und selbstständig sein sowie Ferienreisen und Ausflüge unternehmen. Und für den Chor möchten wir noch neue Mitglieder finden, damit die Stimmlagen besser verteilt sind und erfolgreiche Konzerte und Theater erleben.
◆ Wenn Sie nicht Realschullehrer wären, welchen Beruf würden Sie dann ausüben?
Über 30 Jahre lang konnte ich als Realschullehrer in Remetschwil einen tollen Beruf ausüben. Aber auch eine andere Tätigkeit mit «Kundenkontakt» hätte mich sicher befriedigt.
◆ Spontan kommen Freunde, was dürfen sie von Ihnen immer erwarten?
Dass sie immer herzlich willkommen sind, wenn ich Zeit habe.
◆ Wenn Sie eine Zeitreise machen könnten, in welcher Epoche möchten Sie landen?
Ich denke, dass ich mir für mein Leben die allerbeste Zeit ausgewählt habe. Bevor ich in irgendeiner anderen Epoche landen möchte, müsste ich wohl zu viele Bedingungen stellen.
◆ Hätten Sie lieber einer anderen Nation (Kultur) angehört?
Nein, ich bin meinen Grosseltern dankbar, dass sie in die Schweiz ausgewandert sind, meinem Vater, dass er sich als Jugendlicher hat einbürgern lassen und es mir so ermöglichte, Schweizer zu sein (und zu bleiben).
◆ Wenn Sie in einem Film mitspielen dürften, welchen würden Sie wählen?
Meines Wissens gibt es keinen Kinofilm über das Leben und Wirken von Johann Heinrich Pestalozzi. In einem solchen Film hätte ich mitgespielt.
◆ Welchen Sport möchten Sie lernen?
Müsste ich gar nicht erst lernen, da ich es könnte, nämlich Wandern. Nach Berichten von Sportmedizinern ist Wandern eine der gesündesten Sportarten. Aber obwohl ich das längst weiss, bin ich oft zu faul dazu.
◆ Lesen Sie ein Buch? Welches?
Ich verschlinge die Bücher von Simon Beckett. Die Kombination von Krimi und forensischer Anthropologie faszinieren und gruseln mich zugleich.
◆ Bei welchem Lied können Sie nicht sitzen bleiben?
Der Song «Halleluja» von Leonard Cohen, berührt mich ganz besonders.
◆ Wem – tot oder lebend – würden Sie gerne ein paar Fragen stellen? Welche?
Die Geschichte meiner Familie interessiert mich, ich würde gerne meine Urgrosseltern zu einem Gespräch treffen.
Interview: Nathalie Wolgensinger