Lokführer ist ein Traumberuf

Di, 21. Jul. 2020

Reinhard Loosli aus Oberentfelden reguliert die Lichtsignalanlage bei der Baustelle an der Mellinger Bahnhofstrasse. Stundenlang, morgens und abends. In seiner Freizeit beschäftigt er sich mit Modelleisenbahnen.

Reinhard Loosli, Sie stehen bei der Baustelle beim Schulhaus an der Bahnhofstrasse stundenlang auf dem Trottoir mit einem kleinen Kästchen in der Hand. Was machen Sie hier?
Reinhard Loosli: Mein Arbeitgeber, die Firma Salm Sicherheitsdienst aus Suhr wurde von der Aarvia, die hier baut, mit der Regulierung der Lichtsignalanlage beauftragt. Wir regulieren an dieser Stelle die Ampel für die einspurige Durchfahrt morgens von 7 bis 9 Uhr und abends von 15.30 bis 18.30 Uhr – also in den Stosszeiten.

Sie wirken sehr konzentriert. Worauf müssen Sie achten?
Vor allem auf die schweren Fahrzeuge – Busse oder Lastwagen. Sie sollen ungehindert durchkommen, leicht anund wegfahren können; Busse sollen ausserdem ihre Fahrpläne einhalten. Ich reguliere die Durchfahrt manuell mit einer Fernbedienung. Wichtig sind auch Motorradfahrer, weil sie während der Wartezeit – die Füsse auf dem Boden – ihr Fahrzeug ruhig halten müssen. Das macht das Losfahren, wenns grün wird, nicht unbedingt einfacher.

Bus- oder Lastwagenchauffeure grüssen Sie beim Vorbeifahren ...
Ich kenne sie nicht, aber sie bedanken sich mit dieser Geste. Das ist sympathisch und ein Respekt gegenüber meiner Arbeit.

Wo ist das Reusstal am schönsten?
Im Reusstal gefällt mir Bremgarten sehr gut, vor allem die Altstadt und die Holzbrücke.

Wie sind Sie im Reusstal am liebsten unterwegs?
Zwangsläufig mit dem Auto. Ich fahre zurzeit von meinem Wohnort Oberentfelden an meinen aktuellen Arbeitsort hier an die Bahnhofstrasse in Mellingen. Sonst bin ich auch gerne mit dem Velo oder zu Fuss unterwegs.

Was ist für Sie Luxus?
Der Besitz von viel Geld ist sicher Luxus. Aber mir persönlich bedeutet das nicht so viel – deshalb muss sich für mich auch nichts ändern.

Wann findet einen das Glück?
Wenn man ein zufriedenes Leben führen kann. Das ist bei mir der Fall.

Besitzen Sie alles? Oder sind da noch Wünsche offen?
Nein, ich habe keine Wünsche. Ich bin gesund und kann mir leisten, was ich möchte.

Wenn Sie nicht diese Lichtsignalanlage bedienen würden, welchen Beruf würden Sie dann ausüben?
Lokomotivführer war immer ein Traumberuf. Leider konnte ich ihn nicht ausüben, weil meine Sehkraft dafür nicht reichte.

Spontan kommen Freunde, was dürfen sie von Ihnen immer erwarten?
Sicher etwas zu trinken und zu essen und natürlich Freundlichkeit.

Wenn Sie eine Zeitreise machen könnten, in welcher Epoche möchten Sie landen?
In der Zukunft, weil dort Dinge passieren, die ich noch nicht weiss.

Hätten Sie lieber einer anderen Nation (Kultur) angehört?
Nein, mir gefällt die Schweiz. Hier kann ich mich auf alles verlassen, auch auf die Menschen.

Lesen Sie ein Buch?
Zurzeit vor allem Magazine über Modelleisenbahnen – das ist mein Hobby. Ich habe eine Modelleisenbahn im Garten und eine im Keller.

Bei welchem Lied können Sie nicht sitzen bleiben?
Die Schlagersängerin Andrea Berg höre ich sehr gerne.

Wem – tot oder lebend – würden Sie gerne ein paar Fragen stellen? Welche?
Donald Trump würde ich gerne fragen, warum er sich so unverständlich verhält – vor allem in Zeiten von Corona.

Interview: Heidi Hess

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