Es ist zwar erst das zweite Spiel der noch jungen Meisterschaft. Für die Fislisbacher ist es aber bereits eines, in dem es um viel geht. Gegen «SchöNie» kann sich Christian Jäggis Team keine zweite Niederlage leisten. Sonst müsste von einem Fehlstart in diese Meisterschaft gesprochen werden.

Für Jäggi ist die Erinnerung an das letzte Spiel gegen den damaligen Mitaufsteiger noch gut in Erinnerung. Es ist ziemlich genau ein Jahr her, als der damals neue Fislisbacher Trainer in Niedergösgen mit seinem Team bös unter die Räder kam. 0:5 lautete damals das Verdikt. Der heutige Sportchef Christian Umbricht, der damals als Einwechselspieler dabei war, will gar nicht mehr darüber reden. «Es war einfach schrecklich». Dabei hatten die Fislisbacher noch Wochen zuvor an gleicher Stätte gegen den FC Schönenwerd-Niedergösgen 2:1 gewonnen und damit den 3.-Liga-Meistertitel eingetütet. «Damals», so analysiert Jäggi ein Jahr später, «waren wir einfach nicht parat.» Und: «Wir fanden gegen die massiert stehenden Platzherren kein Rezept. Während uns sozusagen alles misslang, gelang den anderen praktisch alles.» So etwas soll morgen Samstag im ersten Heimspiel der Saison auf dem Esp nicht passieren. «Wir werden bereit sein», versichert Sportchef Umbricht.

Mehr Optionen als in Rothrist
Tatsächlich stehen dem Trainerduo Christian Jäggi/Ramona Armuzzi mehr Optionen zur Verfügung als damals, als Fislisbach gerade mal mit 13 fitten Spielern antrat. Es werden auch wieder mehr Varianten zur Verfügung stehen wie noch am letzten Samstag in Rothrist, als zum Saisonstart die Absenzenliste beinahe länger war als die Mannschaftsliste. Die gesperrten Raphael Pfister (Innenverteidigung) und Justin Comas sind zurück in der Mannschaft. Das Trainergespann hat damit die Auswahl.

Hinten ein solides Bollwerk
Soll es Lukas Hövel auf der Sechserposition bringen? Oder sollen sie den passsicheren Neuzugang, wie schon in Rothrist, in der Innenverteidigung laufen lassen und den lauf- und zweikampfstarken Comas auf der Sechs bringen? Mit Brian Bosshard, Lukas Hövel, Silvan Bär und Raphael Pfister als Aussenverteidiger stünde hinten ein Bollwerk zur Verfügung, das auch spielerisch nach vorne Akzente setzen könnte. Nachdem er in Rothrist nach einem Schlag auf den Knöchel schon nach 20 Minuten ausgewechselt werden musste, sollte Manuel «Ale» Schneider zumindest wieder auf der Bank Platz nehmen können. Im offensiven Mittelfeld steht mit Yannic Frei und Tiziano Sartor eine Kombination aus Kreativität und Explosivität zur Verfügung, flankiert von der «Laufmaschine» Manuel Humitsch sowie Remo Peterhans oder Christian Maier. In der Spitze sollten Patrick Meier und Ryan Allmann für die Musik sorgen. «Schö-Nie» hat zum Saisonauftakt den letztjährigen Mitaufsteiger Sarmenstorf zu Hause mit 2:0 geschlagen und dabei eine gute Visitenkarte abgegeben.

Geduld ist gefragt
Wenn die Revanche für die letztjährige Pleite gelingen soll, tun die Fislisbacher gut daran, das Spiel mit Bedacht anzugehen. Gegen einen Gegner wie «SchönNie», das hinten kompakt steht und stets das schnelle Umschaltspiel sucht, ist Geduld eine gefragte Tugend.

Beat Gomes