Zweimal geführt und dennoch verloren. Der FC Niederwil ist bereit, wenn er am nächsten Samstag in Gontenschwil zum ersten Meisterschaftsspiel antreten wird. Allerdings sollte dann die Konzentration für mehr als 70 Minuten reichen.
Natürlich hat das Trainergespann Gino ...
Zweimal geführt und dennoch verloren. Der FC Niederwil ist bereit, wenn er am nächsten Samstag in Gontenschwil zum ersten Meisterschaftsspiel antreten wird. Allerdings sollte dann die Konzentration für mehr als 70 Minuten reichen.
Natürlich hat das Trainergespann Gino Saporito/Reto Salm zur zweiten Halbzeit mehr als die halbe Mannschaft ausgewechselt. Dieser «zweite Anzug» ging sogar kurz vor der Trinkpause in der 66. Minute durch «Pampa» Joel Insaurralde 2:1 in Führung. Danach wurden die Niederwiler fahrig und lieferten sich mit Eigenfehlern gleich selbst ans Messer. «Wir sollten in Zukunft wohl auf die Trinkpause verzichten», flachste Gino Saporito nach dem Spiel. Gegen Wettswil-Bonstetten, deren 1. Mannschaft in der 1. Liga spielt, wollte das Niederwiler Trainergespann den Ernstfall vor Meisterschaftsbeginn simulieren. Mit Betonung auf «wollte». Weil Oliver Allenspach, der neben Luca Angst in der Innenverteidigung gesetzt ist, wegen einer leichten Verletzung nichts riskieren wollte, mussten Saporito/Salm auf Oldie Peter Stauber zurückgreifen. Der machte seine Sache gut. Er stand jedenfalls nicht mehr auf dem Platz, als der Firlefanz in der Defensive Einzug hielt. Ebenfalls erst in der zweiten Halbzeit lief Raphi Peterhans ein, der normalerweise neben Dauerläufer Noah Schwegler im Mittelfeld gesetzt ist. Er wird beim ersten Meisterschaftsspiel fehlen. Fraglich ist auch Pasquale Savinelli, den es in der Leiste zwickt. So begann folgende Formation: Im Tor Simon Zimmermann, in der Viererkette hinten Rafael Schertenleib (links), Luca Angst und Dives Ambrozzo. Im Mittelfeld Noah Schwegler, Joel Rey, Livio Rey und Damian Wüthrich. Im Sturm Andreas «Habi» Habegger und Fabrice Rätz.
Den Sieg hergeschenkt
Diese Formation konnte das horrende Tempo, das die Gäste aus Wettswil-Bonstetten anschlugen, mitgehen. Die Gäste pressten hoch und liessen damit den Niederwilern kaum Luft zum Atmen. Darunter litt die Angriffsauslösung. Viele Bälle kamen hoch und weit, so dass die beiden schnellen Sturmspitzen im leeren Raum förmlich «verhungerten». Entgegen dem Spielverlauf ging Niederwil nach exakt einer halben Stunde glücklich in Führung. Joel Rey köpfte einen weiten Flankenball vom «Fünfeck» zum Tor. Dort grätschte ein Gästeverteidiger in den Ball und produzierte ein lupenreines Eigentor. Der Vorsprung hielt aber nur fünf Minuten. In der 35. vergisst Rafael Schertenleib den Mann im Rücken. Der kann einen Flankenball aus zwei Metern über die Linie drücken. Nach der 2:1-Führung in der 68. Minute, Sekunden nach der Trinkpause, servierte ein Niederwiler den Gästen den Ball leichtsinnig, so dass die unbeschwert einen Konter fahren konnten. Dass Sämi Rey im Tor (er kam in Halbzeit zwei) zu spät rauskam, passte ins Bild. Der Ruf von Sportchef und Aussenverteidiger Martin Bräuer, der lauthals eine «Reaktion» seiner Kollegen verlangte, blieb ungehört. Im Gegenteil: Die Niederwiler luden die Gäste mit simplen Eigenfehlern zu zwei weiteren Geschenken ein.
Beat Gomes