«Das war taktisch unsere bisher beste Leistung»

Di, 15. Sep. 2020

Fussball 2. Liga: Der FC Fislisbach gewinnt beim FC Wohlen nach hartem Kampf 2:0. Trainer Christian Jäggi sagte nach dem Spiel

Die einzelnen Rädchen im Getriebe des FC Fislisbach greifen von Spiel zu Spiel besser ineinander. Mit einer taktisch reifen Leistung holen die Fislisbacher auswärts beim FC Wohlen 2 überraschend drei Punkte. Damit rückt der FCF in der Tabelle ins Mittelfeld auf.

Denise und Andreas Thurnbichler verpassen, wenn immer möglich, kein Spiel ihrer Mannschaft. Beide sind sie aktiv im Vorstand des Vereins tätig. Zugleich zählen sie auch zu den grössten Fans. Nach dem Spiel im Wohler Stadion sind die beiden noch ganz ausser sich. Er, der Glatze trägt, sagt: «Hätte ich noch Haare, sie wären jetzt ganz ergraut.» Seine Gattin Denise doppelt nach: «Noch ein paar solche Spiele und ich werde ebenfalls graue Haare bekommen.» Ganz so «krass» wird es dann wohl doch nicht werden. Denn das Team der Thurnbichlers hat eine Entwicklung hinter sich, die nicht zwingend zu grauen Haaren führen sollte. Allen voran ist es der Defensivverbund mit Silvan Bär und Lukas Hövel in der Innenverteidigung, der zu einer Bank herangewachsen ist. Auf den Aussenbahnen sorgen die beiden wirbligen «Manuel» (Schneider auf links und Humitsch auf rechts) dafür, dass hinten nichts anbrennt. Gegen den FC Wohlen, der die Fislisbacher während praktisch der ganzen ersten Halbzeit unter Dauerdruck gesetzt hat, liessen die vier Fislisbacher «Musketiere» kaum eine echte Chance zu. Und wenn es ihn brauchte, war Dominic Nussbaumer im Tor auch noch da.
Der Wohler Trainer hielt in der Pause eine Brandrede, die bis in die Katakomben des Niedermatten-Stadions zu hören war. Er forderte seine Spieler auf, schneller zu spielen und sich mehr zu bewegen. Eine Forderung, die wohl eher zur Überforderung als zur Steigerung des Wohler Angriffsspiels führte. Jedenfalls kamen die Fislisbacher mit zunehmender Spieldauer besser ins Spiel.

«Lok» Yannic Frei nimmt Fahrt auf
Sie stellten die Wege der schnellen Wohler Angriffsspieler zu und kamen ihrerseits mit schnellen Kontern zu Chancen. Eine davon führte zur 1:0-Führung. Was für ein Tor! Yannic Frei, der Mann mit dem Speed einer Dampflok, setzte zu einem seiner unwiderstehlichen Sololäufe an. Mit dem Ball am Fuss liess er drei Gegenspieler wie Slalomstangen stehen. Zum krönenden Abschluss setzte er den Ball aus spitzem Winkel am Goalie vorbei in die entfernte tiefe Torecke. Die Wohler geschockt, aber auch wütend. Sie versuchten alles, bissen sich aber immer wieder an den vier «Musketieren» fest, die wie eine Gummiwand da waren, wo es gerade nötig war.
Die Fislisbacher Defensive mit einem gut dirigierenden Nussbaumer im Kasten, hatte viel Arbeit. Aber keine Not. Für die Thurnbichlers auf der Tribüne war es zwar zum Nägelkauen. Objektiv und mit etwas weniger Clubfarbe im Herzen war da nichts, was wirklich nervös machen konnte. Dafür waren Hövel/Bär einfach zu sicher in ihrem Spiel. So rieben sich die Wohler vergeblich an der Fislisbacher «Gummiwand». Bis «Päde» Patrick Meier auf der rechten Seite wie ein Wirbelwind übers ganze Feld brauste und mit einem Prachtsschuss in die linke tiefe Ecke zur Entscheidung traf. Von da an dauerte es zwar noch fünf Minuten. Der Schiedsrichter liess die Thurnbichlers noch weitere fünf Minuten zittern. Am Ende aber durften sie mit ihren Spielern den Sieg feiern und geniessen. «Das war das taktisch beste Spiel bisher», sagte Trainer Christian Jäggi seinen Spielern nach dem Spiel. «Wenn wir so weitermachen, können wir zusammen noch viel erreichen.»

Beat Gomes

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