Was sich auf der Riedmatt zu Niederwil gerade zuträgt, ist beinahe unheimlich. Der meist genannte Abstiegskandidat reiht einen Sieg an den andern. Der FC Niederwil bodigte auch den hoch favorisierten Gast aus Rothrist. Es war der vierte Sieg in Folge.
Was auch passiert. Wunder ...
Was sich auf der Riedmatt zu Niederwil gerade zuträgt, ist beinahe unheimlich. Der meist genannte Abstiegskandidat reiht einen Sieg an den andern. Der FC Niederwil bodigte auch den hoch favorisierten Gast aus Rothrist. Es war der vierte Sieg in Folge.
Was auch passiert. Wunder geschehen. Nicht nur im berühmten Lied von Nena. Sie passieren auch im realen Leben. So wie gerade in Niederwil. Dort begeistert zurzeit der örtliche Fussballverein sein Publikum. Das kann es kaum begreifen, was geschieht. Noch nicht lange, da war der FC Niederwil die graue Maus der Liga, mit der man Mitleid haben musste. Das Team von Gino Saporito taumelte noch vor der Corona-Pause von einer Schlappe zur nächsten. Und jetzt, Wochen nach dem Lockdown, schreiben die grauen Mäuse ein spätes Sommermärchen. Letzten Dienstag schrieben sie auf der Riedmatt eine weitere wunderbare Geschichte. Die Niederwiler empfingen den FC Rothrist, der zu den meist genannten Aufstiegsfavoriten zählt. Gespickt mit Spielern die schon höher gespielt haben. Ein Gegner, der den Niederwilern an Klasse und Können haushoch überlegen ist. Und was machen die Niederwiler? Sie schneuzen sich die Nase und scheren sich keinen Deut um das Renommee ihrer Gegner. Mit drei Siegen aus den ersten drei Spielen haben sich die Niederwiler eine gehörige Schicht an Selbstvertrauen angefuttert. Genug jedenfalls, um dem Rothrister Starensemble zwar mit dem nötigen Respekt, aber ohne Furcht zu begegnen. Das machte die Truppe des Trainertandems Gino Saporito und Reto Salm von der ersten Sekunde nach Spielbeginn klar. Sie legte ein Tempo auf den Rasen, das die Gäste sichtlich beeindruckte und schliesslich schockte. Nämlich als Livio Rey seinem Gegenspieler in dessen eigener Spielhälfte den Ball abjagte, diesen zu Noah Schwegler durchsteckte, der hatte das Auge für Livio Rey, der unvermittelt auf der rechten Seite alleine auf den gegnerischen Torhüter zulaufen konnte. Was er daraus machte ist auf den Bildern oben zu sehen. Nach dem Schock schüttelten sich die Rothrister und zeigten in der Folge, was sie fussballerisch so drauf haben. Sie schlugen ein horrendes Tempo an, schnürten die Niederwiler zeitweise in ihrer Platzhälfte ein. Aber sie brachten nichts Zählbares zustande. In der 30. Minute veranstalteten die Gäste so etwas wie ein Tontaubenschiessen vor dem Kasten von Simon Zimmermann. Nur trafen sie die Taube oder das Tor nicht. Als sie im vierten Anlauf doch noch trafen, packte der Niederwiler Goalie eine phänomenale Parade aus. Das tat er in der zweiten Halbzeit noch zweimal und avancierte zum Hüter des Triumphes über den Favoriten. Den Vogel schoss aber Andreas «Habi» Habegger ab. Der zimmerte einen Ball aus beinahe 30 Metern von der Seite aus in den weiteren hohen Torwinkel. Ein Tor fürs Poesiealbum. Wenn es läuft, dann läufts halt. Saporito warnt. Er sieht keinen Grund zur Euphorie. «Noch sind 24 Spiele zu spielen. Also ist noch nichts gewonnen. «Doch», widerspricht Reto Salm «12 Punkte».
Beat Gomes