Salm und Saporito: Zwei stille Geniesser
20.10.2020 Sport, FussballFussball 2. Liga: Der FC Niederwil gewinnt auch in Gränichen. Der Erfolg hat zwei Namen
Der FC Niederwil siegt und siegt und siegt. Er lässt sich auch von gewichtigen Ausfällen nicht daran hindern. Nach dem 1:0-Sieg beim FC Gränichen hält sich der FCN weiter in der ...
Fussball 2. Liga: Der FC Niederwil gewinnt auch in Gränichen. Der Erfolg hat zwei Namen
Der FC Niederwil siegt und siegt und siegt. Er lässt sich auch von gewichtigen Ausfällen nicht daran hindern. Nach dem 1:0-Sieg beim FC Gränichen hält sich der FCN weiter in der Spitzengruppe der 2. Liga.
Der Erfolg hat einen Namen. Um genau zu sein sind es zwei: Gino Saporito und Reto Salm. Zwei Trainer, die sich bestens ergänzen. Salm ist in diesem Frühjahr zum FC Niederwil gestossen. In vollem Bewusstsein um die jüngste sportliche Entwicklung. Ohne Meisterschaftsabbruch wegen des Coronavirus wären die Niederwiler wohl in die 3. Liga getaucht. Denn sie hatten gerade einmal acht Zähler aus 13 Vorrundenspielen auf dem Konto und zierten abgeschlagen das Tabellenende der 2. Liga. Für Salm im Grunde genommen eine Aufgabe, bei der er und Gino Saporito nur gewinnen konnten. Schliesslich wurde der FC Niederwil im Vorfeld auf diese Saison von den Medien-Auguren als Abstiegskandidat Nummer eins gehandelt. Da war noch einer, der felsenfest überzeugt war, mit Reto Salm und Gino Saporito als gleichberechtigtes Trainerduo auf die Erfolgsstrasse zurückzukehren: Martin Bräuer, Oldie der Mannschaft und seit einem Jahr Sportchef im Verein. Er hat intensiv um Salm geworben. Mit einer harten, akribisch geplanten Vorbereitung, in der die Resultate lange auf sich warten liessen, trimmte das neue Trainerduo die Truppe auf Leistung. Der mannschaftliche Zusammenhalt war ohnehin gegeben. Denn die Niederwiler verstehen sich als Dorfverein, der sich keine nahmhaften Zuzüge leisten will und kann. Es ist wohl nicht übertrieben, wenn man behauptet, der FC Niederwil hat wohl noch nie so hart und intensiv auf eine Saison hingearbeitet.
Kurze Baisse und das nächste Hoch
Nicht umsonst rieben sich die Beobachter die Augen, als sie zum Auftakt der Saison gleich dreimal hintereinander gewannen und an die Spitze der Tabelle stürmten. Darauf folgte eine kurze Baisse von drei aufeinanderfolgenden Niederlagen. Die Niederwiler verfielen diesmal nicht in Zweifel. Sie arbeiteten konsequent weiter und wurden zuletzt mit drei Siegen en suite belohnt. Erstaunlich dabei ist, wie sie immer wieder Ausfälle wegstecken. Wie letzten Samstag in Gränichen, als der FC Niederwil mit gerade einmal 15 Spielern (inkl. zwei Goalies) anreiste. Luca Angst und Damian Wüthrich fehlten gelbgesperrt, Rafael Schertenleib hatte sich verletzt und Fabrice Rätz war aus privaten Gründen nicht da. Und Stammgoalie Simon Zimmermann musste aus Personalnot als Reservespieler auf die Bank. So kam Raphael Ott, der zuletzt wegen Militär und Verletzungen lange nicht spielen konnte, als Goalie zum Einsatz. Zu allem Übel musste «Pampa» Joel Insaurralde, der erst nach einer Verletzung zurückgekehrt war, nach 40 Minuten verletzt vom Platz.
Dank Niederwiler Tugenden
Die Ausfälle machten die Niederwiler mit mannschaftlicher Geschlossenheit und Kampfgeist wett. Typisch auch: «Pädi» Patrick Meyer, der für den verletzten «Pampa» kam, erzielte das vielbejubelte Siegtor. Oliver Allenspach hielt hinten die Verteidigung, die so noch nie zusammengespielt hatte, zusammen. Und Raphael Ott spielte im Kasten zu Null. «Wir sind richtig happy», sagte Gino Saporito nach dem Spiel. «Dank unseren Niederwiler Tugenden konnten wir auch in Gränichen gewinnen. Das ist ein sehr wertvolles Ergebnis.»
Beat Gomes


