Baugesuche muss man künftig online suchen

Di, 05. Jan. 2021

Im neuen Jahr wird die Gemeinde Birmenstorf sämtliche Pflichtpublikationen nur noch online veröffentlichen

Die «Rundschau» ist nicht mehr amtliches Publikationsorgan. Die Zusammenarbeit mit der Effingermedien AG ist darum aber nicht beendet. Verlag und Gemeinderat bestätigen, dass Gespräche über eine weitere gemeinsame Zukunft laufen.

Baugesuche, Ausschreibungen, Einbürgerungen und dergleichen werden künftig nur noch über die Homepage der Gemeinde veröffentlicht. Dies hat der Gemeinderat zum Ende des Jahres mitgeteilt. Die Kündigung des Vertrags mit der Effingermedien AG, die bereits im Frühsommer unterzeichnet wurde, bricht eine lange Tradition. Denn die oben erwähnten rechtlich vorgeschriebenen Pflichtpublikationen wurden über Jahrzehnte hinweg als Inserate in der «Rundschau» geschaltet und an jeden Birmenstorfer Haushalt verteilt.
Die amtlichen Publikationen nur noch online zu veröffentlichen, ist gemäss Gemeindeordnung möglich. Entsprechend im Wortlaut geändert wurde diese allerdings noch nicht.
Eine solche Lösung ist des Weiteren umstritten. Die häufigste Warnung lautet wohl, so verliere man nicht nur ältere Leserinnen und Leser, sondern auch diejenigen, denen es zu viel Aufwand bedeutet, im Internet nachzuschauen, wer gerade wo und wie bauen will, um nur ein Beispiel zu nennen. Der Birmenstorfer Gemeinderat hingegen klingt begeistert, wenn er in seiner Ankündigung von «praktisch unbegrenzter zeitlicher Flexibilität» schreibt. Die Vorteile sind nicht von der Hand zu weisen. Schliesslich ist die kommunale Webseite unter birmenstorf.ch 24 Stunden am Tag erreichbar; Inserate können dort ebenfalls rund um die Uhr unkompliziert und schnell publiziert werden. Das erleichtert es, Fristen einzuhalten. Die gesparten Kosten sind für den Gemeinderat ein zweiter Pluspunkt. Die Inserate kosteten pro Jahr einen höheren vierstelligen Betrag. Zusätzliche 12 500 Franken zahlte die Gemeinde für die unter der Rubrik «Mitteilungen aus den Gemeinden» veröffentlichten Infos. Nicht zuletzt darum wurde dem amtlichen Publikationsorgan nach so langer Zeit gekündigt.
Inserieren wird die Gemeinde also nicht mehr. Die Zusammenarbeit ist damit aber noch nicht beendet, versichert Stefan Bernet, Verlagsleiter der Effingermedien AG, auf Anfrage.

Birmenstorf bleibt im Blatt
Die «Rundschau» wird weiterhin an alle Haushalte geliefert und weiterhin unter der Rubrik «Mitteilungen aus den Gemeinden» Informationen aus Birmenstorf beinhalten. Folgen für die Berichterstattung soll das keine haben. Es sei 2021 nicht geplant, deren Umfang zu verkleinern, so Bernet. Beiden Partnern ist so die Möglichkeit gegeben, ihre Zusammenarbeit in naher Ferne wieder auszuweiten. Derzeit werde über ein neues Projekt nachgedacht, verrät Bernet. Eine «Zeitung in der Zeitung» oder ein kleines Gemeindemagazin seien in seinen Augen zeitgemäss. Möglich wäre es zum Beispiel, das «Bulletin» in die «Rundschau» einzugliedern oder sogar mit einem neuen Format abzulösen.

«Bulletin» wird überprüft
Denn vom eigenen, im zweimonatigen Rhythmus herausgegebenen «Bulletin» ist man im Gemeindehaus nicht mehr vollständig überzeugt. Die Aktualität der ebenfalls seit Jahrzehnten existierenden Publikation wird nicht angezweifelt. Die Aufmachung jedoch kommt den Verantwortlichen etwas angegraut daher. Der Gemeinderat sucht darum nach alternativen Möglichkeiten, den Bürgerinnen und Bürgern Informationen weiterhin gehaltvoll, darüber hinaus aber in einem entsprechenden Erscheinungsbild frei Haus zu liefern.

Spruchreif ist noch nichts
Der Birmenstorfer Gemeinderat Fabian Egger bestätigt, dass man sich im neuen Jahr mit den Effingermedien AG zusammensetzen will. «Spruchreif ist darum noch überhaupt nichts», betont er. Er sei aber zuversichtlich, eine gute Lösung zu finden. Im Vordergrund stehe eine Kooperation mit der «Rundschau», deren Reichweite man nutzen möchte, so Egger. «Amtliche Pflichtpublikationen können durchaus nur online veröffentlicht werden», findet er. «Für andere Infos aus dem Dorf, beispielsweise für die Ankündigung einer Seniorenwanderung, sind andere Kanäle besser geeignet und sollen auch beibehalten werden.»
Ideen dafür habe es auf Seiten des Verlags genug, unterstreicht Stefan Bernet. Auch wenn es noch zu früh ist, um über Details zu reden. Sicher ist für ihn indes: «Der Bedarf nach einem guten Produkt ist vorhanden, auf Seiten der Vereine und Institutionen im Dorf ebenso wie bei den Leserinnen und Lesern. Und für mich persönlich gilt: Es ist einfach ein gutes Gefühl, etwas Gedrucktes in der Hand zu halten.»

Stefan Böker

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