Das Schlimmste ist nun überstanden
29.01.2021 Fislisbach, Region ReusstalIm Alterszentrum am Buechberg liessen sich diese Woche 150 Personen impfen
Im Alterszentrum am Buechberg wütete im Dezember das Coronavirus. Mittlerweile ist wieder Ruhe eingekehrt. Am Dienstag wurden Bewohnerinnen und Bewohner und das Personal geimpft.
Edith Saner ist ...
Im Alterszentrum am Buechberg liessen sich diese Woche 150 Personen impfen
Im Alterszentrum am Buechberg wütete im Dezember das Coronavirus. Mittlerweile ist wieder Ruhe eingekehrt. Am Dienstag wurden Bewohnerinnen und Bewohner und das Personal geimpft.
Edith Saner ist erleichtert. «Die Situation hat sich beruhigt, eine schwierige Zeit liegt hinter uns», sagt die Verwaltungsratspräsidentin der Fislisbacher Pflegeinstitution. Kurz vor Weihnachten war das noch anders: Da musste Saner vor die Medien treten und verkünden, wie viele Personen sich angesteckt hatten, wie viele gestorben waren. Rückblickend ist die Verwaltungsratspräsidentin sehr froh und beeindruckt, wie in dieser besonderen Situation im Dezember die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Institutionen, aber auch zwischen Ärztinnen und Apothekern, Pflegepersonal und Angehörigen funktionierte. «Alle haben sich gegenseitig unglaublich unterstützt, hart gearbeitet und daran geglaubt, dass wir diese Krise zusammen meistern. Dafür bin ich sehr dankbar.»
Normalität ist wieder eingekehrt
Die Gesundheitsexpertin betont, dass langsam wieder Normalität einkehrt am Buechberg – auch wenn die Cafeteria weiterhin geschlossen ist und sämtliche Veranstaltungen und Gruppenaktivitäten abgesagt sind. «Der grösste Teil der Bewohnerinnen und Bewohner ist gesund und kann sich wieder frei bewegen.» Aktuell sei niemand mehr in der Isolation. «Auch für die Mitarbeitenden ist es eine Erleichterung, dass diese anspruchsvolle Zeit überwunden ist», ergänzt sie. «Es braucht noch Zeit, das Erlebte zu reflektieren und zu verarbeiten.» Viele leisteten Überzeit, verzichteten auf ihre Ferien. Einige können diese jetzt nachholen. Für den Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung ist klar: «Jetzt müssen wir ganz fest nach vorne schauen.»
Für die Angehörigen gelten indes weiterhin verschärfte Besuchsregeln. Sie dürfen ihre Lieben in ihrem Zimmer treffen, zu zweit, und mit Maskenpflicht. Über eine weitere Öffnung der Institution werde frühestens im März diskutiert. Dies werde aber von allen respektiert. Erleichtert nimmt Saner zur Kenntnis, dass am Buechberg mit dem Impfen begonnen wurde. 150 Impfdosen wurden am Dienstagnachmittag an Bewohnerinnen und Bewohner sowie Personal verabreicht. Dabei wurde das kantonale Impfteam, bestehend aus zwei Ärzten, mehreren Fachpersonen und Zivildienstleistenden, vom Pflegefachpersonal des Buechbergs, unter der Leitung von Pflegedienstleiterin Beatrice Zeindler, unterstützt. In Kühlboxen wurde der Imfpstoff ins Alterszentrum transportiert und dort in Spritzen aufgezogen. Die Fachleute verabreichten diese auf den Zimmern. «Dieser Vorgang erforderte viel Vorbereitung», sagt Zeindler, «und wurde unter Einhaltung aller Schutzmassnahmen durchgeführt.» Geimpft wurde nur mit Einverständnis. Bei Personen, die nicht selbst entscheiden konnten, zog das Alterszentrum die Angehörigen hinzu und holte ärztlichen Rat ein. Der Grossteil der Bewohnerinnen und Bewohner und mehr als die Hälfte des Personals wollte sich impfen lassen. War jemand dagegen, habe man das akzeptiert, so Zeindler. Erfreulicherweise habe keine der geimpften Personen Nebenwirkungen verspürt. Edith Saner hofft nun, dass das Alterszentrum bald wieder den Regelbetrieb aufnehmen kann. Bis alle die zweite Impfung bekommen, werde es aber noch mindestens drei Wochen dauern. «Ziel ist, mit der Impfung schneller zu sein als das mutierte Virus, vor dem wir grossen Respekt haben.»
Dass man, wie im Dezember, von rasant ansteigenden Ansteckungszahlen überrascht wird, sollte durch die Impfvorkehrungen, die bereits erkrankten und «geheilten» Bewohnenden und Mitarbeitenden, sowie die weiterhin geltenden Schutzmassnahmen nicht mehr eintreten.
Stefan Böker