Am Schmudo läuteten die Näbelriiter ihre coronakonforme Fasnacht ein
«Etwas geht immer» – mit diesem Motto überraschten die Näbelriiter die Niederwiler am Schmutzigen Donnerstag. Eisige Temperaturen und Schneefall konnten sie nicht aufhalten.
Die Näbelriiter haben sich mächtig ins Zeug gelegt und doch noch etwas auf die Beine gestellt. Zusammen mit den anderen Fasnachtsvereinen dekorierten sie das Dorf mit farbigen Girlanden. Wer dachte, dass dies in Corona-Zeiten alles war, täuschte sich. Die Niederwiler wurden, wie jedes Jahr am Schmudo, von den Näbelriitern geweckt. Das Tagwachtschlagen hat Tradition. Jeweils zwischen fünf und sieben Uhr fahren sie auf dem aktuellen Fasnachtswagen mit lauter Musik durch die Dorfstrassen. Heuer war fast alles gleich. Nur der Wagen war für einmal nur in einer abgespeckten Version zu sehen. Das Gerüst war nur mit Lampen dekoriert. Mitfahren konnten zudem wegen den Corona-Bestimmungen nur fünf Näbelriiter. Auch eisige Temperaturen und leichter Schneefall hielten sie nicht ab, mit dem Tagwachtschlagen doch noch einen Hauch Fasnacht im Dorf zu verbreiten. Am Samstag folgte die nächste Fasnachtsüberraschung. Vor der Reussthal Metzgerei betrieben sie einen Take-away-Stand. Getränke und Würste gaben sie in Fasnachtsmontur ab. Die Würste stiftete das ehemalige Näbelriitermitglied Thomas Peterhans. Der Erlös, es gab keinen Fixpreis für Speis und Trank, kam den Näbelriitern zugute. Sie werden den Betrag für ihren fantasievollen Fasnachtswagenbau im Jahr 2022 verwenden. Für ihre Aktionen erhielten sie die Erlaubnis der Gemeinde.
Debora Gattlen
UsLOCKete 2021
Eine Schnitzelbank (gekürzte Version) hat die Niederwiler Fasnächtlerin Marlis Töngi verfasst:
Anstatt Fasnacht juhee heisst’s Fasnacht ojeh, die 5. Johreszyt fallt us, das tuet eus weh.
D’Näbelriiter händ s’Motto scho vor langem beschlosse, mit «Iszyt in Niederwil» händ sie en Vollträffer gschosse.
D’Fasnacht und eusi Stimmig isch das Johr ygfrore, gäg de grassierend Virus hämmer alli verlore.
Kei Inthronisation, kei Bäll, kei Gugge-Kläng, nüt vo usglasse fyre und niene es Gedräng. Kei Dorfplatzfasnacht, keis bunts Trybe, mer händ alli müesse brav deheime blybe.
Eusi Zeremoniemeischteri schyssts gwaltig a, sie hätti doch scho e neue Ehreschränzer gha.
D’Aranca hed sich gfreut, mit ihrem Kostümverleih z’starte, jetz tuet sie fascht vergäbe uf Chundschaft warte.
Ned nur d’Beizer händ scho längschtens gnue, sit mänger Wuche sind ihri Betrieb scho zue.
Au mer vermissed s’ychehre grüsli. So das wär’s scho wieder gsy, s’vergangne Johr isch jo ohni Abwächslig verby, mer händ müesse blybe i de eigne vier Wänd, sodass mer usser Corona nüd vernoh händ. Uf dass eus niemer d’Hoffnig nimmt, die nöchscht Fasnacht chund bestimmt.