Wasser für nächste Jahrzehnte gesichert
19.03.2021 Bellikon, Künten, Stetten, RemetschwilDie Gemeinden Bellikon, Künten, Remetschwil und Stetten haben einen Wasserzusammenschluss vollzogen
Der Wasserzusammenschluss ist für die vier Gemeinden wegweisend. Sie können damit die Versorgung mit genügend Trinkwasser für die nächste Generation ...
Die Gemeinden Bellikon, Künten, Remetschwil und Stetten haben einen Wasserzusammenschluss vollzogen
Der Wasserzusammenschluss ist für die vier Gemeinden wegweisend. Sie können damit die Versorgung mit genügend Trinkwasser für die nächste Generation sichern.
Die Sommer werden immer trockener und die Bevölkerung wächst. An vielen Orten wird das Wasser knapp. Eine Lösung muss her. Die Gemeinden Bellikon, Künten, Remetschwil und Stetten spannen nun zusammen. Was an anderen Orten Jahre dauert, bis ein Verbund zustande kommt, wurde hier in zwei Jahren umgesetzt. Seit dem 1. Oktober 2020 ist in Bellikon das neue Reservoir, oberhalb des Dorfes, mit drei Wasserkammern und zwei neuen Wasserpumpen in Betrieb. Das Trinkwasser wird hier gesammelt und an die Vertragsgemeinden verteilt. «Da das neue Steuerungssystem vom gleichen Hersteller ist, wie das vom alten, funktioniert alles bereits sehr gut», sagt Reto Meier, Brunnenmeister in Bellikon. Die Steuerung erfolgt vollautomatisch, somit ist die Überwachung für den Brunnenmeister stark erleichtert.
Vorausschauend geplant
Bellikon sorgte bereits vor zehn Jahren dafür, dass künftig im Dorf das Wasser nicht versiegt. Die Gemeinde schloss sich vorausschauend dem Regionalen Wasserverbund Mutschellen an. Inzwischen hat dieser sich wiederum mit der Wasserversorgung Zürich zusammengeschlossen. Mit dem Zusammenschluss der vier Gemeinden steht seit letztem Oktober das Zürichseewasser den Vertragsgemeinden ebenfalls zur Verfügung. Gemäss Vertrag können nun Bellikon, Künten, Remetschwil und Stetten 200 Kubikmeter Wasser pro Tag beziehen. Wegen des Zusammenschlusses und dem Sanierungsbedarf der hundertjährigen Wasserkammer wurde in Bellikon die Erneuerung des Reservoirs vorgezogen. 2018 hiess der Souverän an der Winter-Gmeind den Kredit für den Neubau des Reservoirs gut. 2019 wurde mit dem Bau begonnen. Nebst dem neuen Reservoir mussten zusätzlich die Leitungen vom Reservoir ins Dorf erneuert werden. Bellikon verfügt über viel Eigenwasser durch Quellen und aus dem Grundwasserpumpwerk Weid, welches mit Wasser aus dem unterirdischen See zwischen Künten und Busslingen gespeist wird.
«Bei der Gemeinde Stetten besteht bereits seit zehn Jahren eine Notwasserleitung nach Bellikon», sagt Anton Birrer, Gemeinderat in Stetten. Die Leitung kam bisher nur zum Einsatz, wenn bei einem Brand zusätzliches Löschwasser gebraucht wurde, das gleiche gilt für Remetschwil. Bei einem Brand in Busslingen, könnte zusätzlich auf Wasser aus Niederrohrdorf zurückgegriffen werden. «Wir haben mit dem Zusammenschluss ein zweites Wasserstandbein erhalten», sagt Maurizio Giani, Gemeinderat in Remetschwil.
Was früher nur für Notfälle diente, wird heute als Wasserzuleitung genutzt. Dafür mussten kleinere Anpassungen vorgenommen werden. In den Reservoirs der Gemeinden wird das Wasser aus Bellikon mit dem eigenen gemischt. Der positive Nebeneffekt des eingespeisten Zürichseewassers ist, dass der Härtegrad deutlich tiefer ist.
Option auf mehr Wasser vorhanden
Dank des Zusammenschlusses ist das Trinkwasser in allen vier Gemeinden für die nächsten Jahrzehnte gesichert. Sollte künftig mehr Wasser benötigt werden, könnte die vertraglich festgelegte Wassermenge von 200 Kubikmeter pro Tag von jeder Gemeinde weiter erhöht werden. «Wir haben eine Option die Wassermenge zu erhöhen», sagt Anton Birrer.
Debora Gattlen