E-Carsharing — Alle wollen Probe fahren

Fr, 28. Mai. 2021

Vor dem Gemeindehaus gibt es drei neue E-Ladestationen. Auf dem vordersten steht ein Elektro-Mietauto

Der Run an Pfingsten war gross. An allen drei Tagen sah man den weiss-schwarzen BMW i3 nur selten auf dem Parkplatz beim Gemeindehaus. E-Carsharing ist in Künten seit dem letzten Freitag möglich. In der Region ist das ein Novum.

Reservieren, einsteigen, losfahren – so einfach geht elektrischer Fahrspass mit der Carsharing-Plattform «E-Cargovia». Dafür muss man sich nur registrieren. Der Vorteil: Es wird keine Grundgebühr erhoben, es braucht keine Versicherung und die Miete ist sehr moderat. Pro Stunde kostet das E-Fahrvergnügen gerade einmal acht, die Tagesgebühr 65 Franken. Dazu sagt Matthias Eifert, Leiter Geschäftsstelle E-Cargovia: «Die Wertschöpfung durch das E-Sharing bleibt in der Gemeinde. Die Einnahmen gehen an die Elektra. Sie übernimmt aber auch die Defizitgarantie.» Der Verein Zukunftsregion Argovia will mit der zur Verfügungstellung des E-Carsharings ein Angebot für Gemeinden und regionale KMU schaffen, einen Beitrag zur Umsetzung der neuen Energiestrategie im Kanton Aargau leisten. Vor drei Jahren wurde das Projekt lanciert. Inzwischen gibt es im Kanton 13 E-Carsharing-Standorte. «Gemeinden, die Interesse am Projekt haben, können sich bei uns melden», sagt Eifert. Davon Gebrauch machte Urs Hafner, Präsident der Genosschenschaft Elektra Künten.

E-Auto ohne teure Anschaffung
Elektroautos sind im Trend – viele Autohersteller entwickeln zurzeit E-Fahrzeuge und bringen diese in Serie auf den Markt. Noch sind E-Autos teurer in der Anschaffung, dafür kostengünstiger im Unterhalt als herkömmliche Fahrzeuge. Das lässt den einen oder anderen noch zögern, auf ein E-Auto umzusteigen. Das E-Carsharing ist eine Alternativve, es muss nicht gleich ein eigenes E-Fahrzeug angeschafft werden. Mit vier Plätzen ist es ausserdem ideal für einen Familienausflug oder einfach, um ein E-Auto Probe zu fahren. «Die Elektra feiert 2021 ihr 110-Jahr-Jubiläum. Mit dem E-Carsharing wollen wir etwas für die Künter Bevölkerung machen», sagt Hafner.
Und so funktioniert es: Zunächst registrieren sich Interessierte unter: e-cargovia.ch. Dann buchen sie das E-Auto über die E-Cargovia-App für den gewünschten Zeitraum. Vor Ort – in Künten auf dem Parkplatz vor dem Gemeindehaus – wird das Fahrzeug mit der App geöffnet, die Ladesäule mit der im Fahrzeug hinterlegten Karte entriegelt, das Ladekabel vom Auto gelöst und in die Ladestation eingehängt. Ab dann heisst es Gas geben und die Fahrt geniessen. Eine Ladung Strom ist im Mietpreis inbegriffen und damit können 280 Kilometer zurückgelegt werden.

Drei Parkplätze von der Gemeinde
Auf Anfrage sagt Gemeindeammann Werner Fischer: «Urs Hafner fragte den Gemeinderat, ob die Gemeinde für das E-Carsharing einen Parkplatz vor dem Gemeindehaus zur Verfügung stellen könnte.» Der Gemeinderat bot Hand. Sie stellten nicht nur einen, sondern gleich drei Parkplätze zur Verfügung. Die zwei zusätzlichen Parkplätze sind mit E-Ladestationen mit mittlerer Ladekapazität ausgerüstet und für private Nutzer gedacht. Die Gemeinde werde den Bedarf an Ladestationen verfolgen und allenfalls Lösungen für weitere Standorte anbieten. So sei bereits beim Bau des Parkplatzes bei den ARA-Vorbereitungsarbeiten an E-Auto-Ladestationen gedacht worden. Von der nahen Trafostation könnten diese problemlos mit Strom versorgt werden. Sogar eine Schnellladestation für Autos wäre an dieser Stelle möglich. Steckdosen zum Laden von E-Bikes sind beim Parkplatz bereits vorhanden.
Nebst dem E-Carsharing gibt es noch einen weiteren Beitrag an die Umwelt: Die Elektra Künten bezieht dieses und nächstes Jahr Strom von Schweizer Wasserkraftwerken. Für die Elektrotanksäulen wird zusätzlich Strom aus der Photovoltaikanlage auf dem Dach des Gemeindehauses eingespeist.

Debora Gattlen

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