Leserbrief zum Artikel vom 18. Mai im «Reussbote» zur Trinkwasser- und Pestizidinitiative.
Mit Erschrecken lese ich den Artikel über die Angst der Biobauern in unserer Region, sich zur Trinkwasser- und Pestizidinitiative öffentlich zu äussern. Keiner der vom ...
Leserbrief zum Artikel vom 18. Mai im «Reussbote» zur Trinkwasser- und Pestizidinitiative.
Mit Erschrecken lese ich den Artikel über die Angst der Biobauern in unserer Region, sich zur Trinkwasser- und Pestizidinitiative öffentlich zu äussern. Keiner der vom «Reussbote» Angefragten wagt es, mit seinem Namen, geschweige denn mit Bild, zu seiner Meinung zu stehen. Sogar die grüne Grossrätin und Biobäuerin hängt «nur kleine Fahnen» an ihrem Hof zu den Initiativen auf.
Wo sind wir denn, dass selbst erfahrene und überzeugte Biobauern und -bäuerinnen vor der Agrarlobby und ihren Kollegen im Dorf kuschen? Sie erbringen doch seit Jahrzehnten den Praxisbeweis, dass es auch ohne synthetische Gifte und prophylaktische Antibiotika geht.
Wenn eine offene Diskussion unter uns Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern nicht mehr möglich ist, dann gute Nacht direkte Demokratie, auf welche wir doch alle so stolz sind.
Klar bringen die Initiativen für die meisten Bauern einschneidende Veränderungen für die Bewirtschaftung ihres Kulturlandes. Diese sind aber offensichtlich dringend nötig, denn es gilt den drei von der Landwirtschaft verursachten Hauptproblemen entschieden entgegen zu treten:
1. dem erschreckenden Rückgang der Insekten-, der Vogel und der Fischfauna, 2. dem übermässigen, klima- und bodenschädigenden Stickstoffausstoss (Ammoniak) und der Überdüngung infolge zu hoher Viehbestände und 3. der teils beunruhigenden Belastung unseres Trinkwassers.
Ich wünsche mir eine umweltverträgliche, nachhaltige Landwirtschaft mit sorgsam eingesetzten öffentlichen Geldern und ohne staatliche Fehlanreize.
Thomas Burger, Rütihof