Lange hat’s gedauert. Gegen den Aufsteiger FC Küttigen hat es auf eigenem Platz endlich gereicht. Und das gleich mit vier Toren ohne auch nur ein einziges zu kassieren.

Welch ein Gegensatz zu den letzten Partien der Niederwiler, die jeweils mit hängenden Köpfen vom Platz trotteten. Es war eine einzige Befreiung. Sie haben es beim FC Niederwil beinahe gebetsmühlenartig wiederholt: Einmal, so sagten sie müsse es doch klappen. Einmal müsse das Pendel auf die andere Seite schwingen. Nicht wie zuletzt als man bei Menzo Reinach gleich dreimal geführt und am Ende noch 3:4 verloren hat. Nein diesmal war fast alles anders. Fast alles, weil es auch diesmal wieder hätte schiefgehen können. Die Niederwiler brachten in den ersten 40 Minuten nicht viel Zählbares auf den Platz. Es war ein müder Kick, der da geboten wurde. Geprägt von Vorsicht und einer guten Prise Ängstlichkeit. Gut konnten die Gäste davon nicht profitieren. Chancen dazu hätten sie gehabt. Aber ein bärenstarker Simon Zimmermann im Tor vereitelte Schlimmeres. Und wenn er schon geschlagen war, hatten die Küttiger Stürmer ihr Visier ungenau eingestellt. Das Spiel tröpfelte so ein bisschen vor sich hin. Und dann kam er doch noch, der Paukenschlag. Kurz vor der Pause hat es Rätz-Pätz gemacht. Fabrice Rätz profitierte von einem Abpraller des gegnerischen Goalies, der einen Schuss von Damian Wüthrich in extremis abwehren konnte. Rätz war mit dem Kopf da. Und Pätz, stand es 1:0. Klar wollten sich das die Küttiger nicht gefallen lassen. Für sie war das, gemessen an den Spielanteilen ein völlig verkehrtes Resultat. Doch diesmal war halt eben (fast) alles etwas anders. Küttigen suchte den schnellen Ausgleich. Aber Niederwil hielt hinten dicht – und vorne? Da hatten sie Rätz. Der machte nämlich kurz nach der Pause nochmals Rätz-Pätz zum 2:0. Und wenn es einmal klappt, kommt (fast) alles von allein. Dann marschiert ein Casey Specker von hinten nach vorn und steuert mal kurz spitz einen Treffer per Kopf bei. Oder ein Emiliano Di Chiara kommt spät für Insaurralde hinein und trifft ebenfalls, so dass die Niederwiler wieder mal eines ihrer Jubelfeste feiern konnten.

Heute Abend in Suhr
Mit diesem Erfolg lebt es sich für die Niederwiler zwar noch nicht komfortabel in der Tabelle. Diese Komfortzone werden sie wohl auch die ganze Saison über nie erreichen. Das spielt aber keine Rolle. Der Kampf gegen den Abstieg ist schliesslich eine Kernkompetenz der Niederwiler. So gesehen befindet sich das Team von Gino Saporito und Reto Salm dort, wo es sich zu bewegen weiss. Wenn es sich so bewegt wie gegen Küttigen, kann es nicht wirklich schiefgehen.
Schon heute Abend geht es für die Niederwiler weiter. Es wartet der äusserst schwere Gang zum FC Suhr. Anpfiff auf der Hofstattmatten ist um 20 Uhr. Mit dem 4:0 vom Samstag im Rücken ist den Niederwilern durchaus auch bei den Suhrern viel zuzutrauen. Vielleicht macht es ja auch heute Abend wieder Rätz-Pätz.

Beat Gomes

Match-Telegramm

FC Niederwil – FC Küttigen 4:0 (1:0)
Riedmatt Niederwil, 95 Zuschauer

Tore: 41. Fabrice Rätz (Kopftor), 1:0, 55. Fabrice Rätz 2:0, 59. Casey Specker (Kopftor), 80. Emiliano Di Chiara 4:0
FC Niederwil: Simon Zimmermann, Livio Rey, Luca Angst (C), Casey Specker, Rafael Schertenleib, Jamie Specker (87. Luca Rey), Joel Rey, Raphael Peterhans, Damian Wüthrich (89. Martin Bräuer), Fabrice Rätz (81. Arijan Mehmeti), Joel Insaurralde (71. Emiliano Di Chiara)
Verwarnungen: 36. Joel Insaurralde, 83. Jamie Specker