Fussball 3. Liga, Gruppe 2: Der FC Mellingen gewinnt sein letztes Vorrundenspiel in Döttingen 5:1
Kurt Etter ist so etwas wie eine Wunderheilung gelungen. Er hat den darniederliegenden FC Mellingen innerhalb weniger Wochen zurück in die Spur gebracht. Nach dem 5:1-Sieg im letzten ...
Fussball 3. Liga, Gruppe 2: Der FC Mellingen gewinnt sein letztes Vorrundenspiel in Döttingen 5:1
Kurt Etter ist so etwas wie eine Wunderheilung gelungen. Er hat den darniederliegenden FC Mellingen innerhalb weniger Wochen zurück in die Spur gebracht. Nach dem 5:1-Sieg im letzten Vorrundenspiel in Döttingen ist Etters Mission vorerst beendet. Wie geht es nun weiter mit dem 3.-Ligisten?
Kurt Etter ist kurz davor, im Mellinger Fussball Kultstatus zu erlangen. Es hat zwar im Verein nicht allen gepasst, als er als Notnagel auf die Trainerbank zurückgeholt wurde. Acht Spiele später sind die kritischen Stimmen verstummt. Auch sie haben festgestellt, dass aus dem «Mittelland-Vulkan», der praktisch bei jedem Spiel Feuer und Lava ausspuckte, ein durchaus freundlicher und zurückhaltender Zeitgenosse geworden ist. Etter, der einst NLB gespielt hat, führte die Junioren des FC Mellingen in die höchste Juniorenliga des Landes. Und er stieg später mit dem Stamm der vormaligen Junioren in die 2. Liga auf. Nach drei Jahren tauchte der FC Mellingen wieder in die 3. Liga ab. Das war vor drei Jahren. Kurt Etter trat von seinem Traineramt zurück. Toni Di Santo kam an seiner Stelle. Der hat vor einigen Wochen den Dienst aus freien Stücken quittiert, nachdem sich die Spieler gegen den Trainer ausgesprochen hatten. Die damals zahnlosen «Löwen» lagen nach sechs Spielen und nur einem Zähler auf dem letzten Tabellenplatz. Nun, sieben Meisterschaftsspiele später, sieht die Lage wieder rosiger aus. Der FC Mellingen gewann die letzten vier Partien allesamt, mit einem Torverhältnis von 16:4. Dazu kommt der 4:1-Cupsieg in Tägerig, so dass Mellingen im kommenden Frühjahr in den Viertelfinals noch dabei sein wird.
Im Spiel gegen den Tabellenletzten Döttingen, liess der FC Mellingen nichts anbrennen. Er gewann am letzten Freitagabend klar 5:1. Der Sieg hätte noch deutlicher ausfallen können, wenn die Mellinger ihre Chancen konsequenter ausgenutzt hätten. Allein Andi Etter, der Sohn des Trainers, verschoss zweimal vom Elfmeterpunkt aus. Kurt Etter zeigte sich denn auch vom Spiel und Resultat nur mässig zufrieden. Allerdings fehlten ihm der gesperrte Fabian Gisi und die abwesenden Diego Beerle und Manuel Gerwer. Zudem hat Kurt Etter nach der Pause praktisch die halbe Mannschaft ausgewechselt, damit auch die Ersatzspieler Spielpraxis sammeln konnten. Nach der Pause, beim Stand von 3:0 kassierte Mellingen einen Gegentreffer. Der zeigte allerdings eine positive Wirkung. Die Mellinger reagierten und stellten schnell auf 5:1 um. Heute, Dienstag, versammelt Etter seine Mannschaft zu einem letzten Training vor der Winterpause. «Dann ist für mich vorläufig Schluss», sagt Etter. Vorläufig deshalb, weil er vor einigen Wochen notfallmässig eingesprungen war. Damals sagte er, er mache es mal bis zum Ende der Vorrunde. Und zwar ohne eine Entschädigung. Und, würde er es auch in der Rückrunde nochmals tun? «Das liegt nicht an mir», sagt Kurt Etter und erinnert daran, dass es kaum kritische Stimmen gegeben hat, als man ihn zurückholte. Für den neuen Präsidenten Kreshnik Ethemi ist das gar keine Frage. «Ich werde mit Kurt Etter ein Gespräch führen. Es wäre schön, wenn wir uns darauf einigen könnten, dass er auch die Rückrunde mit dem Team bestreiten würde.» Ethemi ist zuversichtlich, dass sie sich einigen können.
Beat Gomes