Verletzungshexe geistert durchs Esp
19.10.2021 Sport, FussballFussball, 2. Liga: Der FC Fislisbach verschläft die 1. Halbzeit. 0:3-Niederlage gegen den FC Wohlen.
Es ist so auf dem Esp, wie es in den Spielen zuvor schon war. Die Fislisbacher gehen am Stock. Viele Spieler sind krank, verletzt oder laufen auf dem Zahnfleisch. So ist gegen das ...
Fussball, 2. Liga: Der FC Fislisbach verschläft die 1. Halbzeit. 0:3-Niederlage gegen den FC Wohlen.
Es ist so auf dem Esp, wie es in den Spielen zuvor schon war. Die Fislisbacher gehen am Stock. Viele Spieler sind krank, verletzt oder laufen auf dem Zahnfleisch. So ist gegen das talentierte Spitzenteam aus Wohlen kein Kraut gewachsen. Dennoch: Es gibt auf dem Esp auch Lichtblicke.
Natürlich, nach so einer Niederlage, ist die Stimmung auch im Publikum nicht die beste. Dass aber Präsident Martin Dürr über den Platz eilen muss, um einen Stänkerer in die Schranken zu weisen, der Spieler und Staff mit unflätigen Ausdrücken beschimpft, ist dann doch eher ungewöhnlich. Bei dem Stänkerer handelt es sich um einen ehemaligen Präsidenten des Vereins, der noch immer aufgebracht darüber ist, wie Trainer Christian Jäggi kurz vor dem Saisonstart entlassen worden war. Doch das ist Schnee von gestern. Auch mit Jäggi wäre die Situation wohl nicht besser, als sie derzeit ist. Armuzzi macht mit ihrem Assistenten Cristian Iglesias, was möglich ist. Nach dem 1:2-verlorenen Cupspiel in Sarmenstorf unter der Woche, verfügte das Trainergespann kaum mehr über Spieler, die beschwerdefrei gehen konnten. So ist an ein geordnetes Training nicht zu denken. Das geht nun schon seit Wochen so. Kaum meldet sich ein genesener Spieler zurück, erwischt es einen andern. Wie zuletzt Siro Dubach, der in Sarmenstorf eine Zerrung erlitten hat. Er wird auch in den nächsten Wochen fehlen. Er fliegt für einen Sprachaufenthalt nach Hawaii. Abwehrchef Silvan Bär befindet sich zwar wieder im Training, kann aber noch nicht mittun. Brian Bosshard, sonst eine Rakete auf der Aussenbahn, spielt seit Wochen nur mit Schmerzmitteln. Entsprechend hält er sich in Zweikämpfen zurück. Manuel Humitsch und Remo Peterhans fehlen sowieso seit Wochen wegen Verletzungen. «Ich spiele nun seit Wochen durch und habe jedesmal andere Mitspieler im Zentrum», sagt Mittelfeldregisseur Toma Culjak.
«Es ist wie verhext», sagt Ramona Armuzzi mit einem Anflug von Sarkasmus. «So etwas habe ich in meiner fussballerischen Laufbahn noch nicht erlebt.»
Chance zum 1:1 verpasst
Dennoch hätten die Fislisbacher auch in dieser Aufstellung gegen den FC Wohlen etwas reissen können. Allerdings brauchten sie eine Halbzeit, um sich auf das variable Tempospiel der Gäste einstellen zu können. Aber da lag der FC Wohlen bereits zwei Längen voraus. Nicht zuletzt deshalb, weil sich Justin Comas und Lukas Hövel in der 38. Minute nicht einig wurden, wer nun die Kugel, die einschussbereit einen Meter vor der Torlinie rumtanzte, reinhauen sollte.
Starke 2. Halbzeit, aber…
Eine Minute später hiess es durch einen Konter 0:2. Der Klassiker: Wer sie nicht macht, der kriegt sie. In der 2. Halbzeit zeigten die Fislisbacher, dass sie auch gegen eine Spitzenmannschaft wie Wohlen spielerisch und kämpferisch mithalten können. Doch es fehlte die letzte Entschlossenheit in der gefährlichen Zone. Yannic Frei, der schon früh raus musste fehlte an allen Ecken und Enden. Ihm fehlte nach einer Krankheit die Kraft. Auffallend auch: Der Ball tanzte zwar immer wieder gefährlich durch den Wohler Strafraum. Doch die Kugel fiel nicht zu Gunsten der Fislisbacher. Das kann schon nächste Woche ganz anders sein, wenn sie in Oftringen ran müssen. Einmal wieder in Führung gehen und das Ding reinmachen. Schon sieht die Sache wieder ganz anders aus.
Beat Gomes



