Jetzt ist der Samichlaus besonders wichtig
03.12.2021 Fislisbach, Region Reusstal«Es braucht jetzt auch mal einen Zacken mehr», sagt Yvonne Oppliger. Mehr Samichlaus, mehr Zeit und viel Liebenswürdigkeit
Alles fast wie immer! – Kinderaugen, die leuchten, Mädchen und Buben, die Versli aufsagen und ein oranges Mandarinli in kleine ...
«Es braucht jetzt auch mal einen Zacken mehr», sagt Yvonne Oppliger. Mehr Samichlaus, mehr Zeit und viel Liebenswürdigkeit
Alles fast wie immer! – Kinderaugen, die leuchten, Mädchen und Buben, die Versli aufsagen und ein oranges Mandarinli in kleine Hände.
Als sich im Sommer in Fislisbach Jungwacht und Blauring (Jubla) auflösten, war die Sorge gross. Unter anderem stellte sich die Frage: Was geschieht mit dem Samichlaus? Traditionsgemäss sorgte in Fislisbach die Jubla dafür, dass Samichlaus und Schmutzli zu den Kindern nach Hause kommen. Ohne Jubla also kein Samichlaus? Zunächst erklärten sich die katholische Kirchgemeinde und Michael Peterhans von der Kirchenpflege bereit, einzuspringen und den Samichlaus in Fislisbach zu retten. Dann aber meldete sich der Jubla-Ehemaligenverein als erfahrener Player rund um Besuche durch den Samichlaus. Daraufhin setzten sich Kirchenpflege und ehemalige Jublaner zusammen, fanden sich und fanden auch Lösungen. Er habe Ideen eingebracht, sagt Peterhans, und würde jederzeit unterstützen, wenn das nötig sei. Er sei aber vor allem sehr froh, dass der Verein die Koordination und Organisation übernommen habe.
«Auch mal einen Zacken mehr»
Vier Männer und zwei Frauen aus dem Kreise des Ehemaligenvereins tragen nun die Verantwortung. «Es ist uns ein Herzensanliegen, dass der Samichlaus auch in schwierigen Zeiten zu den Kindern kommt», sagt Yvonne Oppliger, die zur Gruppe dieser Ehemaligen gehört. Konstanz und Gewissheit benötigten zurzeit gerade auch die Jüngsten. Dabei vereiteln das Virus und die damit verbundenen Massnahmen Einiges. Die Familien zu Hause besuchen sei, coronabedingt, zurzeit schwierig, sagt Oppliger. Oppliger aber ist überzeugt, dass Mut und Kreativität bei der Suche nach Alternativen nötig sind. Es sei im Moment besonders wichtig, einen liebenswürdigen Umgang zu pflegen, sich Zeit zu nehmen. «Auch mal einen Zacken mehr zuzulegen als sonst.» Der Samichlaus soll die Kinder deshalb auch dieses Jahr in Fislisbach zum Strahlen bringen. «Die Mädchen und Buben», verspricht Yvonne Oppliger, «treffen den Samichlaus im Dorf.» Am Sonntag auf dem Guggerplatz und am Montag in den Quartieren (siehe Kasten).
Gewänder sind geflickt und glänzen
Rasch fanden sich Samichläuse, die in Fislisbach den Bischofsmantel anziehen wollten. Die Gewänder des St. Nikolaus hängen im Keller des Vereinshauses der katholischen Kirchgemeinde, inzwischen auch wieder in schönster Pracht. Denn noch im Sommer war ihr Zustand bedenklich. Kirchenpfleger Michael Peterhans hatte dafür gesorgt, dass sie in die Hände einer Schneiderin gelangten, die zwei Monate lang flickte, nähte und reparierte. Auch die dunklen Kutten der Schmutzli. In diese Kutten schlüpfen nun Jugendliche, die noch bis vor Kurzem bei der Jubla mitmachten. «Sie empfanden es als Ehre und hatten sofort zugesagt, als wir sie anfragten», sagt Yvonne Oppliger.
Heidi Hess
Samichlaus im Dorf
Am Sonntag, 5. Dezember, kommt der Samichlaus um 17 Uhr auf den Guggerplatz in Fislisbach. Er freut sich auf Lieder und Verse, welche die Kinder für ihn und die Schmutzli geübt haben. Er freut sich auch, den Kindern kleine Geschenke in die Hände zu drücken. Am Montag, 6. Dezember, kommt er dann um 18 Uhr in die Quartiere: Zur Zimmerei Peterhans-Schibli an der Bernardastrasse, zur Kreuzung Ifang, Zelglistrasse sowie auch zur Kreuzung Bollstrasse, Steinäckerstrasse, Schönbühl. (hhs)


