Vor zwei Wochen wurde ein Mann mit vorgehaltener Waffe beim Bezug von Bargeld überfallen
Der Fislisbacher fühlte die Waffe im Rücken, als er am Sonntag vor zwei Wochen Geld am Bancomat bezog. Der Räuber floh mit dem Geld.
Traumatisiert sei er nicht, betont der ...
Vor zwei Wochen wurde ein Mann mit vorgehaltener Waffe beim Bezug von Bargeld überfallen
Der Fislisbacher fühlte die Waffe im Rücken, als er am Sonntag vor zwei Wochen Geld am Bancomat bezog. Der Räuber floh mit dem Geld.
Traumatisiert sei er nicht, betont der Fislisbacher (Name der Redaktion bekannt). «Ich bin erleichtert, dass der Räuber verhaftet wurde und inzwischen die Delikte gestanden hat», sagt er weiter. Am Sonntag vor zwei Wochen bezog er um 11 Uhr morgens am Bancomaten der CS im Innenraum Geld. Just als der Automat seine 200 Franken ausspuckte, spürte er eine Waffe im Rücken. Eine Stimme sagte: «Gib das Geld her.» Instinktiv drehte sich der Fislisbacher um und sah einen Mann mit einer Waffe auf ihn zielen. «Ich blieb erstaunlich ruhig», sagt er. «Das Gesicht des Mannes konnte ich nicht erkennen, da er die Kapuze ins Gesicht gezogen hatte. In diesem Moment hatte ich nur ein Ziel. Der Räuber soll das Geld nehmen und mich in Ruhe lassen.» Er sagte ihm deshalb, dass die Limite auf dem Konto bereits ausgeschöpft sei, als er nach mehr Geld fragte. Der Räuber nahm das Geld und floh.
Kapo war innert kurzer Zeit da
Nachdem der Räuber weg war, wählte der Überfallene unverzüglich die Notrufnummer 117 der Polizei. «Die Kapo war sehr schnell vor Ort», sagt der Fislisbacher. Die Polizisten machten sich unverzüglich auf die Suche nach dem Räuber. Leider ohne Erfolg. Auf dem Polizeiposten wurden dem Überfallenen Fotos von Personen gezeigt. Da er das Gesicht des Räubers nicht sah, konnte er niemanden erkennen. Die Kapo bot ihm auch psychologische Opferhilfe an, die er nicht in Anspruch nehmen musste. Ein Polizist sagte zu ihm: «Der Räuber hat nicht sie gemeint. Sie waren einfach zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort.» Diese Aussage habe ihm sehr geholfen. Zwei Tage später war er erneut auf dem Polizeiposten. Als er Aufzeichnungen einer Fislisbacher Überwachungskamera sah, konnte er einen Mann anhand der Kleidung identifizieren.
Im Bancomatraum selbst kann ein Knopf gedrückt werden, damit die Türe während dem Bargeldbezug geschlossen bleibt. Am Eingang ist dazu ein Hinweisschild unter dem Türöffner angebracht. «Ich rechnete nicht damit, dass ich am helllichten Tag beim Bancomaten in Fislisbach überfallen werde», sagt er. «Ich habe deshalb noch nie den Knopf für die Verriegelung bedient.»
Bericht auf Tele M1 und in Zeitung
In der gleichen Woche sah der Überfallene auf Tele M1, dass in Dättwil eine Spar-Filiale überfallen wurde. «Ich war mir anhand der Personenbeschreibung zu 200 Prozent sicher, dass es sich um die gleiche Person handelt wie bei mir. Es hiess, dass er Handschuhe trug und die Pistole in der linken Hand hielt.» Den Überfall auf den Volg-Laden in Oberrohrdorf mit der anschliessenden Verhaftung erfuhr der Fislisbacher von einem Kollegen, der den Artikel in der Zeitung las. «Ich wartete gespannt auf den Anruf der Polizei, um zu erfahren, dass es der gleiche Mann war», sagt er. Und dann kam der Anruf und es wurde mitgeteilt, dass der Räuber alle drei Überfälle gestanden habe. «Die Kapo hat einen super Job gemacht. Mir war klar, dass sie wegen laufenden Ermittlungen nicht alle Fragen beantworten konnten. Trotzdem haben sie mich immer auf dem Laufenden gehalten.»
Debora Gattlen