Neue Asylunterkunft auf der Zielgeraden
29.03.2022 Niederwil, FreiamtDas Baugesuch für die Asylunterkunft liegt noch bis am 19. April auf der Gemeindekanzlei auf
Im Dorf ist es ruhig. Der an der Urne demokratisch gefällte Entscheid scheint akzeptiert. Der Gemeinderat hofft, dass das Baugesuch ohne Einwendungen bleibt.
Es war ein langer Weg. ...
Das Baugesuch für die Asylunterkunft liegt noch bis am 19. April auf der Gemeindekanzlei auf
Im Dorf ist es ruhig. Der an der Urne demokratisch gefällte Entscheid scheint akzeptiert. Der Gemeinderat hofft, dass das Baugesuch ohne Einwendungen bleibt.
Es war ein langer Weg. Die neue Asylunterkunft passte nicht allen. Vor allem der Standort und die Kosten von 860 000 Fr. sorgten für kontroverse Diskussionen. Mit dem klaren «Ja» an der Urne für den Neubau einer Asylunterkunft an der Hubelstrasse, setzte die Niederwiler Bevölkerung ein klares Zeichen. Nun scheint das Projekt auf die Zielgerade einzubiegen. Noch bis 19. April liegt das Baugesuch in der Gemeindekanzlei auf. Gemeinderätin Martina Balmer sagt: «Die Anwohner haben mir gesagt, dass sie den demokratischen Entscheid der Abstimmung akzeptieren werden. Und sie haben mir für das Projekt Glück gewünscht.» Der Gemeinderat hofft, dass nun keine Einsprachen zum Baugesuch eingehen. So kann am geplanten Fahrplan für die neue Asylunterkunft festgehalten werden. Im August soll der Baustart sein.
Elementbau mit zwei Wohnungen
Auf der Bauparzelle an der Hubelstrasse sind die Bauprofile ausgesteckt. Gemäss Baugesuch ist ein zweistöckiges Haus mit 198 Quadratmeter Bruttowohnfläche als neue Asylunterkunft geplant. Enthalten sind zwei Wohnungen mit je drei Zimmern, einem Wohn-Küchenbereich, sowie Bad-WC. Jede der Wohnungen bietet Platz für sechs Personen. Im Notfall könnten statt 12 Personen bis zu 18 Asylanten untergebracht werden. Das Haus mit Flachdach wird im Elementbau aus Holz errichtet. Beheizt wird es mit einer Luft/ Wasser-Wärmepumpe. «Dank der Elementbauweise ist nur eine kurze Bauzeit erforderlich», sagt Martina Balmer. «Bereits im Dezember sollte die neue Asylunterkunft bezugsbereit sein.» Die Verantwortlichen hoffen, dass es zu keinen nennenswerten Bauverzögerungen kommt. Bekanntlich kommt es wegen der Corona-Zeit und dem Krieg in der Ukraine zu diesen Verzögerungen bei Zulieferern. «Bis jetzt ist dem Gemeinderat aber kein anderer Termin genannt worden», so Balmer weiter.
Aktuelle Asylunterkunft ist marode
Es ist bekannt, dass die bisherige Asylunterkunft – eine ehemalige Arbeiter-Baracke – heruntergekommen ist. Ein Ersatz ist daher unumgänglich. 2018 schlug der Gemeinderat deshalb an der Gmeind einen Ersatz an der Göslikerstrasse vor. Der Souverän lehnte das Vorhaben ab – das Haus sei zu klein.
An der Sommer-Gmeind 2021 präsentierte der Gemeinderat einen neuen Vorschlag mit Standort an der Hubelstrasse: Ein zweistöckiger Neubau als Asylunterkunft. Der Grundeigentümer, der Verein Gnadenthal, erklärte sich bereit, das bestehende Haus abzureissen und das Bauland im Baurecht an die Gemeinde abzugeben. Der Souverän hiess das Geschäft nach kurzer Diskussion gut. Im August wurde dagegen das Referendum ergriffen. Statt den benötigten 381 Stimmen, setzten gleich 452 Niederwilerinnen und Niederwiler ihre Unterschrift darunter. Die Urnenabstimmung zeigte aber ein anderes Bild. Am 24. Oktober 2021 wurde das Referendum deutlich mit 568 Jagegen 329 Nein-Stimmen abgelehnt.
Neue Lösung für Betreuung gefunden
Der Kanton kündigte den Vertrag für die Betreuung der Asylsuchenden auf anfangs Sommer. «Wir haben eine neue Lösung gesucht und auch bereits gefunden», sagt Balmer. «Der Vertrag wird demnächst unterzeichnet.» Durch die Flüchtlingswelle aus der Ukraine würden Betreuungskräfte noch rarer. Deshalb sei der Gemeinderat froh, dass früh eine gute Nachfolgelösung gefunden wurde.
Debora Gattlen