Glasscherben trüben Spiel und Spass
29.04.2022 Fislisbach, Region ReusstalDas Schulhausareal ist an schönen Wochenenden von Littering betroffen. Familien finden das bedenklich
Es ist ein bekanntes Problem. Littering ist in vielen Gemeinden ein Thema. Die Toleranz von Eltern hört da auf, wenn Glasscherben die Sicherheit der Kinder ...
Das Schulhausareal ist an schönen Wochenenden von Littering betroffen. Familien finden das bedenklich
Es ist ein bekanntes Problem. Littering ist in vielen Gemeinden ein Thema. Die Toleranz von Eltern hört da auf, wenn Glasscherben die Sicherheit der Kinder gefährdet.
Das Hauswart-Team beseitigt jeden Montagmorgen vor Beginn des Schulbetriebs nicht korrekt entsorgter Abfall auf dem Schulgelände», sagt Nils King, Leiter Abteilung Bau und Planung in Fislisbach. Das sei ärgerlich. Vor allem an schönen Wochenenden, müsse das Hauswart-Team vermehrt Zigarettenstummel, sonstiger Abfall und auch Glasscherben aufsammeln. Am Wochenende selbst sei niemand abgestellt, der den Abfall auf dem Schulgelände beseitige. Es wird davon ausgegangen, dass das Littering von Jugendlichen stammt, die sich am Wochenende auf dem Gelände aufhalten. «Der Platz ist öffentlich. Es ist wünschenswert, wenn er auch ausserhalb des Schulbetriebs genutzt wird. Ansonsten müsste man das Gelände einzäunen», sagt King.
Schön wäre, wenn alle Nutzer ihren Abfall in die auf dem Gelände verteilten Abfallkübel entsorgen würden. Das würde nicht nur Steuergelder sparen, sondern auch den Spielspass von anderen Nutzern weniger trüben. «Es ist ärgerlich, wenn auf dem Pausenplatz am Sonntag Glasscherben liegen», sagt ein Familienvater zum «Reussbote». Es habe auch schon Scherben im Sandkasten gehabt. Statt den Abfall ordentlich in den Kübeln zu entsorgen, sei es auch schon vorgekommen, dass diese mutwillig abgerissen wurden.
Vandalen oder Littering-Verursacher
Das Littering-Problem wollen einige Eltern im Dorf nicht einfach so schlucken. Sie hoffen, dass die Gemeinde eine Lösung findet. «Das Problem ist im Dorf nicht neu», sagt der Familienvater. «Mir stösst sauer auf, wenn bei den Pingpong-Tischen Glasscherben liegen und Kinder dort spielen. Zudem musste ich schon zwei Pneus der Fahrräder meiner Kinder reparieren, weil auch auf dem Pausenplatz Scherben lagen.» Viele Eltern würden gerne am Wochenende mit ihren Kindern auf den Schulhausplatz zum Spielen kommen. Leider sei der Ausflug wegen des Litterings getrübt. «Ich frage mich, weshalb die von der Gemeinde beauftragte Sicherheitsfirma nie etwas sieht oder weshalb keine Kameras montiert werden», so der Familienvater weiter. «Wenn das Hauswart-Team immer nach dem Wochenende den ganzen Platz von Littering säubern muss, kostet das schlussendlich auch uns Steuerzahler.»
Hilft nur eine Videoüberwachung?
Ob der Abfall und die zerbrochenen Flaschen von den gleichen Jugendlichen stammen, die auch bereits die Storen der Schule zwischen Weihnachten und Neujahr mutwillig beschädigten, ist Spekulation. «Bisher sind weder bei der Gemeinde noch bei der Polizei Hinweise oder Geständnisse eingegangen», sagt King. Und das, obwohl der Gemeinderat eine Belohnung von 1000 Franken aussetzte (der «Reussbote» berichtete). Das Gelände wird zu unterschiedlichen Zeiten von einem Sicherheitsdienst und der Repol überprüft. Trotzdem konnte niemand inflagranti erwischt werden. Auch die Jugendarbeit Fislisbach ist regelmässig auf dem Gelände. Jugendarbeiter suchen den Kontakt zu den Jugendlichen. «Littering ist in der Gemeinde seit Jahren ein Thema. Bereits vor einiger Zeit erwägte der Gemeinderat, eine Videoüberwachung auf dem Schulgelände zu installieren», sagt Gemeindeammann Peter Huber. Gescheitert sei dies nicht am Datenschutz, sondern unter anderem auch am finanziellen Aspekt. «Da das Gelände viele Zugänge und Nischen hat, wäre eine Videoüberwachung eine sehr aufwendige Installation», sagt Nils King. «Wenn sie gemäss Datenschutz montiert, beschildert und publiziert ist, wäre das auf dem Schulgelände möglich.» Ob schlussendlich eine Überwachung der letzte Weg ist, um das Littering-Problem in den Griff zu bekommen, wird die Zukunft zeigen. «Leider gibt es Vandalismus und Littering in jeder Generation. Sie wird die Gemeinde wohl auch weiterhin beschäftigen», so King.
Debora Gattlen