Neophyten soll es an den Kragen gehen
29.04.2022 Fislisbach, Region ReusstalGemeinderat setzt eine Arbeitsgruppe zur Bekämpfung des Einjährigen Berufkrauts ein
Der Gemeinderat Fislisbach setzt zur Bekämpfung von Neophyten eine Arbeitsgruppe ein und plant für die Bevölkerung in diesem Jahr zwei Anlässe.
Invasive gebietsfremde ...
Gemeinderat setzt eine Arbeitsgruppe zur Bekämpfung des Einjährigen Berufkrauts ein
Der Gemeinderat Fislisbach setzt zur Bekämpfung von Neophyten eine Arbeitsgruppe ein und plant für die Bevölkerung in diesem Jahr zwei Anlässe.
Invasive gebietsfremde Pflanzen sind nicht einheimische Pflanzen, die aus fremden Gebieten (meist aus anderen Kontinenten), absichtlich oder unabsichtlich, eingeführt wurden, die sich bei uns in der Natur etablieren und sich auf Kosten einheimischer Arten effizient ausbreiten. Sie tragen weltweit zum Rückgang der biologischen Vielfalt bei und sind weltweit der zweitwichtigste Grund des Artenrückgangs, gleich nach der Zerstörung von Biotopen durch den Menschen. Gemäss des Übereinkommens über die «Biologische Vielfalt» muss das Einbringen solcher Arten verhindert und bereits etablierte Arten kontrolliert oder beseitigt werden.
Neophyten-Liste ist lang
Der Fislisbacher Gemeinderat will zugunsten der Natur und dem Erhalt der Biodiversität das Einjährige Berufkraut mit der Einsetzung der «Arbeitsgruppe Bekämpfung Invasive Neophyten» zurückdrängen. Die Arbeitsgruppe hat entsprechende Massnahmen geplant. Die Bevölkerung wird an einem Informationstag über das weitere Vorgehen orientiert, schreibt der Gemeinderat in einer Mitteilung.
Die Liste der in der Schweiz vorkommenden Neophyten und Neozoen ist lang. Stand heute wurden in Fislisbach bis anhin keine Neozoen, d. h. gebietsfremde Tiere, festgestellt. Gebietsfremde Pflanzen hingegen, wie das Einjähriges Berufkraut, die Nordamerikanische Goldrute, der Sommerflieder, das Drüsige Springkraut und die Aufrechte Ambrosie, sind hingegen teils weit verbreitet. Diese eingeschleppten Pflanzen haben ein starkes Vermehrungspotenzial, weshalb deren Weiterverbreitung verhindert werden muss. Sie sind eine Gefahr für die Biodiversität, weil sie einheimische Pflanzen verdrängen. Zudem können sie teils gesundheitliche Probleme auslösen.
Das Bauamt unternimmt grosse Anstrengungen, um die invasiven Neophyten in Fislisbach zurückzudrängen. Grundstückeigentümer werden gebeten, bei der Bekämpfung der Neophyten mitzuhelfen und diese spätestens vor deren Blüte zu beseitigen, um eine Versamung und Weiterverbreitung zu verhindern.
Massnahmenplan zur Bekämpfung von Neophyten
Der Gemeinderat hat, durch eine möglichst breit abgestützte Arbeitsgruppe, einen Massnahmenplan zur Bekämpfung von Neophyten erarbeiten lassen. Dieser Massnahmenplan beinhaltet unter anderem den Versand von Flyern, Einträge auf der Gemeinde-Webseite sowie das Aufstellen von Info-Tafeln an spezifischen Neophyten-Standorten. Eine effektive Bekämpfung der Neophyten bedingt flächendeckende und koordinierte Massnahmen sowie ein möglichst fundiertes Wissen, heisst es in der Mitteilung weiter.
Vermittlung von Wissen
Der Gemeinderat will die Biodiversität im Naherholungsgebiet erhalten und die Bevölkerung in Bezug auf die Neophyten sensibilisieren. Für alle interessierten Personen findet am Samstag, 21. Mai ein Informations-Tag und am Samstag, 11. Juni ein Aktions-Tag» statt. Das Programm vom 21. Mai sieht folgendes vor: 9 Uhr Werkhofareal Bernardastrasse 10, Begrüssung durch Gemeindeammann P. Huber; Informationen durch Mitarbeitende des Bauamts; Frage-, Antwortrunde und Schlusswort. Verpflegung offeriert durch die Einwohnergemeinde Fislisbach. (red./gk)