Camping-Boom geht auch 2022 weiter
31.05.2022 Künten, Region ReusstalDer Campingplatz in Sulz ist gut gebucht – über Auffahrt geht bereits nichts mehr. Campen ist voll im Trend
Während Corona war Zelten und Caravaning voll im Trend. Ein Ende ist trotz abflachender Pandemie nicht in Sicht. Auch beim Campingplatz in Sulz herrscht Hochbetrieb ...
Der Campingplatz in Sulz ist gut gebucht – über Auffahrt geht bereits nichts mehr. Campen ist voll im Trend
Während Corona war Zelten und Caravaning voll im Trend. Ein Ende ist trotz abflachender Pandemie nicht in Sicht. Auch beim Campingplatz in Sulz herrscht Hochbetrieb – das Auffahrtswochenende ist bereits ausgebucht.
Es ist der grösste Campingplatz im Aargau», sagt Hansjörg Kohler, Mitinhaber Campingplatz Sulz. 166 Festplätze und circa 60 Standplätze befinden sich idyllisch gelegen in Sulz an der Reuss. Die Lage ist nicht erst seit Corona beliebt. Trotzdem habe die Pandemie nochmals Aufwind gegeben. «Wir haben sicherlich von der Pandemie profitiert», sagt er. Viele kauften sich während der Corona-Zeit ein Wohnmobil oder ein Zelt und verbrachten ihre Ferien und Freitage nicht wie üblich im Ausland, sondern in der Schweiz. Und die neue Art Ferien zu machen, scheint auch nach dem Abflachen der Pandemie weiter angesagt zu sein. «Vor 30 Jahren haftete dem Campen das Image an, Ferien für schlecht Betuchte zu sein», sagt er. «Die Camper, Wohnwagen und Zelte waren kleiner, oft auch von der Marke Eigenbau.» Heute habe sich das komplett geändert. «Campen ist heute luxuriöser geworden und alle Schichten sind auf den Camping-Plätzen anzutreffen. Gewohnt wird in den eigenen vier Wänden, gegessen wird bequem im Restaurant», sagt er.
Ausgebucht an Auffahrts-Tagen
Seit Corona geht klar der Trend zu kurzfristigen Buchungen. Spontan wird an Wochenenden und Freitagen in den Camper gestiegen. Voraussetzung: Das Wetter muss passen. Doch nicht immer geht das auf. Vor allem an Ostern, Auffahrt oder Pfingsten, heisst es schnell buchen. «Für das Auffahrtswochenende sind wir ausgebucht», sagt er. «Für Pfingsten gibt es noch Plätze.» Immer noch fehlen Gäste aus dem Ausland. Das wird aber nach wie vor von Gästen aus der Schweiz mehr als wettgemacht. So fährt am Freitag kurz nach Mittag auch das Ehepaar Pittet aus Wengi bei Büren mit ihrem grosszügigen Wohnmobil auf den Platz. Bernard Pittet sagt: «Wir kommen seit 2009 regelmässig für Kurzferien nach Sulz. Die Betreiber sind sehr sympathisch und die Umgebung ist sehr schön. Wir können hier mit unseren beiden Hunden sehr schöne Spaziergänge machen. Seit einem Tag ist Guido Valaulta aus Ilanz mit seinem Wohnmobil auf dem Campingplatz in Sulz. «Ich bin zwei Jahre wegen der Corona-Pandemie nicht nach Sulz gekommen.» Valaulta ist Stammgast in Sulz. «Ich komme seit 20 Jahren nach Sulz. Zuerst hatte ich einen Festplatz. Seit zehn Jahren habe ich ein Wohnmobil. Dieses Mal bleibe ich gleich mehrere Monate. Sicherlich aber den ganzen Sommer.»
Glaces bei heissem Wetter beliebt
Die Betreiber des Campingplatz Sulz, Hansjörg und Ivo Kohler führen den Betrieb in zweiter Generation. Die persönliche und familiäre Note ist ihnen wichtig. Dafür geben sie mit ihrem Team alles. Viel Arbeit steckt dahinter, um die Anlage zu pflegen und die Gäste zu betreuen. «Wir sind ständig daran neue Konzepte umzusetzen», so Hansjörg Kohler. So wurden während der Corona-Zeit drei neue Tische mit Bänken vor dem Spielplatz als Selbstbedienungszone eingerichtet. Das Restaurant selbst ist nicht nur bei den Gästen beliebt, sondern auch bei Ausflüglern aus nah und fern. Steigen die Temperaturen sind nicht nur Wurst-Käse-Salate gefragt, sondern auch Glaces. «An schönen Tagen verkaufen wir sehr viele Glaces», so Kohler. Als Verstärkung arbeitet seit dem 1. Januar Henric Kohler, Sohn von Ivo Kohler im Betrieb mit. Davor war er für zwei Jahre in der Schweizer Garde in Rom. Das hat bei den Kohlers Tradition. Auch Hansjörg und Ivo Kohler waren als junge Männer in der Garde.
Debora Gattlen