Dauerthemen undichte Dächer und Feuerwehr
10.05.2022 BirmenstorfDer Gemeinderat lud zu einer Infoveranstaltung in der Turnhalle Träff ein. Gleich drei brennende Themen wurden erörtert
Lachen schallt durch die Turnhalle Träff. Es ist aber nicht ein Witz, der die Besucher der Infoveranstaltung erheiterte, sondern das undichte Schulhausdach ...
Der Gemeinderat lud zu einer Infoveranstaltung in der Turnhalle Träff ein. Gleich drei brennende Themen wurden erörtert
Lachen schallt durch die Turnhalle Träff. Es ist aber nicht ein Witz, der die Besucher der Infoveranstaltung erheiterte, sondern das undichte Schulhausdach von Neumatt I.
Die Dächer der öffentlichen Gebäude sind modern, der Winkel der Dachneigung sanft. Die modernen Dachkonstruktionen sorgen in Birmenstorf immer wieder für Diskussionen. Der Grund: Das Dach des damals neuen Gemeindehauses war bereits nach kurzer Zeit undicht. Eine Sanierung musste her. Doch wegen Materialfehlern bei der Abdichtung, blieb es undicht. Erst ein komplett neues Dach sorgt dafür, dass kein Wasser mehr durch die Decke tropfte. Das Gemeindehausdach kostete die Gemeinde Geld und Nerven. Und das ist bei den Birmenstorfern nicht vergessen. An der Infoveranstaltung informierte Gemeinderat Urs Rothlin über die anstehende Dachsanierung beim Schulhaus Neumatt 1. Das Schulhaus wurde kürzlich im Zuge der Schulhauserweiterung innen angepasst (der «Reussbote» berichtete). «Leider stellten wir fest, dass das Dach rinnt», sagte Urs Rothlin. Diese Aussage wurde mit lautem Gelächter in der Halle quittiert. Rothlin führte weiter aus: «Das Dach hat bereits verschiedene Flickstellen. Wegen eines Konstruktionsmangels bleibt das Wasser liegen und es kommt zum Lochfrass.» Reparaturen würden nun nicht mehr reichen – eine Dachsanierung sei daher unumgänglich. Ziel sei es, langfristig ein trockenes Schulhaus zu bekommen, wie es auch beim Gemeindehaus sei. Geplant ist, die Dachsanierung zweiteilig zu gestalten. Der Dachteil auf der Nordseite wird begrünt. Rothlin sagt: «Die Begrünung sorgt für mehr Kühlung im Sommer und ist erst noch ökologisch wertvoll.» Auf dem anderen Teil wird eine Photovoltaikanlage mit 82 Modulen montiert. «Die Anlage wird sogar eine Rendite abwerfen», sagt er. Die Kosten von 266 000 Fr. werden sich die Gemeinde und die TBB (Technische Betriebe Birmenstorf) aufteilen. Die Dachsanierung führte zu Diskussionen. Die Dichtheit und der Aufwand standen dabei im Fokus.
Feuerwehrzusammenschluss
«Wer daheim nicht weiter weiss, ruft die Feuerwehr», sagte Gemeinderat Martin Hofer. Die Aufgaben der Feuerwehr seien heute vielfältig. Sie rücke auch für Katzen, die nicht von einem Baum runterklettern können, bei Ölspuren auf der Strasse oder, wie kürzlich stattgefunden, auch bei einem Stromunterbruch aus. Fakt sei, viele Miliz-Feuerwehrleute würden nicht mehr im Dorf arbeiten. Die vom AGV geforderten zehn Minuten bis zum Einsatz werden deshalb eine Herausforderung. Ein Zusammenschluss mit der Feuerwehr Baden, Ennetbaden, Gebenstorf und Turgi könnten dafür sorgen, dass ein schneller Einsatz auch in Zukunft gewährleistet ist. «Wer in Baden arbeitet, würde dann dort aufgeboten», sagt Hofer. Im Feuerwehrmagazin Birmenstorf würden weiterhin zwei Fahrzeuge stehen. «Wenn die Fusion nicht zustande kommt, müsste die Gemeinde im nächsten Jahr das Mannschaftstransportfahrzeug und etwa 2025/26 das TLF ersetzen. Diese Kosten sind bei einer Fusion in der Pauschale enthalten. Nach dem Zusammenschluss wäre die neue Feuerwehr die grösste des Kantons. Das schlägt sich auf die Kosten für die Gemeinde nieder. Die Einsparung: 10 Franken pro Kopf und Jahr. Die Mannschaft werde übernommen. «Es ist eine optimale Lösung und auf längere Zeit gesehen die richtige», so Hofer.
Mehr Stellenprozente
Das letzte Mal wurden 2015 an der Gmeind mehr Stellenprozente für die Bauverwaltung bewilligt. Gemäss externen Aufklärungen würden diese nicht mehr reichen. «Baugesuche sind heute komplexer und es ist der Zeitgeist, dass sich Einsprachen häufen. Oft sind auch Anwälte im Spiel», sagt Marianne Stänz. Wegen der neu bewilligten BNO würden vermehrt auch Leute im Vorfeld eine Beratung in Anspruch nehmen. «Wir werden an der Gmeind den Antrag stellen, die Bauverwaltung auf 180 Stellenprozente zu erhöhen. Mit 100 Prozent ist das nicht mehr zu schaffen», sagt sie. Auch beim Technischen Dienst, sei eine Aufstockung von 280 auf 400 Stellenprozente unumgänglich. «Wir wollen mit der Aufstockung den Dienstleistungsgrad in der Gemeinde aufrecht erhalten und nicht ausbauen», sagt Stänz.
Debora Gattlen


